Aserbaidschan ist Europameister

von André Schulz
06.11.2017 – Ein 2:2 gegen die Ukraine reichte Aserbaidschan heute zum Sieg bei der Mannschaftseuropameisterschaft dank besserer Zweitwertung vor den punktgleichen Russen, die Deutschland besiegten. Die russischen Frauen standen schon vor der Schlussrunde als Siegerinnen fest. (Foto: Anastasiya Karlovich)

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Aserbaidschan mit besserer Zweitwertung

Die Mannschaft von Aserbaidschan gewann die Goldmedaille bei der Europa-Mannschaftsmeisterschaft auf Kreta. In der letzten Runde reichte den Aseris heute ein 2:2 gegen die Ukraine. Bei einem Sieg hätte auch die Ukraine noch die Möglichkeit gehabt, Gold zu gewinnnen, so dass dieses Remis keinesfalls kampflos zustand kam. Arkadij Naiditsch hatte gegen Ruslan Ponomariov Gewinnstellung, vergab später aber seinen Vorteil.

 

Mit dem Unentschieden sicherte sich die Ukraine aber auch die Bronzemedaille.

Die russische Mannschaft beendete das Turnier als Zweite und gewinnt die Silbermedaille. An Tisch zwei traf Russland heute auf die bisher so stark aufspielende deutsche Mannschaft und wurde diesmal mit einem 3:1 ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Russen waren als Elofavorit ins Turnier gegangen, doch in der 4. Runde brachte eine Niederlage gegen Ungarn das russische Team ins Straucheln. Russland holte zwar wieder auf, verlor dann aber in der 8. Runde den entscheidenden Wettkampf gegen Aserbaidschan. Mit dem Sieg über Deutschland zogen die Russen noch mit Aserbaidschan nach Mannschaftspunkten gleich, hatten aber die schlechtere Zweitwertung.

Die deutsche Mannschaft spielte ein ganz ausgezeichnetes Turnier. Als achte Mannschaft der Setzliste gemäß Eloschnitt gestartet, befand sich das deutsche Team vor der Schlussrunde auf dem vierten Platz und in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Medaillenrängen. In der letzten Runde saßen die deutschen Spieler nun am zweiten Tisch und spielten gegen Russland- Pech oder Lohn für ein starkes Turnier?

Liviu-Dieter Nisipeanu spielte sein siebtes Remis im siebten Spiel an Brett eins gegen Alexander Grischuk. Und auch Daniel Fridman kam gegen Maxim Matlakov zu einem Unentschieden, womit der Essener das Turnier mit einem positiven Ergebnis abschloss. 

Deutschland-Russland (Foto: Anastasiya Karlovich)

Im Mittelfeld unterlagen aber Georg Meier gegen Ian Nepomniachtchi und Matthias Blübaum gegen Nikita Vitiugov. Blübaum war mit 3,5 aus 4 bestens in das Turnier gestartet, schwächelte aber in der zweiten Hälfte. Am Ende entsprach seine Eloleistung ziemlich genau seiner aktuellen Elozahl.

 

Bester Spieler in einer guten deutschen Mannschaft war Rasmus Svane, der 5,5 aus 7 holte, mit einer Eloleistung von 2762. Der Lübecker pausierte heute. Die deutsche Mannschaft wurde achte, spielte aber stets oben mit und hätte auch eine bessere Platzierung verdient gehabt. 

Ergebnisse der letzten Runde

Team MP Res. : Res. MP Team
Azerbaijan 13 2 : 2 12 Ukraine
Germany 11 1 : 3 12 Russia
Turkey 11 : 11 Croatia
England 10 ½ : 10 Hungary
Spain 10 : 10 Romania
Belarus 9 : 10 Israel
Slovenia 9 : 9 Netherlands
Poland 9 3 : 1 9 France
Serbia 8 2 : 2 9 Armenia
Slovakia 8 : 8 Greece 1
Greece 2 8 : 8 Czech Republic
Italy 8 : 8 Switzerland
Finland 7 : 7 Georgia
Greece - Crete 7 1 : 3 7 Norway
Austria 7 : 6 Denmark
FYROM 6 : ½ 6 Portugal
Iceland 6 4 : 0 6 Faroe Islands
Albania 4 0 : 4 5 Montenegro
Scotland 5 ½ : 3 Belgium
Kosovo* 2 ½ : 6 Moldova

