Biel: Carlsen im Glück

von ChessBase
30.07.2012 – Die Entscheidung über den Turniersieg beim Bieler Großmeisterturnier fiel womöglich in der siebten Runde. Und zwar im 46. Zug in der Partie Wang Hao gegen Magnus Carlsen. In dieser Partie verwarf Carlsen in der Eröffnung eine einfache Ausgleichfortsetzung und bald darauf brachte der chinesische Großmeister im frühen Mittelspiel ein Bauernopfer, übernahm die Initiative und spielte auf Gewinn. Bis er mit 46.Sdb2 im Springerendspiel den taktischen Trick 46...Sb6 übersah, mit dem Carlsen den Spieß umdrehen konnte. Wang Haos Gewinnchancen hatten sich plötzlich in Luft aufgelöst und Carlsen kam mit präziser Technik zu einem Sieg, den er in der anschließenden Analyse mit Klaus Bischoff auf dem Fritz-Server "einfach unglaublich glücklich" nannte. Die beiden anderen Partien des Tages endeten Remis. Anish Giri und Hikaru Nakamura erreichten nach viel Abtausch schnell ein Remisendspiel, während Viktor Bologan und Etienne Bacrot die strategischen Feinheiten des Königsinders ausloteten. In der Tabelle liegen Magnus Carlsen und Wang Hao nach sieben von zehn Runden mit je 13 Punkten gemeinsam an der Spitze.Turnierseite..., Fritz-Server testen und Mitglied werden...Ergebnisse, Bilder, Partien, Videos...

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Ergebnisse der 7. Runde:
A. Giri
½-½
H. Nakamura
V. Bologan
½-½
E. Bacrot
Wang Hao
0-1
M. Carlsen

Stand nach sieben Runden

Traditionelle Tabelle



3-Punkt-Tabelle






Bilder
Fotos: Pascal Simon


Wang Hao war der Pechvogel der siebten Runde. Gegen Carlsen spielte er lange Zeit und wie Carlsen erklärte "vollkommen zu Recht" auf Gewinn, fiel dann aber einem taktischen Versehen im Endspiel zum Opfer. Mit einem Sieg wäre Wang Hao fast sicher Erster gewesen, mit einem Remis hätte er seine Tabellenführung verteidigt.


Magnus Carlsen gewann auch in der Rückrunde gegen Wang Hao, und da glückliche Siege oft beflügeln, hat er gute Chancen, das Turnier in Biel im Endspurt zu gewinnen.


Wenn alles gut läuft, gewinnt die Nummer eins der Welt in Biel wieder ein paar Elo-Punkte hinzu.

Magnus Carlsen bei der Partiebesprechung mit Klaus Bischoff





Anish Giri fand kein Mittel gegen Nakamuras Slawische Verteidigung. Nach 30 Zügen war ein Springerendspiel erreicht und die beiden teilten den Punkt.


Hikaru Nakamura


Slawisch soll es sein.

Anish Giri und Hikaru Nakamura gehen ihre Partie noch einmal durch





Viktor Bologan kam nach vier Niederlagen in Folge zu seinem ersten halben Punkt. Gegen Bacrots Königsindisch wählte er die seltene Variante mit 5.Sge2, die zu einer strategisch komplexen Stellung führte. Dass die vier Niederlagen das Selbstvertrauen des Moldawiers nicht erschüttert haben, zeigte er in der Besprechung seiner Partie mit Klaus Bischoff. Als Bischoff seine Meinung über die Stellung äußerte, meinte Bologan selbstbewusst "you explained it wrong". Bischoff nahm's gelassen und sah Bologans Einwand als gutes Zeichen für dessen robuste Psyche.


Das ist wahre Treue: nach drei Niederlagen mit dem Königsinder griff Etienne Bacrot auch in seiner vierten Schwarzpartie in Biel zu dieser Eröffnung und wurde mit einem Remis belohnt.


Bacrot überlegt, was er nach 5.Sge2 zieht.

Bacrot, Bologan und Bischoff bei der Analyse




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