29.03.2025 – Am Mittwoch ist die Europameisterschaft zu Ende gegangen. Aus deutscher Sicht war sie Platz 1 für Matthias Blübaum und Platz 2 für Frederik Svane ein Megaerfolg. Das Turnier ist für alle Schachspieler eines europäischen Verbands offen. Daher tummeln sich bei diesem Turnier neben den Profis auch immer eine Reihe von Amateurspielern, die auf starke Gegner hoffen und ab und zu mal einen Blick auf die Spitzenbretter werfen wollen. Zu dieser Kategorie gehörte auch ich – Bericht und Fotos von Roger Lorenz (Titelbild: Das Hotel Europa in Eforie-Nord, der Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaft).
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Ich bin nie zuvor in Rumänien gewesen, sodass ich die Gelegenheit, mir im Rahmen des Turniers das Land etwas anzuschauen, nutzen wollte. Daher bin ich schon etwas früher angereist und habe mir vor dem Turnier zwei Tage lang die Hauptstadt Bukarest angeschaut. Ich hatte eine Mischung aus Honeckers Plattenbauten und Ceausescus Gigantismus erwartet und wurde positiv überrascht. Die Stadt versprüht jede Menge Charme und abends pulsiert das Leben in den Kneipen und Restaurants. In der Altstadt gibt es, wie die Bilder zeigen, viele schöne Ecken zu entdecken.
In der Nähe findet man dann auch ein Beispiel für den Gigantismus von Nicolae Ceausescu. Der Parlamentspalast ist laut Wikipedia eines der größten Gebäude der Welt und kann mit einer Handykamera kaum vernünftig eingefangen werden.
Parlamentspalast in Bukarest
Für das Gebäude wurde ein ganzes Altstadtviertel mit ca. 40.000 Wohnungen platt gemacht. Fertiggestellt wurde das Gebäude erst 1997, lange nach dem Tod von Ceausescus.
Von Bukarest ging es dann mit dem Mietwagen an die rumänische Schwarzmeerküste nach Eforie-Nord, dem Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaft.
Eforie – sowohl Nord als auch Süd - sind Badeorte an der rumänischen Schwarzmeerküste. Im Sommer ist hier sicherlich der Bär los, aber während des Turniers ähnelt es einer Geisterstadt. Die meisten Hotels, Restaurants und auch fast alle Supermärkte hatten geschlossen.
Gott sei Dank gab es eine geöffnete Filiale eines großen deutschen Discounters und für das Abendessen standen zwei gute Restaurants zur Auswahl. Auf Dauer hat hier aber die Abwechslung gefehlt.
Aber wenigstens war das Wetter größtenteils gut, sodass man den Strand für ausgedehnte Spaziergänge nutzen konnte.
Großmeister Blohberger in Runde 1
Mein Turnier begann in der ersten Runde mit einer Partie gegen den österreichischen Großmeister Felix Blohberger. Im fünften Zug überraschte er mich in der Rubinstein-Variante in der folgenden Stellung mit 5... Te8.
Diesen Zug hatte ich vorher noch nicht gesehen und er wird auch in dem 400 Seiten starken Werk zu dieser Variante von Ivan Sokolov (The Strategic Nimzo-Indian, Volume 1: A Complete Guide to the Rubinstein Variation, New in Chess 2012) nicht erwähnt.
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Mir war klar, dass ich mich zwischen Sf3 und Sge2 entscheiden musste. Ich entschied mich für die erste Alternative, weil ich fälschlicherweise davon ausgegangen war, dass ich nach 6.Sf3 Lxc3 7.bxc3 d6 8.O-O den Vorstoß 8... e5 noch verhindere. Daher war ich dann überrascht, dass mein Gegner dennoch 8... e5 spielte und den Bauern nach 9.dxe5 dxe5 10.Sxe5 einfach opfert (10... Txe5 geht nicht wegen 11.Lxh7+) und ganz ruhig mit 10... De7 fortsetzte. In der Folge ging meine Stellung derart schnell den Bach runter, dass ich zwischenzeitig dachte, dass ich keine 20 Züge durchhalte.
