Carlsen gewinnt Generation Cup

von André Schulz
26.09.2022 – Carlsen ist der überlegene Sieger des Julius Bär Generation Cups und ließ Arjun Erigaisi auch am zweiten Tag keine Chance. Das Turnier war von Carlsens "stiller" Cheating-Anschuldigung gegen Hans Niemann überschattet.

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Das Finale des Julius Bär Generation Cups wurde an zwei Tagen über zwei Sätze mit maximal vier Partien gespielt. Arjun Erigaisi hatte sich durch einen Sieg über Le Quang Liem dafür qualifiziert und traf auf Magnus Carlsen, der im ganzen Turnier nur zwei Partien verloren hatte - eine gegen Levon Aronian im Viertelfinale und die kampflose Aufgabe gegen Hans Niemann.

Carlsens Weigerung, gegen Niemann zu spielen, war die Fortsetzung seines "stillen" Protestes gegen Hans Niemann, der beim Sinquefield Cup seinen Anfang genommen hatte und sorgte erneut für weltweite Aufmerksamkeit. Ohne es offen auszusprechen, klagte Carlsen Niemann damit des Cheatings an. Die Anklage wurde kontrovers auf allen Kanälen und in allen Medien diskutiert.

Zu einem Finale zwischen Niemann und Carlsen und zu einer eventuellen Wiederholung einer Kampflosen Aufgabe kam es aber nicht, da Hans Niemann im Viertelfinale gegen Le Quang Liem verlor und ausschied.

Carlsen und Erigaisi hatten schon in der Vorrunde den stärksten Eindruck hinterlassen und so war diese Finalbesetzung einigermaßen logisch. Allerdings stand der junge indische Nachwuchsstar gegen einen offenbar fest entschlossenen Weltmeister auf verlorenem Posten.

Am ersten Spieltag verlor Erigaisi mit 0,5:2,5 und war chancenlos. Am zweiten Spieltag lief es nicht besser. Hier war sogar schon nach zwei Partien Schluss, da Carlsen zweimal gewann und Erisgaisi das Match danach nicht mehr ausgleichen konnte.

 

 

 

Der Turniersieg ist für Carlsen der vierte in der aktuellen Saison.

 "Ich bin sehr glücklich", kommentierte Carlsen seinen Turniersieg. "Ich habe während des gesamten Matches sehr viel Anti-Youngster-Partien gespielt, in dem Sinne, dass ich versucht habe, ältere, weniger analysierte Varianten zu spielen, die eine anspruchsvolle strategische Komplexität haben, und das hat sehr gut funktioniert."

Sehen Sie, welche Eröffnungen Carlsen wählt, um seinen Gegner im Mittelspiel strategisch zu überspielen oder ein vorteilhaftes Endspiel zu erhalten.

 

Auch als Zweiter des Turniers kann Arjun Erigaisi zufrieden sein.

Ein offizielle Elo-Auswertung der Online-Turniere gibt es nicht, aber die Tour-Organisation wertet selber aus und kommt bei Carlsen auch eine (inoffizielle) Wertungszahl auf 2900.

Es gibt noch zwei weitere Turniere der Meltwater Tour 2022, ein reguläres Turnier im Oktober und ein Major Turnier im November. 

 

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.