Magnus Carlsen steht im großen Finale des Chess.com Classic, nachdem er Nodirbek Abdusattorov und Hikaru Nakamura in der letzten Phase des Winners Bracket besiegt hat. Carlsens aufregendste Begegnung war das Aufeinandertreffen mit Nakamura, der aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse bei der Champions Chess Tour als einer der beiden stärksten Spieler im Online-Schach gilt. Ihre Begegnung endete in der vierten Partie mit einem schockierenden Ergebnis:
Die ersten beiden Partien des Matches endeten unentschieden, aber Carlsen zeigte in der dritten Partie feine Technik, indem er in einem damenlosen Mittelspiel einen positionellen Vorteil erzwang und in Führung ging. Die vierte Partie brachte jedoch eine unglaubliche Wendung.
Carlsen patzte mit 28...Txg2, einem Zug, der auf einer falsch berechneten Variante basierte. Aber ein paar Züge später, nach 32...Lg4, fand Nakamura nicht die Widerlegung, die ihm den Sieg gebracht hätte, den er brauchte, um den Spielstand auszugleichen. Und nicht nur das - er gab die Partie auch noch auf!
Der US-Star übersah 33.Tfg3, wonach 33...Lxh5 an 34.Txg8# scheitert. Das Beste, was Schwarz hier bekommen kann, ist 33...Df3+ 34.Txf3 Lxh5 35.Txg8+ Kxg8, und Weiß gewinnt mit seinem zusätzlichen Abtausch.
Zum Erstaunen der Zuschauer und Kommentatoren gab Nakamura aber gerade in dieser Stellung auf, die eigentlich gewonnen war.
🤯 Hikaru, not seeing 33.Rfg3!, resigns in a winning position and loses the match when the comeback was around the corner!https://t.co/uvuzoPNsFi#ChessChamps pic.twitter.com/mubRLqtkdq
— chess24 (@chess24com) May 21, 2025
Zuvor war Carlsen durch einen 3:1-Sieg gegen Abdusattorov ins Finale der Gewinnergruppe vorgedrungen. Nakamuras Weg führte über einen knappen Sieg gegen Ian Nepomniachtchi in einem Armageddon-Tiebreak im anderen Halbfinale. Nepomniachtchi war bereits zweimal im Turnier ins Armageddon gekommen, und auch diesmal wurde sein Lauf im Sudden Death entschieden.
Ein taktisches Versehen von Nepomniachtchi mit 32...Sd6 ermöglichte dies Nakamura, die Qualität mit 33.Se7+ gefolgt von 34.Dxa8 zu gewinnen, und Weiß konnte den Materialvorteil in einen Sieg umwandeln.
Mit diesen Ergebnissen fielen Nepomniachtchi, Abdusattorov und Nakamura in die Verliererrunde, wo sie zusammen mit Vladimir Fedoseev und Maxime Vachier-Lagrave die verbleibenden Teilnehmer sind. Fabiano Caruana, Ding Liren, Wei Yi, Arjun Erigaisi, Vladislav Artemiev und Levon Aronian sind alle aus dem Wettbewerb ausgeschieden, nachdem sie ihre jeweiligen Partien verloren haben.
In der nächsten Runde des Loser-Brackets trifft Abdusattorov auf Fedoseev, während Nepomniachtchi auf Vachier-Lagrave trifft. Die Gewinner dieser Partien treffen dann in einem letzten Mini-Bracket aufeinander, wobei der siegreiche Spieler das Recht hat, Nakamura zu fordern. Der Sieger dieses Matches zieht in das große Finale am Freitag gegen Carlsen ein. Nach den Regeln des doppelten K.O.-Systems muss der Finalist aus der Verliererrunde Carlsen zweimal schlagen, um das Turnier zu gewinnen.
Anhand der Punkte, die die verbleibenden Teilnehmer der Champions Chess Tour 2025 gesammelt haben, stehen auch alle Starter für den kommenden Esports World Cup in Riad, Saudi-Arabien, fest:
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