ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Morelia-Linares Runde 11
Runde 11: Dienstag, 6.März | ||
Levon Aronian
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½-½
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Peter Leko |
Alex. Morozevich
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½-½
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Vishy Anand |
Magnus Carlsen
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1-0
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Vassily Ivanchuk |
Peter Svidler
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½-½
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Veselin Topalov |
Magnus Carlsen hatte heute viel Zeit.
Das lag daran, dass er mit Vassiliy Ivanchuks Grünfeldverteidigung in der heutigen 11.Runde recht kurzen Prozess machte. Der Ukrainier hatte in der klassischen Abtauschvariante auf 10...Lg4 und 10...Dc7 verzichtet und stattdessen 10...Sa5, gefolgt vom Läuferfianchetto nach b7 gewählt.
Es wird ChessBase Magazin Chefredakteur Rainer Knaak freuen, dass der
junge Norweger mit 15.h4 einen Weg einschlug, den Knaak 1976 gegen Kirov die
Praxis einführte und den er später mehrfach erfolgreich anwenden konnte.
Kasparov schlug Christopher Lutz bei einem Uhrensimultan in Frankfurt 1986
mit der gleichen Idee. Carlsen ließ im weiteren Verlauf e4-e5 folgen und
belästigte Ivanchuks schwarzfeldrige Schwächen am Königsflügel. Nach 21.Lf6
dürfte sein Vorteil bereits Gewinn bringend sein, da unangenehm Dg5, Lxg7,
Df6 usw droht. Carlsen entscheidet dann die Partie mit Hilfe einer Fesselung
auf der c-Linie (24.Lb5). Noch stärker wäre das Eindringen auf den weißen
Feldern mit 24.Lb1 gefolgt von 25.Dc2 gewesen.
Die drei übrigen Partien endeten remis. Morozevich und Anand übten eine
selten gespielte Variante im Dameninder. Mit 5.Db3 (statt 5.b3) war
Morozvich auf einen Nebenweg ausgewichen.
Anand fand mit 5...d5 (statt 5...Sc6) einen kleinen Trampelpfad und nach Morozvichs 7.Dd1 war man endgültig auf nahezu unbekannten Wegen unterwegs, auch wenn die Struktur selbst nichts Ungewöhnliches hatte.
Um den 28.Zug kreierte man eine Zugwiederholung.
In der Partie zwischen Aronian und Leko bot der Armenier die Katalanische
Eröffnung an. Katalanisch, früher als Langweiler ohne Erfolgschancen
verpönt, ist seit dem Wm-Kampf von Elista wieder schwer in Mode.
Leko lehnte mit 3...c5 ab und man fand sich bald in der Englischen
Eröffnung mit Igelcharakter wieder. Leko entwickelte einigen Druck am
Damenflügel und war vorübergehend im Besitz eines Mehrbauern, konnte den
Vorteil aber gegen den sich clever verteidigenden Aronian nicht festhalten.
In Svidler gegen Topalov setzte der Bulgare mit Schwarz Svidler im
Englischen Angriff mit einem Bauernsturm vor dessen lang rochierten König
unter Druck.
Topalov hatte zur Variante 8...h5 gegriffen, mit der Schwarz den typischen Raumgewinn g2-g4 verhindert und die der Bulgare im letzten Jahr beim Amberturnier schon zweimal getestet hatte. Nach 10.0-0-0 schlug Topalov mit 10...Le7 (statt Tc8) einen seltener gespielten Weg ein.
Im weiteren Verlauf hatte Topalov mit seinem Läuferpaar noch Druck, doch
Svidler fand einen Weg mit Hilfe eines Springeropfers ein ewiges Schach zu
generieren.
Team Topalov -Danailov und Cheparinov - schaut zu.
Carlsen ist nach seinem Sieg wieder auf einen halben Punkt an
Spitzenreiter Anand (7 P.) heran gerückt. Zum restlichen Feld klafft eine
Lücke von einem Punkt.
André Schulz
Fotos: David Llada