Auftakt des Pfalz-Opens: Favoritensiege

von ChessBase
16.02.2009 – Gestern fiel der Startschuss zum 2. Pfalz-Open in Neustadt an der Weinstraße, das mit 25.000 Euro Preisfonds über 300 Teilnehmer, darunter zahlreiche Profis, angelockt hat. Elofavorit ist Europameister Sergei Tiviakov, der gerade beim Moskau Open den zweiten Platz belegt hat. Alexander Graf, Rainer Buhmann und Thomas Luther sind die besten Deutschen im Starterfeld. Bei den Frauen kämpft Elisabeth Pähtz u.a. mit Anna Muzychuk und Natalia Zdebskaja um den Frauenpreis. In der gestrigen Auftaktrunde gab es größtenteils, aber nicht ausschließlich Erfolge der Favoriten zu vermelden.Turnierseite...Bericht, Partien...

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2. Pfalz-Open in Neustadt/Weinstraße, Weltklasse-Schachturnier gestartet
Von Axel Fritz






Um 14.30 Uhr wurden die Bretter zur ersten Runde des 2. Pfalz-Open durch den internationalen Schiedsrichter Dr. Markus Keller freigegeben. Nach einer herzlichen Begrüßung der Teilnehmer und Zuschauer durch die erste Vorsitzende des Verkehrsvereins Monika Jäger sowie Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer, des Präsidenten des Pfälzischen Schachbundes Bernd Knöppel und Gastgeber Herr Meininger begann der Kampf der insgesamt über 320 Teilnehmer aus 35 Ländern um den großen Mundus-Vini Preis. Viel Beifall fanden die schönen Räumlichkeiten in den Weinkellern des Meininger-Verlages.

Die Rangliste wird angeführt durch den aktuellen Einzeleuropameister Sergei Tiviakov aus den Niederlanden (Elo 2684) und den deutschen Spitzenspieler Alexander Graf (2643). Jüngste Teilnehmerin ist die 1999 geborene Paula Wiesner, ältester Teilnehmer Dr. Georg Tochtermann aus Speyer mit 89 Jahren. Mit Fred Feibert, Erich Jäger, Dr. Herbert Scholz und Gerhard Wahl sind auch vier Lokalmatadore vom PTSV Neustadt mit dabei. Gespielt wird im sogenannten klassischen Schach, d.h. jeder Teilnehmer hat pro Runde eine Bedenkzeit von 2 Stunden für 40 Züge plus 1 Stunde für den Rest der Partie. Die 18 Topbretter werden während des gesamten Turniers live im Internet übertragen, die Homepage des Turniers kann über www.pfalzopen.de erreicht werden. Dort sind auch die jeweiligen Zwischenstände und der Turnierplan zu finden. Kiebitze haben bei freiem Eintritt jederzeit Gelegenheit einmal einem Großmeister über die Schulter zu schauen.

Gleich in der ersten Runde spielte der Neustadter Gerhard Wahl mit den schwarzen Steinen gegen die beste deutsche Spielerin Elisabeth Pähtz, zurzeit Nummer 34 der Damen-Weltrangliste.

Pähtz konnte die zuvor gewonnene Qualität zurückgeben, um in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln. Eine Überraschung gelang Matthias Willems aus Bad Nauheim, Setzlistenplatz 213, der gegen FM Tobias Hirneise (Platz 51) remisierte. Markus Müller aus Kaiserslautern, Platz 172 der Setzliste, schaffte es gegen den Großmeister Vladislav Borovikov, Nr. 12, in ein Endspiel mit je einem Turm und 4 Bauern auf beiden Seiten. Einen großen Kampf lieferte auch die kleine Paula Wiesner ihrem Gegner Andreas Stock aus Fehrbach, 162 Plätze vor ihr eingestuft, der in einem Remis endete.

Favoritensiege

324 Teilnehmer sind es schließlich, die beim 2. Pfalzopen in der ersten Runde an den Brettern sitzen. Über dreißig Großmeister und insgesamt weit über 100 Titelträger aus vier Kontinenten und 35 Ländern spielen um 25.000 Euro Preisgelder. Europameister Sergei Tiviakov führt die elitäre Setzliste an. Aber auch der vielfache polnische Landesmeister und Titelverteidiger Tomasz Markowski ist wiedergekommen. Mit Alexander Graf, Rainer Buhmann und Thomas Luther sind drei langjährige deutsche Nationalspieler am Start.

Die deutsche Frauen Nummer Eins Elisabeth Pähtz hat harte Konkurrenz um den Preis der besten Frau. Mit Anna Muzychuk ist die Weltranglistensechste am Start. Auch die Vorjahressiegerin die ukrainische Frauengroßmeisterin Natalia Zdebskaja ist sicherlich wieder eine ernsthafte Anwärterin. Heute jedoch musste sich die deutsche Nationalspielerin zunächst mit den Neustadter Gerhard Wahl messen. Knapp 50 Züge konnte sich der um fast 400 Wertungspunkte schwächer eingestufte 52jährige gegen die ehemalige Junioren-Weltmeisterin 2005 halten, bevor Pähtz siegte.

Klar, dass Favoriten nicht immer siegen. Das zeigte heute der 13jährige Forchheimer Leon Mons, der den Nürnberger Internationalen Meister Leonid Milov ein Remis abnimmt. Oder aber auch der Prümmer Bruno Comes, der Vitaly Teterev (Bild) einen halben Punkt abringt.

Eine Überraschung gelang Matthias Willems aus Bad Nauheim, der gegen FM Tobias Hirneise remisierte. Einen großen Kampf lieferte auch die neunjährige Paula Wiesner (Bild unten) gegen ihrem 2158 ELO Punkte schweren Gegner Andreas Stock (Fehrbach) ein Unentschieden erarbeitete.

Klaus Braun gelang es sogar, den IM Jörg Wegerle zu erlegen.

Die Geschichte von Markus Müller (Kaiserslautern) aber steht für das Geschehen, das ähnlich vermutlich weit häufiger auf den Brettern zu finden war. Müller lieferte Großmeister Vladislav Borovikov ein langes Gefecht. Selbst das Turmendspiel mit symmetrischer Bauernstellung war über lange Strecken völlig ausgeglichen. Doch nach vielen Stunden, im letzten Zug vor der Zeitkontrolle, gewährt er dem gegnerischen Turm das einzige Feld, das Gewinnversuche erlaubt. Müller verliert gegen großmeisterliche Technik. Und die Quote für von den Favoriten gewonnen Partien betrug zumindest an den ersten 50 Brettern 90%.

 

 

 

 


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