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Mehr als nur ein Schachturnier
Im dritten Jahr seines Bestehens hat das Open „Capo d’Orso“ im Nordosten Sardiniens schon einen besonderen Ruf erworben. Das liegt nicht nur daran, dass es inzwischen eines der stärksten italienischen Open-Turniere ist. Es liegt auch nicht nur daran, dass in diesem Jahr unter den 178 Teilnehmern 21 verschiedene Nationen – für italienische Verhältnisse eine sehr hohe Zahl – vertreten waren. Es ist ganz einfach die Tatsache, dass es mehr als „nur“ ein Schachturnier ist. Am treffendsten ist es vielleicht als ein zweiwöchiges „Schach-Happening“ mit diversen Veranstaltungen rund ums Schach zu bezeichnen: So verwandelte sich die reizvolle Ferienresidenz „Porto Mannu“ im Mai in eine Art „Schachdorf“, besiedelt von 33 Titelträgern und rund 150 Amateuren, sowie ihren Familien und Freunden, die diese Gelegenheit für einen gemeinsamen Urlaub in einer der schönsten Gegenden Europas nutzten.
Ein inspirierender Ausblick vom Spielsaal in Richtung Meer.
Im Saal: Ebenso gute Spielbedingungen an den hinteren Brettern…
...wie an den vorderen Brettern (vorne Pelletier gegen Tiviakov).
Und hier einer der Stars des Turniers: Links der 19-jährige Daniele Vocaturo
aus Rom, der lange Zeit führte und hier seine letzte Großmeisternorm
schaffte! Im Hintergrund sein Trainer GM Mihail Marin aus Rumänien gegen den
jungen argentinischen GM Damian Lemos.
Damit bekommt Italien nach 20 Jahren wieder einen „echten“ – in Italien geborenen – Großmeister. Und wenn man seinen rasanten Aufstieg im letzten halben Jahr betrachtet, vielleicht gar einen zweiten Caruana? Die Freude bei der Siegerehrung war jedenfalls ansteckend…
Eine Tanzeinlage mit dem Turnierdirektor (und Manager Vocaturos) Yuri Garret
???
Nein! Sondern der Ansatz zu einem „Er lebe hoch!!!“
Aus nicht weiter erläuterten Gründen verweigerte Yuri Garret allerdings die
Hebe-Aktion beim nächstplazierten Großmeister Igor Naumkin…
Aber der Sieger, Stuart Conquest, wurde dann doch noch einmal in die Luft
gehoben!
Eine zweite Norm (diesmal WGM) ging an die junge Peruanerin Deysi Cori.
Spannender kann Schach kaum sein: Stuart Conquest und Tiger Hillarp Persson,
umringt von Schaulustigen, analysieren ihre dramatische Schlussrundenpartie,
in der Tiger mit seinem gewohnt scharfen Stil ein doppeltes Qualitätsopfer
brachte und zwischendurch glatt auf Gewinn stand. Übrigens wurden in der
Schlussrunde alle Partien an den vorderen Brettern voll ausgekämpft –
vielleicht auch ein Teil der besonderen Atmosphäre?
Aber nicht nur bei den Analysen kamen die Zuschauer auf ihre Kosten: An vielen Abenden gab es einen großmeisterlichen Vortrag für alle Interessierten.
Hier Mihail Marin, einer der Stammgäste des Turniers und ein äußerst
amüsanter Redner, bei der Erläuterung der Partie Keres (mit Gelb) gegen
Kotov (mit Grün).
Die beiden IMs Pierluigi Piscopo und Duilio Collutiis bei der Analyse der
schwierigsten Schachstellung.
Ein weiterer Programmpunkt war das „Reykjavik-Quiz“, ein von den isländischen Schachfreunden ausgeborgtes schachhistorisches Quiz.
Die Siegerteams: Mihail Marin und Yuri Garret, sowie Marco Sbarra und
Roberto Messa (Chefredakteur der italienischen Schachzeitschrift Torre&Cavallo).
