01.01.2012 – Experimentierfreudig waren die Turnierorganisatoren in San Sebastián
schon immer. Vor 100 Jahren gaben sie dem jungen Capablanca, der bis dahin kaum
internationale Erfolge vorzuweisen hatte, die Gelegenheit, an einem Turnier
der Weltklasse teilzunehmen. Capablanca dankte auf seine Weise und gewann das
Turnier. San Sebastián war auch das erste Turnier der Schachgeschichte,
bei dem die Spieler nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern auch Reisekosten
erstattet bekamen. 100 Jahre später geht man in San Sebastián -
oder Donostia, wie es auf baskisch heißt - wieder neue Wege und hat zu
einem Turnier eingeladen, bei dem die Teilnehmer in Mini-Wettkämpfen gegeneinander
antreten und im K.O.-Modus zwei Partien, eine mit Weiß, eine mit Schwarz,
gleichzeitig gegeneinander spielen. Wie es Spitzenspielern wie Loek van Wely,
Etienne Bacrot oder Alexander Moiseenko dabei ging, verrät Anastasiya Karlovich.
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Panoramabild von Donostia/San Sebastián (Quelle: Keta für Wikipedia)
Donostia (der baskische Name - der spanische Name lautet San Sebastián) ist
eine Stadt in Nordspanien, die in der Nähe der französischen Grenze
an der Küste der Bucht von Biskaya liegt. Donostia gilt als einer der berühmtesten
Ferienorte Spaniens.
Das Schachfestival Donostia ist ein K.O.-Turnier und findet vom 28. Dezember
2011 bis zum 5. Januar 2012 statt. Gewidmet ist es dem Andenken an Jose Raul
Capablanca, der vor 100 Jahren in San Sebastian eines der berühmtesten
Turniere der Schachgeschichte gewann.
Zahlreiche Spitzenspieler führen die Setzliste an: der Aserbaidschani Vugar
Gashimov, der eigentlich in Reggio Emilia starten sollte, dort aber von Morozevich
ersetzt wurde, Shakhriyar Mamedyarov, der ebenfalls aus Aserbaidschan stammt,
der Ukrainer Alexander Moiseenko, der französische GM Etienne Bacrot und
Arkadij Naiditsch aus Deutschland.
Wer in diesem K.O.-Turnier verliert, scheidet nicht gleich aus, sondern spielt
in einer Parallelgruppe weiter. Die größte Neuerung besteht jedoch
darin, dass die Organisatoren eine Idee von David Bronstein aufgegriffen haben:
die Wettkämpfe bestehen aus zwei gleichzeitig gespielten Partien im klassischen
Schach.
In der dritten Runde des A-Turniers kämpfen 32 Spieler um den Verbleib
in der A-Gruppe - wer verlor, kam in die B-Gruppe. Vier der Mini-Wettkämpfe
wurden erst im Tie-Break (der im Schnellschach-Modus gespielt wurde) entschieden:
Shakhriyar Mamedyarov, Sebastian Maze, Sebastien Feller, Kamil Milton gewannen
gegen Fabian Libiszewski, Loek Van Wely, Sergey Fedorchuk und Tigran Gharamian.
Alle 16 in der A-Gruppe verbliebenen Spieler haben sich ihr erstes Preisgeld
für 2012 gesichert.
Hier ein paar Gedanken der Spitzenspieler über das Turnier und ihre Partien.
Der französische GM Etienne Bacrot:
Mein Match gestern war ziemlich leicht, denn ich wurde gegen einen Gegner mit
1.700 Elo gelost. Der Wettkampf heute war schon komplizierter. Am Ende hatte
ich in beiden Partien die etwas bessere Stellung und mehr Zeit, aber vorher
waren die Dinge weit weniger klar. Ich habe versucht, schnell zu spielen - aber
warten wir ab, wie die nächsten Partien verlaufen. Ich habe mich nicht
gezielt auf dieses Turnier vorbereitet, denn ich hatte einfach keine Zeit. Ich
glaube nicht, dass hier zu spielen, eine schlechte Idee ist - eine Partie allein
kann schon mal langweilig sein, aber bei zwei Partien ist immer etwas los (lacht).
Außerdem ist es schön, das Neue Jahr hier zu feiern.
Alexander Moiseenko (links) und Ruslan Ponomariov (rechts) aus der Ukraine
GM Alexander Moiseenko:
Im ersten Wettkampf gegen Darovin Komljenovic erhielt ich mit Schwarz eine bequeme
und mit Weiß eine etwas bessere Stellung. Normalerweise würde ich
solche Stellungen mit Schwarz auf Gewinn spielen. Aber als ich mit Weiß
auf Gewinn stand, habe ich es vorgezogen, in der zweiten Partie das Remis zu
sichern, um den Wettkampf zu gewinnen. Der Turniermodus ist ungewöhnlich,
aber interessant. Es ist nicht leicht, sich auf die Partien einzustellen, denn
einerseits muss man sich in die Stellung vertiefen, andererseits muss man immer
zwischen den Partien hin- und herwechseln.
Ich glaube, irgendwann wird eine der beiden Partien wichtiger. Wahrscheinlich
steht mir der wirkliche Härtetest noch bevor, nämlich dann, wenn es
zu Zeitnot oder zu einem Blitz-Wettkampf kommt, aber dazu kam es noch nicht,
denn ich habe meine beiden ersten Wettkämpfe problemlos gewonnen. Zwei
Mal habe ich das falsche Formular erwischt, aber eigentlich habe ich mich während
der Partien nicht besonders verwirrt gefühlt. Ich glaube, die Spitzenspieler
werden sich auch hier durchsetzen, denn das baskische System wirkt nicht so
sehr viel anders als das "normale". Ich kann allerdings nicht behaupten,
dass ich wegen des neuartigen Turnierformats zu diesem Turnier gefahren bin
- mich hat der üppige Preisfonds gereizt (lacht)!
Übrigens glaube ich, dass es vielen starken Spielern ähnlich geht,
sie sind auch in erster Linie auch nicht wegen des neuen Formats gekommen. Allerdings
finde ich es schade, dass ich diesen Modus nicht vorher schon einmal ausprobieren
konnte. Die Turnierorganisation ist im Übrigen hervorragend.
Video-Impressionen
Daniel Alsina Leal (links) während seiner Partie gegen GM Maxime Vachier-Lagrave
GM Shakhriyar Mamedyarov aus Aserbaidschan
Der holländische GM Loek van Wely
GM Julio Ernesto Granda Zúñiga aus Peru
Ex-Frauenweltmeisterin Antoaneta Stefanova
Ihre Berichterstatterin aus Donostia, WGM Anastasiya Karlovich
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