ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
"Marc Andria Maurizzi soll Großmeister werden", so lautet die Mission der Schachfreunde in Chartres. Nicht nur das, der 14-jährige Korse, in Bastia geboren, soll auch der jüngste Großmeister in der Geschichte Frankreichs werden. Bisher hält Etienne Bacrot diesen Rekord. Bacrot war 14 Jahre und zwei Monate alt, als er Großmeister wurde. Marc Andria Maurizzi feierte am 16. Mai seinen 14. Geburtstag und wäre ein paar Wochen jünger. Zwei GM-Normen hat Maurizzi schon in der Tasche. Hätte die Corona-Pandemie das Turniergeschehen nicht weitgehend lahm gelegt, so wäre Maurizzi schon längst Großmeister. Davon sind die Schachfreunde um Klubpräsident François Gilles überzeugt.
Marc Andria Maurizzi ist eines der größten Talente in Frankreich. Er begann schon früh mit dem Turnierschach und gewann 2017 und 2019 die Jugendeuropameisterschaften U10 und U12. Im Alter von 12 Jahren und 2 Monaten wurde er zum Internationalen Meister ernannt.
Beim GM-Turnier in Chartres verzeichnete Maurizzi allerdings einen Fehlstart. In den ersten beiden Partien kam er nicht über jeweils einen halben Punkt hinaus und dann kassierte er in einer bunten Partie gegen eine gut aufgelegte Sophie Milliet eine Niederlage - 1 aus 3. Das bedeutete, das Maurizzi nun aus den restlichen sechs Partie 5,5 Punkte holen musste, um die 6,5 Punkte für eine GM-Norm zu erreichen. Am zweiten Spieltag glich er mit einem Sieg über Deboue immerhin schon seine Bilanz aus.
Die erste Turnierhälfte gehörte Sophie Milliet. Die Nummer vier der französischen Frauenrangliste, hinter Marie Sebag, Almira Skripchenko und Pauline Guichard, präsentierte sich in Topform und startet mit 3,5 Punkten aus den ersten vier Runden. Dann ließ ihr Elan aber nach. Am dritten Spieltag verzeichnete Milliet eine Niederlage und einen Sieg, was noch reichte, um ihre Führung zu verteidigen. Am vierten Spieltag gab es jedoch nach einer weiteren Niederlage gegen Victor Stephan nur noch einen halben Punkt gegen Alberto David.
Der Elofavorit, seit einigen Jahren unter italienischer Flagge spielend, zog an Milliet vorbei. Und dann gibt es ja auch noch den jungen Großmeister in spe. Nach seinem holprigen Start gewann Maurizzi am dritten Spieltag beide Partien und gestern wiederholte er das Kunststück. Seine Opfer waren Glenn Flear und Quentin Loiseau.
13...h6 14.h4 Dd8 [Nach 14...hxg5 15.hxg5 Lxc3 16.bxc3 16...g6 17.gxf6 Dxf6 18.Se4 Df4+ 19.Dd2 Dxd2+ 20.Kxd2 macht sich die Schwäche auf d6 bemerkbar.
Und 16.Dxc3 Sfg4 17.f4 Sf2 18.Tg1 Dd8 19.fxe5 Dxg5+ 20.De3 Dxe3+ 21.Txe3 Sg4 22.Te1 Txe5 23.Ld3 g6 ist vorteilhaft für Schwarz.]
15.Ld2 [Es drohte 15.-- hxg5 16.hxg5 Lxc3 17.bxc3 Sg6 18.Txe8+ Sxe8]
15...a6 16.a3 La5 17.Le2 Ta7 [17...Tb8!? mit der Idee b5]
18.Sf5 Lxf5 19.Dxf5 Tae7 20.Kd1 b5 [Nun entstehen einige Verwicklungen.]
21.cxb5 Lxc3 22.Lxc3 Sxd5
23.Ld2
[Eine interessante Konstellation, auch optisch. Schwarzes Springerpaar gegen weißes Läuferpaar.]
