Alisher Suleymenov setzt sich in Reykjavik an die Spitze

Nach der sechsten Runde lagen nicht weniger als elf Spieler mit je fünf Punkten beim traditionellen Reykjavik Open in Führung und duellierten sich an den Spitzenbrettern im lichtdurchfluteten großen Saal des imposanten Veranstaltungshauses Harpa.

Alle diese Spitzenduelle endeten unentschieden, mit einer Ausnahme. Der junge kasachische Großmeister Alisher Suleymenov besiegte seinen türkischen Kollegen Vanap Sanal. Der Name von Alisher Suleymenov war zumindest hierzulande nicht sonderlich bekannt. Das änderte sich aber radikal, als der Kasache im letzten Herbst beim Quatar Masters Magnus Carlsen mit einer bvrutalen Gewinn-Kombination schockte.

Auch gegen Vanap Sanal schlug der Kasache eine scharfe Klinge im Hurra-Stil.

Mit den Live-Streams der Partien von Spielerinnen wie Anna Cramling, Alexandra und Andrea Botez und Anna-Maja Kazarian erhalten auch Partien von nicht so starken, hier: Spielerinnen, große Aufmerksamkeit. Sonst versuchen Kommentatoren bei den Top-Turnieren immer herauszufinden, was die weltbesten Spieler im Schilde führe. Hier kommentieren Titelträger wie Jon Ludvig Hammer oder Pia Cramling die Partien von deutliche schwächeren Spielerinnen und wissen genau, was zu tun ist. Pia Cramling freut sich immer, wenn ihre Tochter den richtigen Zug findet. Man sieht: Auch weniger hochklassige Partien können sehr aufregend und spannend sein. Eher noch spannender, denn es passieren ja mehr Fehler. Das Format kommt jedenfalls bei den Zuschauern gut an und die Streams werden zu zig Tausenden aufgerufen.

Wie ist es den Streamerinnen ergangen? Anna Cramling konnte ihren Elovorteil gegen Malcolm Cooper in einen Punkt verwandeln. Und Alexandra Botez gewann gegen Remco Jelsma. Andrea Botez unterlag jedoch Johanna Paasikangas aus Finnland, mit 50 Jahren eine der ältesten Teilnehmerinnen. Anna-Maja Kazarian wurde gegen den Schweizer Blaise Javet ihrer Favoritenrolle gerecht. Dina Belenkaya blieb im reinen Frauenduell gegen die Kandidatin Nurgyul Salimova jedoch nur zweite Siegerin.

Salimova bringt sich in Form vor dem Kandidatinnenturnier

Im Feld finden sich auch einige weibliche Spielerinnen, die nicht im Streaming-Geschäft unterwegs sind.

Atousa Pourkashiyan

Dazu gehört Atousa Pourkashiyan, die gegen den Engländer Etnan Sanitt gewann. Irina Bilmaga besiegte Wouter Bik. Tania Sachdev kam gegen Yngve Fossheim trotz Elo-Übergewicht nicht über ein Remis hinaus. 

Und dann gibt es auch noch die 16-jährige Miaoyi Lu. Wer ist das? Lesen Sie hier... 

Die junge Chinesin startete mit zwei Siegen und spielt dann gegen drei Großmeister, darunter Vasyl Ivanchuk, remis. Dann gewann sie zweimal, gestern gegen GM Daniel Fernandez. Jetzt gehört sie mit 5,5 Punkten zur großen Verfolgergruppe Alisher Suleymenov.

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