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Dana Reizniece-Ozola, geboren 1981 in Kuldinga (Goldingen), begann schon in früher Kindheit mit dem Turnierschach und spielte als Elfjährige bei der U12-Mädchenweltmeisterschaft in Duisburg mit. Mit 15 Jahren wurde sie erstmals lettische Landesmeisterin der Frauen. 1998 und 1999 gewann sie die Jugendeuropameisterschaften U18w. Zweimal belegte sie bei Jugendweltmeisterschaften in ihrer Altersklasse den zweiten Platz. Seit 2001 hält Dana Reizniece-Ozola den Titel einer Frauen-Großmeisterin.
Nach dem Studium übernahm Dana Reizniece-Ozola die Leitung eines Technologierzentrums mit dem Spezialgebiet Weltraumtechnik und wurde zudem politisch aktiv. Sie trat in die konservative lettische Bauernpartei ein und wurde 2010 ins lettische Parlament gewählt. 2010-11 war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium Lettlands. Von 2014 bis 2016 war Dana Reizniece-Ozola Wirtschaftsministerin ihres Landes und wurde 2016 Finanzministerin.
Dana Reizniece Ozola (Foto: Europäische Union)
Dana Reizniece-Ozola spielte als beste weibliche Spielerin Lettlands zwischen 1998 und 2016 bei acht Schacholympiaden mit und besiegte bei der Schacholympiade in Baku als amtierende Finanzministerin Lettlands auf aufsehende Weise die damals amtierende Schachweltmeisterin Yifan Hou.
Nach den Wahlen 2019 wurde Dana Reizniece-Ozola als Finanzministerin abgelöst, war aber weiterhin Abgeordnete ihrer Partie im lettischen Parlament.
Seit 2004 ist Dana Reizniece-Ozola für den Verein SG 1871 Löberitz aktiv, hielt ihrer Mannschaft auch die Treue, nachdem sie Ministerin wurde und nahm regelmäßig an Mannschaftskämpfen teil.
Foto: SG Löberitz
Zudem spielte sie zeitweise für Leipzig-Gohlis in der Frauenbundesliga und seit 2018 für den schwedischen Klub Wasa. Nach dem europaweiten Corona-Lockdown nahm Dana Reizniece-Ozola auch an mehreren Online-Turnieren teil.
2011 heiratete sie Andris Ozols und hat mit ihm vier Kinder.
Pressemitteilung der FIDE
Der Internationale Schachverband ist stolz, die Ernennung von Dana Reizniece-Ozola zur Geschäftsführerin bekannt zu geben. Sie wird für eine breite Palette von vitalen Bereichen der FIDE-Arbeit verantwortlich sein, einschließlich administrativer und finanzieller Angelegenheiten, sowie für die Arbeit der meisten Kommissionen.
Zu den vordringlichen Bereichen, die Frau Reiznice-Ozola beaufsichtigen wird, gehört das Ausbildungswesen - ein Bereich, den sie als oberste Priorität ansieht. Sie wird auch für die Entwicklung zuständig sein - ein Bereich, in dem Dana Reizniece-Ozola mit ihrer großen Erfahrung zu der guten Arbeit beitragen kann, die bereits von der FIDE-Planungs- und Entwicklungskommission (PDC) geleistet wird. Der dritte große Arbeitsbereich betrifft den Ausbau der Beziehungen zu anderen internationalen Institutionen.
Abgesehen davon, dass sie eine sehr starke Spielerin ist - eine weibliche Großmeisterin, die mehrere Titel gewonnen hat - ist Reizniece-Ozola eine renommierte Politikerin und ein Mitglied des Parlaments der Republik Lettland, dem sie seit 2010 angehört. Sie war Wirtschaftsministerin (2014-2016) und Finanzministerin (2016-2019), aber auch Vorsitzende der Kommission für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Mitglied der Kommission für Rechtsfragen, Mitglied der Kommission für europäische Angelegenheiten und Sekretärin der Kommission für Haushalt und Finanzen (Steuern) im lettischen Parlament.
Ihre Erfahrungen in der Politik hat sie bereits zum Wohle des Schachsports genutzt, als Vorstandsmitglied des lettischen Schachverbandes und als Vizepräsidentin der Europäischen Schachunion.
"Ich werde gerne meinen Beitrag zur weiteren Entwicklung der FIDE leisten. Die Welt soll die FIDE nicht nur als starken Förderer der Schachprofis und Organisator von hochrangigen Schachwettbewerben anerkennen, sondern auch als eine sozial verantwortliche Organisation, die Schach in der Bildung fördert und die soziale Inklusion mit Hilfe des königlichen Spiels verbessert", so Dana Reizniece-Ozola.
"Dana ist eine Überfliegerin, deren Arbeit und Interessen sich im Laufe ihrer Karriere über verschiedene Bereiche erstreckten, und sie hat in vielen verschiedenen Bereichen herausragende Arbeit geleistet. Im Jahr 2017 wurde sie zur "Finanzministerin des Jahres" in Europa gewählt. Aber nicht so viele Menschen wissen, dass sie das Projekt der Entwicklung des ersten lettischen Satelliten leitete, der in diesem Jahr gestartet wurde. Das spricht Bände über ihre Qualitäten als Projektmanagerin und Teamleiterin", sagte FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich. "Aber etwas, das ich hervorheben möchte, ist die Tatsache, dass sie es trotz der Anforderungen ihrer erfolgreichen beruflichen Karriere immer geschafft hat, weiter am Schachleben teilzunehmen und ihre große Liebe für das Spiel zu demonstrieren".
Als Spielerin war Dana ein großes Talent, das in Jugendwettbewerben hervorragende Ergebnisse erzielte. Sie belegte den ersten Platz bei der U14-Juniorenweltmeisterschaft 1995, erhielt eine Silbermedaille bei der U18-Jugendweltmeisterschaft 1998 und gewann zwei aufeinanderfolgende Jugendeuropameisterschaften in den Jahren 1998 und 1999. Im Jahr 2000 erlangte sie den Titel einer Frauengroßmeisterin. Sie ist viermalige Gewinnerin der lettischen Frauenmeisterschaft (1998, 1999, 2000 und 2001). Sie hat ihr Land bei acht Schacholympiaden und fünf Mannschaftseuropameisterschaften vertreten und dabei das erste Brett vertreten. 2016 machte sie weltweit Schlagzeilen, als sie als amtierende Finanzministerin bei der Schacholympiade in Baku den amtierenden Weltmeister Hou Yifan besiegen konnte. Erst vor ein paar Tagen spielte sie eine brillante Partie, die ihrer Mannschaft den Sieg in der ersten Division der 4NCL Online League einbrachte.
Übersetzung: André Schulz