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2. Pfalz-Open in Neustadt/Weinstraße, Weltklasse-Schachturnier gestartet
Von Axel Fritz
Um 14.30 Uhr wurden die Bretter zur ersten Runde des 2. Pfalz-Open durch den
internationalen Schiedsrichter Dr. Markus Keller freigegeben. Nach einer
herzlichen Begrüßung der Teilnehmer und Zuschauer durch die erste Vorsitzende
des Verkehrsvereins Monika Jäger sowie Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer, des
Präsidenten des Pfälzischen Schachbundes Bernd Knöppel und Gastgeber Herr
Meininger begann der Kampf der insgesamt über 320 Teilnehmer aus 35 Ländern um
den großen Mundus-Vini Preis. Viel Beifall fanden die schönen Räumlichkeiten in
den Weinkellern des Meininger-Verlages.
Die Rangliste wird angeführt durch den aktuellen Einzeleuropameister Sergei
Tiviakov aus den Niederlanden (Elo 2684) und den deutschen Spitzenspieler
Alexander Graf (2643). Jüngste Teilnehmerin ist die 1999 geborene Paula Wiesner,
ältester Teilnehmer Dr. Georg Tochtermann aus Speyer mit 89 Jahren. Mit Fred
Feibert, Erich Jäger, Dr. Herbert Scholz und Gerhard Wahl sind auch vier
Lokalmatadore vom PTSV Neustadt mit dabei. Gespielt wird im sogenannten
klassischen Schach, d.h. jeder Teilnehmer hat pro Runde eine Bedenkzeit von 2
Stunden für 40 Züge plus 1 Stunde für den Rest der Partie. Die 18 Topbretter
werden während des gesamten Turniers live im Internet übertragen, die Homepage
des Turniers kann über www.pfalzopen.de erreicht werden. Dort sind auch die
jeweiligen Zwischenstände und der Turnierplan zu finden. Kiebitze haben bei
freiem Eintritt jederzeit Gelegenheit einmal einem Großmeister über die Schulter
zu schauen.
Gleich in der ersten Runde spielte der Neustadter Gerhard Wahl mit den schwarzen
Steinen gegen die beste deutsche Spielerin Elisabeth Pähtz, zurzeit Nummer 34
der Damen-Weltrangliste.
Pähtz konnte die zuvor gewonnene Qualität zurückgeben, um in ein gewonnenes
Bauernendspiel abzuwickeln. Eine Überraschung gelang Matthias Willems aus Bad
Nauheim, Setzlistenplatz 213, der gegen FM Tobias Hirneise (Platz 51) remisierte.
Markus Müller aus Kaiserslautern, Platz 172 der Setzliste, schaffte es gegen den
Großmeister Vladislav Borovikov, Nr. 12, in ein Endspiel mit je einem Turm und 4
Bauern auf beiden Seiten. Einen großen Kampf lieferte auch die kleine Paula
Wiesner ihrem Gegner Andreas Stock aus Fehrbach, 162 Plätze vor ihr eingestuft,
der in einem Remis endete.
Favoritensiege
324 Teilnehmer sind es schließlich, die beim 2. Pfalzopen in der ersten Runde an
den Brettern sitzen. Über dreißig Großmeister und insgesamt weit über 100
Titelträger aus vier Kontinenten und 35 Ländern spielen um 25.000 Euro
Preisgelder. Europameister Sergei Tiviakov führt die elitäre Setzliste an. Aber
auch der vielfache polnische Landesmeister und Titelverteidiger Tomasz Markowski
ist wiedergekommen. Mit Alexander Graf, Rainer Buhmann und Thomas Luther sind
drei langjährige deutsche Nationalspieler am Start.
Die deutsche Frauen Nummer Eins Elisabeth Pähtz hat harte Konkurrenz um den
Preis der besten Frau. Mit Anna Muzychuk ist die Weltranglistensechste am Start.
Auch die Vorjahressiegerin die ukrainische Frauengroßmeisterin Natalia Zdebskaja
ist sicherlich wieder eine ernsthafte Anwärterin. Heute jedoch musste sich die
deutsche Nationalspielerin zunächst mit den Neustadter Gerhard Wahl messen.
Knapp 50 Züge konnte sich der um fast 400 Wertungspunkte schwächer eingestufte
52jährige gegen die ehemalige Junioren-Weltmeisterin 2005 halten, bevor Pähtz
siegte.
Klar, dass Favoriten nicht immer siegen. Das zeigte heute der 13jährige
Forchheimer Leon Mons, der den Nürnberger Internationalen Meister Leonid Milov
ein Remis abnimmt. Oder aber auch der Prümmer Bruno Comes, der Vitaly Teterev
(Bild) einen halben Punkt abringt.
Eine Überraschung gelang Matthias Willems aus Bad Nauheim, der gegen FM Tobias Hirneise remisierte. Einen großen Kampf lieferte auch die neunjährige Paula Wiesner (Bild unten) gegen ihrem 2158 ELO Punkte schweren Gegner Andreas Stock (Fehrbach) ein Unentschieden erarbeitete.
Klaus Braun gelang es sogar, den IM Jörg Wegerle zu erlegen.
Die Geschichte von Markus Müller (Kaiserslautern) aber steht für das Geschehen,
das ähnlich vermutlich weit häufiger auf den Brettern zu finden war. Müller
lieferte Großmeister Vladislav Borovikov ein langes Gefecht. Selbst das
Turmendspiel mit symmetrischer Bauernstellung war über lange Strecken völlig
ausgeglichen. Doch nach vielen Stunden, im letzten Zug vor der Zeitkontrolle,
gewährt er dem gegnerischen Turm das einzige Feld, das Gewinnversuche erlaubt.
Müller verliert gegen großmeisterliche Technik. Und die Quote für von den
Favoriten gewonnen Partien betrug zumindest an den ersten 50 Brettern 90%.