Anfang der 1980 Jahre betrat Boris Gelfand, geboren 1968, die große Bühne des Schachs und verzeichnete einen steilen Aufstieg. 1989 erhielt er den Titel eines Internationalen Großmeisters, 1990 gewann er schon, zusammen mit Vassily Ivanchuk, das Interzonenturnier von Manila. Seitdem hat er sich mehrfach für die Kandidatenkämpfe qualifiziert, musste aber bis zum Jahr 2012 warten, bevor er im Wettkampf in Moskau den Weltmeister, nun war es Viswanathan Anand, herausfordern durfte.
Für viele Schachfreunde war es eine Überraschung, dass Gelfand und nicht einer der Favoriten, Carlsen, Aronian oder Kramnik, gegen Anand antraten. Doch Gelfand hatte noch lange nicht seinen Zenit überschritten. 2009 hatte er den World Cup in Khanty-Mansiysk gewonnen und sich damit für die Kandidatenkämpfe qualifiziert. In Kasan schaltete er 2011 nacheinander Mamedyarov, Kamsky und im Finale Grischuk aus.
Anand ging als großer Favorit in die Titelverteidigung, doch Gelfand lieferte dem Weltmeister einen Kampf auf Augenhöhe. Der Israeli ging sogar in Führung, gab diese jedoch in der folgenden von ihm viel zu aggressiv geführten Partie wieder her. Nach regulärem Verlauf stand es 6:6. Im Stichkampf nutze Gelfand seine Chancen nicht und unterlag ganz knapp. Anand blieb Weltmeister und Gelfand war nur ganz knapp am Titelgewinn vorbei geschrammt.
In seiner Heimat löste der in Weißrussland geborene und nach Israel ausgewanderte Gelfand einen wahren Schachboom aus. Trotz seiner Niederlage wurde er bei seiner Rückkehr wie ein Nationalheld gefeiert.
Der Dokumentarfilm "Album 61" des israelischen Regisseurs Halil Efrat, beschäftigt sich anlässlich des WM-Kampfes zwischen Anand und Gelfand in Moskau 2012 mit der Schachkarriere des Boris Gelfand, die Anfang der 1970er Jahre in der sowjetischen Republik Weißrussland begann, und mit dem Traum eines Vaters, der hoffte, sein Sohn möge mit Hilfe des Schachs einmal "ein besseres Leben an einem besseren Ort führen können, als ihm es möglich gewesen war.
Bis zum Höhepunkt mit dem WM-Kampf gegen Anand hat Gelfands Vater die Entwicklung seines Sohnes in insgesamt 61 Fotoalben festgehalten.
Trailer:
Album 61
Israel 2013, Documentarfilm, 70 min
Regie: Halil Efrat
Produktion: Lee Yardeni und Aviram Buhris
Kamera: Vitali Karivich
Sound Designer: Aviv Aldema
Original Musik von Lemez Lovas und Yaniv Fridel
Preise und Festivals
Preise:
Preis für den besten Regisseur eines Dokumentarfilms beim Jerusalem International Film Festival, July 2012
Festivals:
Beldocs International Film Festival 2014
Toronto Jewish Film Festival 2014
Washington Jewish Film Festival, March 2014
Jerusalem International Film Festival, July 2013
31st Milano International FICTS Festival – Special Award 2013 nomeenee