Apropos illegale Rochade

von ChessBase
15.04.2019 – In der 3. Runde der Fraueneuropameisterschaft sorgte eine illegale Rochade in der Partie Gevorgyan gegen Cornette für Aufregung. Ganz neu ist diese Art Regelverstoß nicht, auch nicht bei offiziellen FIDE-Turnieren. Beat Züger erinnert an einen Fall aus dem Jahr 1995.

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Bei der Fraueneuropameisterschaft in Antalya sorgte der Fall eines Regelverstoßes für Aufsehen. Maria Gevorgyan gewann in der 3. Runde ihre Partie gegen Deimante Cornette, nachdem sie zuvor eine nicht legale lange Rochade ausgeführt hatte. Der weiße Damenturm war von a1 nach b1 und später wieder zurück nach a1 gezogen worden. Später rochierte Weiß mit den beiden Steinen auf ihrem Ausgangsfeld lang. Beide Spielerinnen waren sich des Regelverstoßes nicht bewusst. Die Partie wurde so fortgesetzt, als wäre die Rochade noch erlaubt gewesen. Erst nach Ende der Partie wurde der Fehler bemerkt.

Dies ist natürlich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Beat Züger machte darauf aufmerksam, dass es zum Beispiel beim Turnier in Ptuj 1995, immerhin ein Zonenturnier, einen ähnlichen Vorfall gab.

Stefan Kindermann spielte in der zweiten Runde gegen Viktor Kortschnoj. In beiderseitiger Zeitnot rochierte Kortschnoj im 26. Zug kurz, hatte aber den Turm zuvor schon einmal bewegt und dann wieder auf das Ausgangsfeld zurückgezogen.

 

Ein Zuschauer bemerkte den Fehler, wagte es aber nicht einzugreifen. Nach dem Ende der Blitzphase, allerdings erst im 47. Zug, wurden die Züge von einem Schiedsrichter mit Hilfe eines Computers rekonstruiert. Dabei wurde auch der Regelverstoß entdeckt. Nun, so berichtet Beat Züger, der das Geschehen damals vor Ort beobachten konnte, gab es ein ziemliches Chaos. Schließlich einigten sich die Spieler auf Remis, um damit die Konfusion zu beenden. 

Am Ende des Turniers standen beide Spieler in der Tabelle oben.

 

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