ChessBase 15: Replay Training (1)

von Martin Fischer
15.11.2018 – Replay-Training (auf Deutsch „Nachspieltraining“): das ist ein neues, spielerisches, sportlich herausforderndes und informatives Feature in ChessBase 15. Man spielt nicht mehr passiv eine Partie nach („Durchklicken“), sondern man macht versucht, die richtigen Züge in der Partie zu finden und macht eigene Zugvorschläge, für die es dann eine Rückmeldung gibt. Falls gewünscht gibt es Tipps und am Ende der Partie wird bewertet, wie viele gute Züge man gefunden hat. Eine völlig neue Verbindung von Training, Spiel und Wettkampf. Replay-Training ist ein Feature, das sich für leichtes Unterhaltungs-Training als auch für sportlich anspruchsvolles Training eignet. Probieren Sie’s aus: spielen Sie aktiv Zug für Zug eine Meister-Partie nach! | Grafik: ChessBase

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Replay-Training Teil 1

1. Einleitung

In diesem ersten Tutorial über das Replaytraining steigen wir gleich einmal ein und betrachten das „Replaytraining“ im Einsatz. In einer weiteren Folge geht es dann um die richtigen Einstellungen für die schachlichen Hilfe und das Speichern des Trainings für die spätere Nachbereitung.

2. Replaytraining im Einsatz

Starten Sie das „Replay-Training“ mit einem Klick auf die Registerkarte „Replay Training“ oberhalb der Notation.

Als Beispielspartie dient Anand – Carlsen, Linares 2007, die aus der Datenbank heraus geladen wurde.

Übrigens:  Das Replaytraining kann aus der Grundstellung beginnen, aber man kann auch jede andere Partiestellung ansteuern und von dort beginnen.

2.1 Die Eröffnungsphase

Viele Entscheidungen in der Eröffnung einer Partie sind Fragen des eigenen Repertoires und/oder des persönlichen Geschmacks. Mit Hilfe des Radarbretts (rechts unten) wird die kommende Stellung angezeigt und Sie müssen darüber nachdenken, wie Sie diese Stellung schachlich sinnvoll ansteuern.

In jeder Stellung geben Sie einen Zug – mit Hilfe der Maus – ein und bekommen eine Rückmeldung durch das Programm.

Die obige Abbildung zeigt die Stellung nach dem 12. Zug von Schwarz (12.  – Sb6).

Das Radarbrett zeigt die Partie nach drei weiteren Zügen. Ihre Aufgabe ist es nun herauszufinden, wie man konkret fortsetzt um die Stellung zu erreichen.

  • In der Eröffnungsphase werden Tipps nicht automatisch angezeigt, sondern nur nach Anforderung. Klicken Sie hierfür auf das Symbol mit dem Rettungsring. (Diese kostet keine Punkte) In unserem Beispiel würde beim Klicken auf den Rettungsring folgender Tipp erscheinen: 

  • Weiter gibt das Programm eine Rückmeldung zum letzten Zugvorschlag (12. d5) und zeigt den aktuellen Punktestand (24 von 24) an.

Nicht jeder Vorschlag ist ein Treffer. Der eigene Vorschlag in der obigen Stellung, war 13.b4. Gespielt wurde aber 13.Sbd2.

  • Das Programm nimmt eine Bewertung des Zugvorschages vor und gibt ein entsprechendes Feedback. Hier: „Der Enginezug in dieser Stellung."
  • Sodann nimmt das Programm den Zugvorschlag nach einer kleinen Verzögerung, zurück und führt den Partiezug aus. Das Nachspieltraining geht weiter.

2.2 Ende der Eröffnungsphase

  • Ist die Eröffnungsphase vorbei, erlischt das Radarbrett. Es sei denn, man aktiviert dieses erneut durch einen Klick auf den Radarschirm (rechts).
  • Nunmehr gibt es Tipps in geschriebener Form. Hier: „Ziehe einen Turm“.
  • Reicht einem dieser Tipp nicht, kann man durch den Rettungsring weitere Hilfe anfordern.
  • Das Gleiche geschieht bei „Untätigkeit“. Es erscheinen neue Tipps und die zu ziehende Figur wird grün markiert.

Die zu ziehende Figur erscheint mit einem grünen Ring markiert

2.3 Nicht den besten Zug vorgeschlagen

2.3.1 Der Partiezug ist nicht der beste Zug!

Nicht immer ist der Partiezug auch der beste (Engine-)zug. Solange die Abweichung jedoch nicht gravierend ist, gibt es für den Partiezug trotzdem ebenfalls die volle Punktzahl.

