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Der lettische Staatspräsident Raimonds Vejonis befand sich in den letzten Tagen auf einem Staatsbesuch in Deutschland. Zusammen mit seiner Gattin Iweta Vejona und hochrangigen Vertretern der lettischen Regierung und der lettischen Wirtschaft besuchte Präsident Vejonis die Städte Berlin, Hamburg und Lüneburg.
Das lettische Staatsoberhaupt reiste mit seiner Delegation am letzten Donnerstag an und wurde zunächst von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue in Berlin empfangen. Am Freitag standen Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und mit dem Präsidenten des Deutschen Bundestages Wolfgang Schäuble auf dem Programm.
Raimonds Vejonis wird von Angela Merkel begrüßt | Foto: Amt des Lettischen Staatspräsidenten
Abends reiste Präsident Vejonis weiter nach Hamburg, wo er als Gast an der traditionellen Matthiae-Mahlzeit teilnahm. Das Festmahl wurde erstmals im Jahr 1356 vom Hamburger Rat organisiert und findet seit 1956 wieder um den 24. Februar herum alljährlich im Hamburger Rathaus statt. Zur Tradition des Matthiae-Mahlzeit gehörte es von jeher, hochrangige ausländische Gäste aus befreundeten Ländern einzuladen. Vor Raimonds Vejonis war aus Lettland zuletzt die damalige Präsidentin Vaira Viķe-Freiberga im Jahr 2000 Gast bei der Matthiae-Mahlzeit.
Am Samstag besuchte Präsident Vejonis dann die Stadt Lüneburg und wurde dort von Bürgermeister Dr. Ullrich Mädge begrüßt.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Iveta Vējone trug sich der Staatspräsident ins Goldene Buch der Hansestadt ein | Foto: Hansestadt Lüneburg
Im Lauf der Geschichte waren Hamburg und auch Lüneburg über das Handelsnetz der Hanse eng mit Lettland verbunden. Mehrere lettische Städte waren Hansestädte, nicht zuletzt die lettische Hauptstadt Riga.
Die lettischen Gäste besuchten die Deutschbaltische Kulturstiftung und die Deutschbaltische Abteilung des Ostpreußenmuseums von Lüneburg. Sonntag Abend waren Präsident Vejonis und seine Gattin erneut in Hamburg und wohnte in der Elbphilharmonie einem Konzert der lettischen Organistin Iveta Apkalna mit dem Staatlichen Akademischen Chor von Lettland bei.
Besuch in der Elbphilharmonie | Foto: Amt des Lettischen Staatspräsidenten
Montag Morgen empfing Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher die lettischen Staatsgäste. Bei einem Arbeitsessen tauschten sich deutsche und lettische Wirtschaftsvertreter über die Möglichkeit des Ausbaus der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hamburg und Lettland aus.
Besuch der Handelskammer | Foto: Amt des Lettischen Staatspräsidenten
Am frühen Nachmittag wurden die Gespräche unter Beteiligung der "Investment and Development Agency of Latvia" (LIAA) in der Hamburger Handelskammer fortgesetzt.
Andris Ozols, links, unterzeichnet einen Kooperationsvertrag | Foto: Amt des Lettischen Staatspräsidenten
Danach besuchten die lettischen Gäste die Internationale Röntgenlaser-Forschungseinrichtung in Hamburg und Schenefeld und eröffneten zum Ausklang des Besuchs eine Ausstellung über das "Lettische Jahrhundert" in der Handelskammer.
Besuch der Internationalen Röntgenlaser-Forschungseinrichtung | Foto: Amt des Lettischen Staatspräsidenten
Einer der Begleiter des lettischen Staatspräsidenten war Andris Ozols, seit 16 Jahren Direktor der "Investment and Development Agency of Latvia". Ozols lebte von 1994 bis 1998 selber in Hamburg und war in dieser Zeit als Schiffahrtskaufmann in einer Hamburger Reederei tätig. Er ist ein begeisterter Schachfreund, spielt auf Vereinsniveau und gehört im Fernschach sogar der lettischen Fernschachnationalmannschaft an. Im Lettischen Schachverband nimmt er seit einige Jahren die Aufgaben des Vizepräsidenten wahr.
Noch größere Erfolge, nicht nur im Schach, feierte Andris Ozols Ehefrau Dana Reizniece-Ozola. Sie ist Frauengroßmeisterin, war U16-Europameisterin und vielfache lettische Landesmeisterin. Bei der Schacholympiade 2016 in Baku gelang ihr im lettischen Team ein überraschender Sieg über die weltbeste Frau im Schach, Yifan Hou.
Außerdem hat Dana Reizniece nach ihrem Wirtschaftsstudium politische Karriere gemacht. Sie wurde Parlamentsabgeordnete, dann Wirtschaftsministerin und schließlich Finanzministerin von Lettland. Kürzlich gab es jedoch einen Regierungswechsel und Dana Reizniece-Ozola wurde als Finanzministerin abgelöst. Mit Deutschland pflegt die beste lettische Schachspielerin eine sehr enge Verbindung, ist häufig zu Besuch und spielt schon seit Jahrzehnten für die SG Löberitz in der Zweiten Frauenbundesliga.
Im Anschluss an das offizielle Besuchsprogramm des Staatsbesuches stattete Andris Ozola der Firma ChessBase einen Besuch ab, um hier auch ein paar Fragen zur besseren Nutzung seines ChessBase-Programms bei seinen Fernschachpartien loszuwerden, vor allem aber, um Kooperationsmöglichkeiten mit dem lettischen Schachverband auszuloten. Der lettische Schachverband möchte mit der Hilfe der ChessBase-Programme seine Trainerausbildung verbessern und Seminare durchführen. Außerdem ist geplant, Schach als Schulfach in den Grundschulen zu etablieren. Hier könnte das Schachlernprogramm Fritz&Fertig eine wertvolle didaktische Hilfe sein.
Nach den Gesprächen war Andris Ozols zu einem kleinen Interview bereit, zeigte sich als profunder Kenner der lettischen Schachgeschichte und offenbarte, dass auch einer der größten deutschen und Hamburger Humoristen eigentlich ein lettischer Kulturimport ist.
Das Interview führte André Schulz. Technik: Pascal Simon
Links
https://www.deutschbaltischekulturstiftung.de/