Bei den Europameisterschaften gibt es leider kaum Gelegenheit, die Partie mit dem Gegner zu analysieren. Nach Beendigung der Partie wird man direkt aus dem Turniersaal gebeten und meisten verliert man sich dabei aus den Augen. Am nächsten Tag wurde ich aber von einem anderen Spieler darauf hingewiesen, dass mein Gegner unsere Partie auf seinem Youtube-Kanal analysiert hat. So habe ich dann doch noch meine Partieanalyse mit dem Großmeister bekommen.
Mir hat sein Stil, sowohl bei der Kommentierung unserer Partie als auch von anderen Partien, sehr gut gefallen. Er hat eine Menge interessanten Ideen und kann sie hervorragend erklären. Anschauen lohnt sich.
Nach einem sehr glücklichen Gewinn gegen einen schwächeren Gegner in Runde 2 kam ich dann in der dritten Runde gegen die bulgarische Frauengroßmeisterin Nurgjul Salimowa, die sich durch ihr hervorragendes Abschneiden im Weltcup 2023 für das Kandidatenturnier in Toronto 2024 qualifiziert hatte. In der Partie konnte ich lange gut mithalten, aber in der folgenden Stellung unterlief mir ein Fehler bei der Variantenberechnung.
In dieser Stellung habe ich einen Großteil meiner verbleibenden Bedenkzeit dafür verwendet, zwischen den Zügen 27. Sbd1 und 27. Sxc4 auszuwählen. Bei letzterem sah eine schöne Kombination, die leider ein dickes Loch hat. Um zu verstehen, wie meine Fehlkalkulation entstanden ist, muss man beachten, dass aktuell der Sd6 der schwarzen Damen den Weg in Richtung a3 versperrt. Daher ist mir bei der Variantenberechnung der 30. Zug meiner Gegnerin komplett entgangen. In der Partie folgte 27. Sxc4 Txc4 28. exd5 Tac8 29. Tfe1 Sf5 30. Txe6?? (hier hätte es noch den Ausweg dxe6 gegeben, aber ich habe à Tempo gezogen). Hier sollte nun meine geniale Kombination 30... Dc7 31. Tc6 folgen. Leider aber zog meine Gegnerin zu meiner großen Überraschung 30... Da3 mit Doppelangriff auf Turm und Springer.
In insgesamt 6 Kapiteln untersuchen wir folgende Aspekte: die richtige Entscheidung anhand taktischer Faktoren, Entscheidungen beim Abtausch & Schlagzügen, komplexe & psychologische Entscheidungen in längeren Partien und bei der Verteidigung.
Über meine restlichen Partien legen wir den Mantel des Schweigens. Ich habe mir auf jeden Fall in dem Turnier durch meine großzügigen Elopunkte-Spenden viele neue Freunde in vielen Ländern Europas gemacht.
Fazit
Wie immer war das Turnier gut organisiert und ich hatte die Chance, gegen starke und bekannte Spieler anzutreten. Dieses Mal habe ich aber auch einen Kritikpunkt: Im Gegensatz zu den Vorjahren war dieses Mal der Spielbereich in drei separate Räume geteilt, wovon einer sogar außerhalb des Spielhotels lag. Ein Wechsel zwischen den Räumen war nicht möglich. Ich persönlich habe nur in der ersten Runde im Raum 1 mit den Spitzenbrettern gespielt. Daher habe ich von dem spannenden Finale auch nur aus den Nachrichten erfahren. Ich hoffe, dass das bei der nächsten Europameisterschaft wieder anders organisiert wird.
Roger LorenzRoger Lorenz studierte Informatik in Bonn in den 1980ern und arbeitete später viele Jahre als Projektmanager und Berater. Im Ruhestand hat er nun mehr Zeit für seine Hobbies wie Schachspielen, Schachgeschichte und Schachengines. Er ist Mitglied des Schachklubs Bonn-Beuel und der Chess History and Literature Society. Kontaktieren kann man ihn über seine Homepage.
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