Amsterdam: Nepomniachtchi führt

von André Schulz
06.08.2019 – Im Amsterdamer Waldorf Astoria Hotel halten sich zur Zeit acht Weltklasse-Schachspieler auf und spielen ein Schnellschachturnier - ganz privat. | Foto: Waldorf Astoria Hotel Amsterdam

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In Amsterdam findet in dieser Woche die "Levitov Chess Week" statt, ein ausgezeichnet besetztes Turnier, zu dem sich acht Weltklassespieler anlässlich des 40. Geburtstages von Ilya Levitov, vormaliger Direktor des Russischen Schachverbandes, eingefunden haben. Mit dem Waldorf Astoria Hotel in Amsterdam hat das Turnier auch einen prominenten Austragungsort. Das Turnier ist allerdings eine reine Privatveranstaltung. Es gab keine öffentliche Ankündigung vorab, es gibt keine Turnierseite und auch keine Liveübertragung der Partien. Als Zuschauer befinden sich nur einige geladene Gäste im Turniersaal. Immerhin dringen die Notationen der gespielten Partien nach außen.

Für dieses Levitov-Geburtstagsturnier ist sogar Vladimir Kramnik noch einmal ans Schachbrett zurückgekehrt und hat das vorab gespielte Blitzturnier gewonnen. Im Anschluss wird nun ein Schnellschachturnier ausgetragen, in dem es für den 14. Weltmeister aber nicht so gut läuft. In den bisher fünf gespielten Runden konnte Kramnik nur gegen Evgeny Bareev gewinnen, spielte gegen Anish Giri remis und verlor die anderen drei Partien.

Von Boris Gelfand wurde Kramnik taktisch überfallen und ausgehebelt.

 

Um auf der h-Linie zum Angriff zu kommen, hatte Kramnik nicht rochiert. Sein Angriff entpuppte sich dann aber als Rohrkrepierer und Gelfand ging nun zum Gegenangriff über.

19... Sxf3 20.exf3 Dxd3+

Präziser war 20...e4 21.dxe4 Dd3+ 22.Kg1 Sxg4 

21.Kg1 e4 22.Sf2 Dxc4 23.Scxe4 Sxe4 24.fxe4 Da2

Weiß ist materiell vorne und die Maschine sieht Weiß deshalb hier im Vorteil, aber bei kurzer Bedenkzeit ist die weiße Stellung nur schwer zu spielen.

25.Le3 Dxa3 26.g5 Lc8 27.Lh3 Ld4 28.Lxd4 Dg3+ 29.Kf1? 

Übersieht den nächsten Zug. Hier musste 29.Lg2 Txd4 30.Sh3 geschehen. 

29...La6+ 0-1

Nach vier Runden lag Kramniks Nachfolger im Amt des Weltmeister vorne. Anand führte nach Siegen über Kramnik, Bareev und Boris Gelfand und einem Remis gegen Giri das Feld mit 3,5 Punkten an und traf in Runde fünf auf seinen Verfolger Ian Nepomniachtichi. Die Partie lief  dann aber nicht gut für das indische Schachidol. Nach etwa 30 Zügen musste Anand dieses hässliche Endspiel verwalten:

 

Schwarz hat kurz zuvor einen Bauern auf c5 schlagen müssen, hat nun zwar nominell einen Bauern mehr, steht aber furchtbar. Der Lb7 ist völlig wirkungslos. Das weiße Läuferpaar beherrscht die Mitte und der a-Bauer wird schwer aufzuhalten sein.

Weiß spielte 33. Tb1 und nun beschleunigte Schwarz sein Ende mit 33....La8 (Nach 33....Lc8 läuft der a-Bauer) 34.Lxf6 und Schwarz gab auf (34....Txf6 35.Tb8 mit Figurengewinn).

Partien

 

Tabelle

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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