27.08.2013 – Die NATO-Schachmeisterschaften sind eine feste Größe im Turnierkalender, eigentlich sogar schon ein Traditionsturnier. Seit 1979 gibt es NATO-Turniere, seit 1989 als offizielle Meisterschaft des Militärbündnisses. In diesem Jahr waren die polnischen Streitkräfte Gastgeber. Die Bundeswehr verteidigte ihren Titel. Lorenz Drabke wurde Einzelmeister. Bericht und viele Impressionen...
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Die NATO-Schachmeisterschaften
Mitte August fanden die NATO-Schachmeisterschaften statt. Diese werden bereits
seit 1978 ausgetragen und erhielten 1989 den Status einer offiziellen
Meisterschaft des Nordatlantikpakts. Anfangs nahmen nur sehr wenige Spieler
teil. So wurde die erste Meisterschaft in Nørresundby (Dänemark) mit 27 Spielern
aus vier Nationen ausgetragen. Im Laufe der Zeit nahm die Teilnehmerzahl zu und
auch das Niveau der Spieler besserte sich, was auch daran lag, dass die
Bundeswehrsportkompanie eine Reihe von Schachspielern in ihren Reihen hatte. So
findet man in der deutschen Mannschaft Namen wie Detlef Heinbuch, Gerald
Hertneck, Karsten Müller, Jan Gustafsson, Fabian Döttling oder Andreas Schenk,
der gleich mehrfach die Individualwertung gewann. Mit Simen Agdestein brachten
die norwegischen Streitkräfte vor einiger Zeit aber auch einen prominenten
Großmeister ans Brett.
Teilnehmen können Mitglieder der Streitkräfte der NATO-Länder und
NATO-Partnerländer. Ein Land kann maximal sechs Spieler ins Turnier schicken.
Aus dem Ergebnis der besten vier Spieler ergibt sich das Mannschaftsergebnis.
Die offiziellen NATO-Meisterschaften werden seit 1989 durchgeführt. Als
Gastgeber fungieren die verschiedenen NATO-Länder im Wechsel. Von den 24
bisherigen Meisterschaften gewann das Bundeswehr-Team 20 mal. Auch in Polen
verteidigte die Bundeswehr ihren Titel.
Auf der ausgezeichneten Webseite der NATO, vom Niederländer Jan Cheung
gepflegt, sind alle inoffiziellen und offiziellen Meisterschaften mit ihren
Statistiken aufgeführt.
André Schulz
Presseinfo der Bundeswehr:
NATO-Titel erfolgreich verteidigt!
Rynia – Polen: Es ist inzwischen gute Tradition, dass sich schachspielende Soldaten und
Zivilbedienstete aus den NATO – Staaten zur jährlichen NATO –
Schachmeisterschaft treffen. Sie wird bereits seit 1989 mit immer wechselnden
Austragungsorten durchgeführt. In diesem Jahr trafen sich die NATO – Partner vom
12. – 16. August 2013 im polnischen Rynia, einem kleinen Ort ca. 40 Kilometer
nordöstlich von Warschau. Der Einladung folgten 82 Schachsportler aus 13
Nationen. Darüber hinaus ging ein sogenanntes NATO-Team an den Start, dem die
jeweiligen Mannschaftsführer angehören.
Selbstverständlich war Deutschland mit von der Partie. Schließlich galt es,
den aktuellen Titel des NATO – Schach – Mannschaftsmeisters zu verteidigen, was
nach einer souveränen Leistung auch gelang.
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Das Siegerteam der Bundeswehr
Gespielt wurde ein siebenrundiges Einzelturnier nach Schweizer System
(Bedenkzeit: 40 Züge in zwei Stunden und 30 Minuten für den Rest der Partie),
bei dem Spieler gleicher Nationalität nicht gegeneinander antreten dürfen. Die
am Schluss erzielten Punkte der vier bestplazierten Schachsportler wurden zu
einer Mannschaftswertung zusammen gezogen.
In den ersten Runden gilt es Mannschaftspunkte zu sammeln. Ein Zwischenstand
ist eigentlich wenig aussagekräftig, da die Turnierfavoriten meistens gleichauf liegen. Doch in diesem Jahr konnte das Bundeswehrteam bereits nach der
vierten Runde auf eine komfortable Führung von zwei Mannschaftspunkten vor
Dänemark verweisen. Diese wurde bis einschließlich der sechsten Runde gehalten
und in der letzten Runde dann auf 2,5 Punkte ausgebaut werden. Dies ist ein
deutlicher Sieg, mit dem man aufgrund des Teilnehmerfeldes nicht rechnen konnte,
zumal Mannschaftssiege der Vergangenheit immer ziemlich eng ausgefallen sind.
In der Einzelwertung siegte IM Lorenz Drabke souverän mit 6 Punkten aus 7
Partien vor dem letztjährigen Sieger, Fabrice Wantiez, aus Belgien. Nach 5
Siegen in den ersten Runden war ihm der Titel in den beiden Schlussrunden kaum
noch zu nehmen. Nach zwei Kurzremisen stand der Einzelmeister fest. Besonders
hervorzuheben sind noch die Akteure Wilhelm Jauk und Ewald Fichtner, die mit
einer Turnierleistung von 100 bzw. 200 ELO-Punkten über Ihrem Niveau spielten
und so entscheidend zum Erfolg beigetragen haben. Alle Informationen zu
Paarungen und Platzierungen sind auf der Internetseite
www.natochess.com abrufbar.