23...axb5 24.Lxb5 c4!? [Schwarz denkt dynamisch und steckt eine Qualität ins Geschäft. 24...Tf8 sieht allerdings auch kleinlich aus.]
25.Lxe8 Dxe8 [Schwarz hat die Initiative. Der weiße König steht unsicher. Die weiße Stellung ist aber durchaus noch verteidigungsfähig.]
26.f4? [Verliert einen Stein. Richtig war 26.Th3 mit der Absicht 26...Sd3 27.Txd3 und die Partie ist völlig offen.]
26...Sd3 27.Txe7 Sxe7 28.Dh5 Sf2+ 29.Kc1 Sxh1 30.De2 [30.Df3 scheitert an 30...Sf5 31.g4 Sd4 32.Dxh1 De2 33.De1 Dd3 34.Dd1 Sb3+ und Matt.]
30...Sg3 31.Dxc4 d5 32.Dd3 Se4 33.Lb4 Dc6+ 34.Dc2 Dxc2+ 35.Kxc2 Sc6 36.Le1 Kf8 37.b4 Ke7 38.a4 Kd7 39.b5 Sd4+ 40.Kd3 Se6 41.a5 Sd6 42.b6 Sxf4+ 43.Kd4 Kc6 44.Lb4 Se6+ 0–1
Maurizzi nahm den Schwung auch für die nächste Runde mit:
Maurizzi,Marc Andria (2489) - Loiseau,Quentin (2455) [B31]
2nd Chartres Echecs GM 2021 Chartres (8.3), 20.05.2021 [as]
1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.Sc3 g6 5.0–0 Lg7 6.e5 Sg4 7.Lxc6 dxc6 8.Te1 0–0 9.d3 b6 10.Lf4 Sh6
11.Se4 La6?! [Schwarz bringt die Reihenfolge der Züge durcheinander. Bewährt ist 11...Sf5 12.c3 La6 13.d4 cxd4 14.cxd4 Dd5 15.Sc3 Dc4 16.Te4 Tfd8 17.g4 Sh6 18.d5 Txd5 19.De1 Dd3 20.Te3 Dc4 21.Te4 Dd3 22.Te3 Dc4 23.Te4 Dd3 ½–½ (23) Paehtz,E (2472)-Loiseau,Q (2437) Nancy 2016]
12.e6 f6 [Nach 12...fxe6 muss sich Schwarz dauerhaft mit seiner defekten Bauernstellung plagen. Weiß erhält den Bauern nach Sg5 jederzeit zurück.]
13.h4 Sf5 14.c4 Sd4 15.Sg3 Dc8 16.Sxd4 cxd4
17.h5 [Nach der Öffnung der h-Linie kommt Schwarz am Königsflügel überrschend schnell unter die Räder.]
17...f5 [17...g5? 18.Sf5 gxf4? 19.Dg4 und Matt.]
18.Dd2 c5 19.hxg6 hxg6 20.Le5 Lf6 [Mit der Drohung 20...-- 21.Dg5 Kh7 22.Lxg7 Kxg7 23.Sh5+ Kh7 24.Dxe7+]
21.Dh6 De8 22.f4 Lxe5 23.fxe5 Lc8 24.Kf2 1–0
Power Play 21: Ein Repertoire für Schwarz gegen die Anti-Sizilianer
Nehmen Sie das Morra-Gambit zuversichtlich an. Zähmen Sie den Grand Prix Angriff. Lassen Sie jeden ängstlichen 2.c3-Spieler zittern. Ob Offener oder Geschlossener Sizilianer – Sie können 1...c5 zu einer gefährlichen Waffe machen.
In den Matches gab es auch am vierten Spieltag keine entschiedene Partie. Namig Guliyev gewann gegen Romain Edouard die ersten beiden Partien, dann folgten zwei Remis. Maxime Lagarde gewann gegen Gata Kamsky die erste Partie, dann folgten hier drei Remis. Und im Wettkampf der Frauen ging Daimante Daulyte-Cornette gegen Almira Skripchenko mit einem Sieg in der zweiten Partie in Führung. Die übrigen Partien endeten mit der Punkteteilung.
Tabelle GM-Turnier