Fördergelder gestrichen
Schon Ende letzten Jahres befürchtete der Schachbund, dass er bei der Neufassung der Förderungssystematik des Deutschen Olympischen Sportbundes als Sport auf der Strecke bleiben würde. Auf der Mitgliederversammlung des DOSB im Dezember erklärte aber die Vorsitzende des Leistungsausschusses, Dr. Christa Thiel, dass Schach ungeachtet der neuen Kriterien vom DOSB weiter als förderungswürdiger Sport angesehen würde. Trotzdem hat das BMI nun den Antrag des Schachbundes auf Förderung abgelehnt, die Förderung nicht nur gekürzt, sondern komplett gestrichen.
Dies ist nicht nur für Schach als Leistungssport ein sehr ungünstiges Signal. Viele Ausbildungsmaßnahmen, Übungsleiter, Vereine, etc. sind durch öffentliche Fördergelder finanziert und sind nun möglicherweise ebenfalls gefährdet, da die örtlichen Entscheidungsträger auf die Entscheidung des BMI verweisen können.
Wie sehen die Schachfreunde diese Entscheidung. Diskutieren Sie mit (s. Kommentarbereich, unten)?
Pressemitteilung des Schachbundes:
Seit Monaten wartete der Deutsche Schachbund nach seinen Anträgen vom 31.10.2013 auf die Zusage des Bundesministeriums des Innern (BMI), auch in der Förderperiode 2014 – 2017 den DSB im Bereich des Leistungssports finanziell zu unterstützen. Alle Verantwortlichen des DSB sind davon ausgegangen, dass Kürzungen auch in größerem Ausmaß vorgenommen werden. Was jetzt passiert ist, verletzt unseres Erachtens massiv die Regeln eines fairen Umgangs miteinander!
Das BMI stellt sich willkürlich gegen das Votum des DOSB, der Schach in seiner Mitgliederversammlung am 7.12.2013 in Wiesbaden in Anwesenheit des zuständigen Referatsleiters des BMI einstimmig als förderungswürdigen Sport bestätigt hat, und spricht uns wegen angeblich „beim Denksport nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität“ grundsätzlich die Förderungsfähigkeit ab!
Wenn es uns nicht gelingt, diesen Beschluss zumindest teilweise rückgängig zu machen, müssen wir im Haushalt eine Position in Höhe von 130.000,-- € jährlich ausgleichen!
Im Jahr 2014 ist dies ob der in den vergangenen Jahren aufgebauten Liquiditätsrücklage und angesichts der in diesem Jahr greifenden Beitragserhöhung gerade so noch möglich. Die Rücklage des DSB wird aber abschmelzen und uns damit an die Grenze der notwendigen Liquidität führen. Wir werden die Situation mit den Vertretern unserer Mitglieder in der Sitzung des Hauptausschusses am 31.05. in Frankfurt intensiv erörtern.
Auf keinen Fall wird der Deutsche Schachbund diese willkürliche und in der Sache völlig unbegründete Diskriminierung unseres Sports ohne Widerstand hinnehmen.
Wir werden ab sofort anwaltlichen Beistand in Anspruch nehmen und lassen die Wirksamkeit des Beschlusses des BMI überprüfen.
Michael S. Langer
Vizepräsident Finanzen Deutscher Schachbund e.V.
Schach vorerst weiter Sport (12/ 2013)...
Sportdefinition beim DOSB...