In fünf Partien hatte Vladimir Kramnik in Zürich aggressives und taktisch
anspruchsvolles Schach gespielt und genau das tat er auch in der letzten Runde
gegen Weltmeister Vishy Anand. Nachdem Anand mit Weiß einer Einladung zur
Berliner Verteidigung ausgewichen war, ergab sich eine interessante Stellung mit
guten Möglichkeiten für Schwarz. So gut, dass Anand nach Remisabwicklungen
suchte. Doch als der Weltmeister noch auf der Suche nach der besten Verteidigung
war, unterlief Kramnik in einer taktischen Abwicklung ein schweres Versehen, das
ihn eine Figur kostete und Anand den ersten Sieg in Zürich bescherte.
Anand mit Werner Hug und Yannick Pelletier
Auch in der zweiten Partie des Tages fiel eine Entscheidung. Einmal mehr
stand bei Boris Gelfand ein Katalane auf dem Brett. Dieses Mal hielt Gelfand
allerdings die schwarzen Farben hoch. Zu Beginn der Mittelspielphase brachte
der Israeli ein interessantes Bauernopfer, das seine Stellung befreite und ihm
aktives Spiel brachte. Doch Caruana verteidigte sich einfallsreich und konnte
seinen Mehrbauern mit Hilfe einer Reihe taktischer Tricks ins Endspiel retten.
Dort fand Gelfand nicht die richtige Verteidigung und gab
im 58. Zug auf.
Mit diesem Sieg gewann Caruana das Turnier mit 4 aus 6
und einem Punkt Vorsprung vor Vishy Anand. Zugleich brachte ihm der Sieg bei der
Zürich Chess Challenge einen Gewinn von 12 Elo-Punkten ein. In der
Live-Elo-Liste rückte er damit auf den 7. Platz vor und gehört wieder zu den
zehn Besten der Welt.
Vladimir Kramnik kostete das Turnier in Zürich
hingegen 9 Elo-Punkte und liegt vor dem kommenden Kandidatenturnier, das am 14.
März in London beginnt, in der virtuellen Weltrangliste jetzt hinter Magnus
Carlsen und Levon Aronian auf dem dritten Platz.
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