2.3.2 Der vorgeschlagene Zug ist ungenau!

Früher oder später wird man einen schlechten Zug vorschlagen:

  • Das Programm weist dann ggf. auf die Ungenauigkeit und die gegnerische Antwort hin.
  • Man hat einen weiteren Versuch.
  • Der schlechte Zug wird zurückgenommen.
  • Es werden weniger oder gar keine Punkte vergeben (abhängig davon, wie stark oder schwach der Zugvorschlag war). 
2.3.3 Der vorgeschlagene Zug ist ein Fehler

Fehler werden vom Programm als solche bezeichnet. Die Engine praktiziert keine "Kuschelpädagogik"! Aber lassen Sie sich niemals entmutigen: Aus unseren Fehlern lernen wir am meisten!

  • Der Fehlerwert wird farblich (bis tiefrot) hervorgehoben.
  • Der Fehler wird zurück genommen.
  • Es gibt einen weiteren Versuch!
  • Es gibt keine Punkte, aber einen Eintrag in der Fehlerliste (im Beispiel bereits der dritte).

2.4 Kombinationsalarm!

Gibt es eine Position in der Partie, in der ein taktisch forcierter Gewinn möglich ist, dann erscheint kein Tipp für einen bestimmten Zug, sondern der Hinweis „Keine Tipps – Hier kannst Du rechnen“.

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Das Ende der Partie wird durch den Hinweis „Beendet + Ergebnis“ angezeigt.

Durch einen Klick auf das Diskettensymbol (rechts) werden Ihre Zugvorschläge als Varianten in die Partie geschrieben, so dass Sie diese speichern und später nach bearbeiten können.

Die Funktion „Replaytraining“ bietet über die beschriebenen spielerischen Möglichkeiten hinaus auch noch ein Analysetool, Rechentraining und verschiedene Möglichkeiten, Tipps und Hilfe zu dosieren. Diese Punkte werden wir, zusammen mit weiteren Tipps zum Speichern, in einer der nächsten Folge unserer Tutorials besprechen.

Erklärendes Video zum Thema von unserem Chefprogrammierer, Matthias Wüllenweber

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Martin Fischer, Jahrgang 1962, ist ChessBase-Mitarbeiter. Unter anderem organisiert er und hält Seminare über ChessBase und ist Turnierleiter auf playchess.com. Für ChessBase stellt er das vierteljährliche Taktik-Heft „Schach-Problem – Die rätselhaften Seiten von Fritz” zusammen. Er lebt in Hamburg und spielt Schach beim Schachklub Johanneum Eppendorf.

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Fox12345 Fox12345 15.08.2019 07:26
Nachdem ich mit dieser Funktion etwas experimentiert habe, ist mir aufgefallen, daß Züge als Verlustzuge deklariert werden, obwohl ein zugeschalteter Kiebitz diesen Zug zwar nicht so stark wie den Gewinnzug bewertet, aber oft noch mit 2-3 Bauerneinheiten positiv sieht. Das kann doch meiner Meinung kein Verlustzug sein. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, daß Züge, welche mein Spiel mit einigen Bauerneiheiten negativ bewerten zum Verlust führen. Vielleicht haben einige user oder Chessbase eine Erklärung dafür. Vielen Dank im Voraus für die Infos.
Edeltoaster85 Edeltoaster85 20.11.2018 02:45
Eine tolle Funktion gut erklärt, danke!
ReiPet27 ReiPet27 17.11.2018 10:03
Gute Idee. Da ich fast ausschließlich mein Tablet nutze, wäre es für mich nur interessant, wenn es eine Android-version mit Replaytraining gäbe.
Peter Heil Peter Heil 16.11.2018 09:19
Schade finde ich, dass man zum ziehen die Figur halten muß.

Im deutschen Handbuch wird der Reiter "Nachspieltraining" genannt. Warum muß der Reiter im Programm "Replay Training" genannt werden? Wenn im Programm Deutsch gewählt wurde, will man auch deutsche Begriffe haben.
Treborsualk Treborsualk 15.11.2018 02:04
Ein wunderbares Feature!
Aber wäre es nicht ein Leichtes gewesen, den alten Reiter mit der bisherigen Trainingsmethode zusätzlich zu erhalten? Das einfache Durchspielen nach bisherigem Modus ist keineswegs "passiv" sondern eine wesentlich zügigere Abfrage und unkomplizierter als die neue Methode (die sich ja auch nicht ausschalten läßt, wenn ich das richtig sehe).
Es ist doch immer angenehm, wenn man die Wahl hat - so oder so. In der Tat ein Fortschritt, aber optimal wäre beides zu haben.
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