Tschechische Schachtrophäe 2017 – Tag 2
Von Brigitte Hort
Es gibt ungefähr 250 Biersorten in Tschechien und jedes Jahr kommen neue dazu. Für gutes Bier ist Tschechien in der ganzen Welt berühmt. Nicht ohne Grund liegt Tschechien in Europa im Bierkonsum an erster Stelle. Sicherlich haben die Touristen daran einen großen Anteil. Ob deshalb überall in Prag nur fröhliche Menschen zu sehen sind? Budweiser, Pilsner, Krušovice habe ich schon probiert. Alle schmecken bestens. Das Černý (Schwarz) Bier (Pivo) fehlte noch in meiner Sammlung. Trinken kann man es fast überall, Kneipen gibt es schließlich in Prag wie Sand am Meer. Aber zum Wochenende hin ist es schwer ein ruhiges Plätzchen zu finden, da wollen auch die Tschechen ihr wohl verdientes Bier trinken und mischen sich unter die Touristen. In den Gassen und Kneipen herrscht babylonische Atmosphäre – ein schönes Rätselraten, die Wortfetzen den Nationalitäten zuzuordnen..
Von den schwarzen Bieren ist das Kozel (Bock) die beliebteste Marke. Mit Recht kann ich nur sagen, das muss man unbedingt getrunken haben.
Das Turnier ist nun im vollen Gange, die Anspannung zu merken. Neue Gäste sind angekommen, unter anderem auch GM Genna Sosonko. Ein reges Treiben nicht nur in den Straßen von Prag, sondern jetzt auch im Michna Palast. Premiere war heute der Besuch von Navara´s Freundin.
Die Protagonisten des Zweikampfs
Was passierte in Sachen am 2. Tag – Anmerkungen von Vlastimil
Alle vier Partien waren sehr dramatisch und viel schärfer als am ersten Tag. In Nummer 5 konnte Ivantschuk mit Schwarz mit einfachem 24…Txb8 anstatt 24… Sc3? einen Vorteil erreichen. Er hatte Glück, dass er ohne Qualität das Endspiel halten konnte.
Partie 6: Mit Schwarz spielte Navara sehr riskant und wurde dafür bestraft. Das Figurenopfer Se5xf7 ist vollkommen korrekt und Weiß hat einen entscheidenden Vorteil.
Partie 7 war für die Zuschauer die attraktivste. Beide Könige mussten ohne Rochade marschieren und Navara bekam ein viel besseres Endspiel. Er hat diesmal sehr genau gespielt und gewonnen.
In Partie 8 sahen die Zuschauer zum ersten Mal im Wettkampf ein Blackout. Navara konnte mit 16… Dd7! anstatt 16… Tg3+? fast eine gewonnene Stellung haben, nämlich nach 17…0-0-0 beherrschen seine Türme die h-Linie. W. Ivantschuk hat mir persönlich bestätigt, dass in diesem Moment seine Stellung schon minderwertig war. Navara hätte die Chance gehabt, ausgleichen zu können. Der Wettkampf bleibt trotzdem noch spannend…
GM Vlastimil Hort mit GM Gennadi Sosonko und einer Prager Künstlerin
Ergebnisse Tag 2
Partien
Stand nach 8 Partien
Tag 3 des Wettkampfs beginnt am 17. Juni, 16 Uhr. Die Partien werden auf dem playchess Server live übertragen.
Fotos: Anežka Kružíková
Turnierseite