Und schließlich gab es einen Abend, an dem Jereon van den Berg,
Turnierdirektor von Wijk aan Zee, Informationen und Geschichten über das
berühmte Turnier zum Besten gab.
Noch nicht genug Programm?
Man kann immer noch blitzen… (Hier Daniele Vocaturo gegen den 14-jährigen Jorge Cori aus Peru (Elo 2418!)
…oder Tischfußball spielen. Ein schwedisches Doppel (IM Nils Grandelius und
Hillarp Persson)
…und ein italienisch-griechisches Doppel (Piscopo und Skembris)
Oder natürlich schwimmen gehen…
Der schöne Hotelstrand von Porto Mannu.
Oder zum nahe gelegenen Bärenfelsen hinaufwandern (Namensgeber des „Capo
d’Orso“-Turniers).
Und um das Ganze abzurunden, gibt es noch einen besonderen Leckerbissen: Wer noch nicht genug vom Schach hat, kann im Anschluss an das Turnier an einem der beiden Lehrgänge mit den berühmten Trainern Artur Jussupow und Mihail Marin teilnehmen.
Alles in allem ein großartiges Schach-Event, das nur durch das persönliche Engagement der Gastgeber Allesandra Ariotto und Stefano Lupini (die zwar lieber im Hintergrund blieben, aber in vielen Details selbst mit zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen), sowie Yuri Garret und seinem Team von Helfern möglich war. Man kann nur hoffen, dass es in den nächsten Jahren weitere Capo d’Orso-Turniere geben wird!
Zum Abschluss einige Cartoons von Marciello Carriero, eigens während dieses Turniers angefertigt (mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und des Verlags Caissa).
King Stuart III.
Tiviakov – Vocaturo
Astengo – Naumkin
Yuri Garret
Mit herzlichen Grüßen J
Bettina Trabert
Endstand: 1 7.0 GM Conquest Stuart C 2549 2 6.5 GM Tiviakov Sergei 2697 3 6.5 GM Marin Mihail 2564 4 6.5 GM Lemos Damian 2512 5 6.5 GM Korneev Oleg 2587 6 6.5 GM Jussupow Artur 2576 7 6.5 GM Pelletier Yannick 2559 8 6.5 GM Skembris Spyridon 2434 9 6.5 GM Naumkin Igor 2488 10 6.5 IM Cmilyte Viktorija 2498 11 6.5 -- Schaefer Michael 2172 12 6.0 IM Vocaturo Daniele 2480 13 6.0 GM Hillarp Persson Tige 2618 14 6.0 IM D'Amore Carlo 2483 15 6.0 IM Bitalzadeh Ali 2417 16 6.0 IM Grandelius Nils 2491 17 6.0 GM Malakhatko Vadim 2618 18 6.0 FM Miedema Roi 2370 19 6.0 FM Cori Jorge 2418 20 6.0 IM Loeffler Stefan 2412 … insgesamt 178 Teilnehmer
Mehr Infos und Partien: asd.caissa.it
Runden 8 und 9 liegen nicht vor
Weitere Impressionen von Sergey Tiviakov
Installation mit Köpfen
Mediterrane Botanik
Artur Jussupow reinigt einen Bauern
Jussupow gegen Skembris
Korneev
Marin
Naumkin
Skembris gegen Tiviakov
Vocaturo
Zozulia (li.)
Deysi Cori machte eine WGM-Norm
D'amor (li.)
Der schwedische Jungstar Grandelius
Grandelius ggen Naumkin
Hillarp Persson gegen Lemos
Seestern
Nikolay Tiviakov und Naumkin am Strand
Sergey Tiviakov kühlt seine Füße
Stuart Conquest mit dem Siegerpokal
Die drei ersten: Tiviakov, Conques, Marin.
Viktorija Cmlilyte war beste Frau im Feld
Artur Jussupow und Yuri Garret