Im kommenden Jahr geht es erstmals in der NATO-Schachgeschichte über den
„großen Teich“ nach Kanada, wo in Quebec City die 25. NATO – Schachmeisterschaft
stattfinden wird. Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V.
als Unterstützer für den Schachsport in der Bundeswehr wird auch dann wieder
versuchen, ein starkes Team zu entsenden.
Karl Koopmeiners
Mannschaftsführer
Die Bundeswehrmannschaft
Karl Koopmeiners, Godesberger Schachklub 1929 e.V.
IM Lorenz Drabke, OSG Baden-Baden
Michael Cohnen, 1. Schach – Klub Troisdorf e.V
FM Mark Helbig, Klub Kölner Schachfreunde e.V. 1967
Wilhelm Jauk, TSG Oberschöneweide e.V.
Ewald Fichtner, FC Bayern München e.V.
Hans – Christoph Andersen, Godesberger Schachklub 1929 e.V.
Viele Zuschauer am "Tag der Streitkräfte", dem 15. August, offizieller
Feiertag
Die Infanterie
Militärlogik: Vorne wird geschossen, hinten gesund gepflegt
Uniformen im Wandel der Zeit
Leichte Artillerie
Schwere Panzer
Beim Unfall mit einem Audi Q 7...
... hätten diese "Panzer" keine Chance.
Für Krad-Romantiker
Schaufliegen der Luftwaffe
Das Turnier:
Schiedsrichter Luc Cornet
Lorenz Drabke gegen Guzstav Oltean
Ewald Fichtner
Ukrich Bohn
Mark Helbig
Kimball Roseel
David Ross und Diana Pazeriene tauschen Geschenke
Diana Pazeriene
Rieke Van Run
Michael Cohnen und Jan Cheung
Ard Dekker hat die falschen Steine mitgebracht
Im Militärmuseum
Panzerwagen
Das Schachspiel des Jozéf Haller
Aus Protest gegen die Bestimmungen des Friedens in Brest-Litowsk durchbrach
Jozéf Haller mit seiner Brigade am 15. Februar 1918 die russisch-österreichische
Frontlinie und vereinigte sich mit polnischen Formationen in der Ukraine, die
aus ehemaligen Soldaten der Zarenarmee bestanden. Am 28. März 1918 wurde er zum
Befehlshaber des 2. Polnischen Korps und sieben Tage später zum Generalmajor
befördert.
Die deutschen Militärbehörden sahen jedoch die Anwesenheit dieses Korps in
der Ukraine als Verletzung des Friedens von Brest-Litowsk und ließen Hallers
Soldaten am 10. Mai bei Kaniow angreifen. Nach verlustreichen Kämpfen (deutscherseits
1.500 und polnischerseits 1.000 Tote und Verwundete) musste das 2. Korps
kapitulieren. Dem General gelang es, über Kiew nach Moskau zu fliehen, wo er den
Vorsitz des Polnischen Militärkomitees übernahm.
Im Juli 1918 fuhr Haller über Murmansk nach Frankreich, wo er vom Polnischen
Nationalkomitee, einer Organisation der Nationaldemokratischen Partei, den
Auftrag bekam, eine polnische Armee zu organisieren. Sie bestand aus Polen, die
in der französischen Armee dienten, aus polnischen Kriegsgefangenen der k.u.k.
Armee und teilweise aus polnischsprachigen Freiwilligen aus den USA (22.000
Mann) und sogar Brasilien (300 Mann). Die Armee erhielt französische (blaue)
Uniformen und wurde deshalb Blaue Armee genannt. Am 28. September 1918 wurde sie
von den Staaten der Entente als die einzige rechtmäßige und alliierte polnische
Armee anerkannt. Ihre ersten Kampfhandlungen führte sie unter Hallers Befehl
gegen die Deutschen in den Vogesen und der Champagne durch. Am Ende des Ersten
Weltkrieges zählte sie 100.000 vorzüglich ausgebildete und ausgerüstete
Soldaten. (Wikipedia)
Schach in der Wehrmachtsversion
Die Sojus 30- Kapsel
Ganz schön eng
Mirosław Hermaszewski war der erste Pole im All. Der Pilot der polnischen
Luftstreitkräfte flog 1978 mit Sojus 30 als Forschungskosmonaut mit der dritten
Gastmannschaft zur Raumstation Saljut 6.
Widerstand im besetzten Polen
Rüstungen aus der Zeit als polnische Panzerreiter die Türken vor Wien in die
Flucht schlugen, oder vielleicht doch noch älter
Schlussfeier:
Das Bundeswehrteam
Karl Koopmeiners mit der Siegertrophäe
Dänemark holte Silber
Polen wurde Dritter
Die besten Drei (v.r.): Lorenz Drabke, Fabrice Wantiez, Finn Pedersen
Auf der fröhlichen Schlussfeier gab es eine Reihe von musikalischen
Präsentationen.
Unter anderem trat die kanadische Liedermacherin
Jenny Galt auf, die sich zufällig in Warschau aufhielt und dort zwei Shows
in der "Tortilla Factory" gab.
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