Partien

 

Endstand

Rk. Team  TB1 
1 Azerbaijan 14
2 Russia 14
3 Ukraine 13
4 Croatia 13
5 Hungary 12
6 Israel 12
7 Romania 12
8 Germany 11
9 Netherlands 11
10 Poland 11
11 Turkey 11
12 Armenia 10
13 Spain 10
14 Czech Republic 10
15 Italy 10
16 England 10
17 Slovakia 10
18 Belarus 9
19 Georgia 9
20 France 9
21 Slovenia 9
22 Serbia 9
23 Norway 9
24 Austria 9
25 Greece 1 8
26 Greece 2 8
27 Iceland 8
28 FYROM 8
29 Moldova 8
30 Switzerland 8
31 Finland 7
32 Montenegro 7
33 Greece - Crete 7
34 Denmark 6
35 Portugal 6
36 Faroe Islands 6
37 Belgium 5
38 Scotland 5
39 Albania 4
40 Kosovo* 2

Frauenturnier

Im Frauenturnier stand Top-Favorit Russland schon vor der Schlussrunde als Sieger fest. In der Schlussrunde wurde aber trotzdem die armenische Mannschaft noch einmal deutlich mit 3,5:0,5 vom Tisch gefegt. Russland wurde dadurch mit vollen drei Mannschaftspunkten Vorsprung Sieger.

Russland überlegen (Foto: Anastasiya Karlovich)

Georgien sicherte sich, ebenfalls mit einem 3,5:0,5-Sieg über Italien, die Silbermedaille. Polen war vor der Runde noch punktgleich mit Georgien, unterlag aber in der Schlussrunde Rumänien und fiel auf Platz vier zurück. Bronze ging an die Ukraine, die zu einem 4:0 über die Türkei kam.

Das deutsche Team schloss das Turnier mit einem 2,5:1,5 über Frankreich ab und bleib mit einem 16. Platz deutlich unter den Erwartungen. Die deutschen Frauen fassten im Turnier nie recht Tritt. Sarah Hoolt und Marta Michna konnten mit guten Ergebnissen zum Schluss - je drei Siege - ihren schlechten Start noch ausbügeln. Josefine Heinemann und Elena Levushkina werden mit ihren Ergebnissen nicht zufrieden sein, wobei die junge Josefine Heinemann an Brett zwei vielleicht auch einfach zu hoch eingesetzt war. Elisabeth Pähtz spielte am 1. Brett mit 7 aus 9 als einzige Deutsche in Topform. 

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Ergebnisse

Team MP Res. : Res. MP Team
Armenia 11 ½ : 15 Russia
Georgia 12 : ½ 10 Italy
Romania 10 3 : 1 12 Poland
Turkey 10 0 : 4 11 Ukraine
Netherlands 9 : 9 Israel
Azerbaijan 9 : 9 Serbia
Spain 9 4 : 0 9 Austria
Hungary 8 3 : 1 8 Czech Republic
Greece 1 8 : 8 Belarus
Germany 7 : 8 France
England 7 0 : 4 7 Lithuania
Belgium 6 : 7 Switzerland
Slovakia 6 2 : 2 6 Slovenia
FYROM 6 3 : 1 4 Greece 2
Croatia 5 4 : 0 3 Finland
Montenegro 2 : 5 Norway

Partien

 

 

Endstand

Rk. Team  TB1 
1 Russia 17
2 Georgia 14
3 Ukraine 13
4 Poland 12
5 Romania 12
6 Spain 11
7 Israel 11
8 Azerbaijan 11
9 Armenia 11
10 Italy 10
11 Greece 1 10
12 Hungary 10
13 Turkey 10
14 Netherlands 9
15 Serbia 9
16 Germany 9
17 Lithuania 9
18 Switzerland 9
19 Austria 9
20 Belarus 8
21 Czech Republic 8
22 France 8
23 FYROM 8
24 Slovenia 7
25 Croatia 7
26 England 7
27 Slovakia 7
28 Norway 7
29 Belgium 6
30 Greece 2 4
31 Finland 3
32 Montenegro 2

Links:

Offizielle Turnierseite...

Turnierseite der ECU...

Ergebnisse bei Chess-results...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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