01.01.2012 – Experimentierfreudig waren die Turnierorganisatoren in San Sebastián
schon immer. Vor 100 Jahren gaben sie dem jungen Capablanca, der bis dahin kaum
internationale Erfolge vorzuweisen hatte, die Gelegenheit, an einem Turnier
der Weltklasse teilzunehmen. Capablanca dankte auf seine Weise und gewann das
Turnier. San Sebastián war auch das erste Turnier der Schachgeschichte,
bei dem die Spieler nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern auch Reisekosten
erstattet bekamen. 100 Jahre später geht man in San Sebastián -
oder Donostia, wie es auf baskisch heißt - wieder neue Wege und hat zu
einem Turnier eingeladen, bei dem die Teilnehmer in Mini-Wettkämpfen gegeneinander
antreten und im K.O.-Modus zwei Partien, eine mit Weiß, eine mit Schwarz,
gleichzeitig gegeneinander spielen. Wie es Spitzenspielern wie Loek van Wely,
Etienne Bacrot oder Alexander Moiseenko dabei ging, verrät Anastasiya Karlovich.
Turnierseite...Mehr...
neu: Mega Datenbank 2023
<p>Die ChessBase Mega Database 2023 ist mit über 9,75 Mio. Partien die exklusive Schachdatenbank für höchste Ansprüche.</p>
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
This repertoire provides White with ideas against any of the Black options after the moves 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Nc3.
36,90 €
Panoramabild von Donostia/San Sebastián (Quelle: Keta für Wikipedia)
Donostia (der baskische Name - der spanische Name lautet San Sebastián) ist
eine Stadt in Nordspanien, die in der Nähe der französischen Grenze
an der Küste der Bucht von Biskaya liegt. Donostia gilt als einer der berühmtesten
Ferienorte Spaniens.
Das Schachfestival Donostia ist ein K.O.-Turnier und findet vom 28. Dezember
2011 bis zum 5. Januar 2012 statt. Gewidmet ist es dem Andenken an Jose Raul
Capablanca, der vor 100 Jahren in San Sebastian eines der berühmtesten
Turniere der Schachgeschichte gewann.
Zahlreiche Spitzenspieler führen die Setzliste an: der Aserbaidschani Vugar
Gashimov, der eigentlich in Reggio Emilia starten sollte, dort aber von Morozevich
ersetzt wurde, Shakhriyar Mamedyarov, der ebenfalls aus Aserbaidschan stammt,
der Ukrainer Alexander Moiseenko, der französische GM Etienne Bacrot und
Arkadij Naiditsch aus Deutschland.
Wer in diesem K.O.-Turnier verliert, scheidet nicht gleich aus, sondern spielt
in einer Parallelgruppe weiter. Die größte Neuerung besteht jedoch
darin, dass die Organisatoren eine Idee von David Bronstein aufgegriffen haben:
die Wettkämpfe bestehen aus zwei gleichzeitig gespielten Partien im klassischen
Schach.
In der dritten Runde des A-Turniers kämpfen 32 Spieler um den Verbleib
in der A-Gruppe - wer verlor, kam in die B-Gruppe. Vier der Mini-Wettkämpfe
wurden erst im Tie-Break (der im Schnellschach-Modus gespielt wurde) entschieden:
Shakhriyar Mamedyarov, Sebastian Maze, Sebastien Feller, Kamil Milton gewannen
gegen Fabian Libiszewski, Loek Van Wely, Sergey Fedorchuk und Tigran Gharamian.
Alle 16 in der A-Gruppe verbliebenen Spieler haben sich ihr erstes Preisgeld
für 2012 gesichert.
Hier ein paar Gedanken der Spitzenspieler über das Turnier und ihre Partien.
Der französische GM Etienne Bacrot:
Mein Match gestern war ziemlich leicht, denn ich wurde gegen einen Gegner mit
1.700 Elo gelost. Der Wettkampf heute war schon komplizierter. Am Ende hatte
ich in beiden Partien die etwas bessere Stellung und mehr Zeit, aber vorher
waren die Dinge weit weniger klar. Ich habe versucht, schnell zu spielen - aber
warten wir ab, wie die nächsten Partien verlaufen. Ich habe mich nicht
gezielt auf dieses Turnier vorbereitet, denn ich hatte einfach keine Zeit. Ich
glaube nicht, dass hier zu spielen, eine schlechte Idee ist - eine Partie allein
kann schon mal langweilig sein, aber bei zwei Partien ist immer etwas los (lacht).
Außerdem ist es schön, das Neue Jahr hier zu feiern.
Alexander Moiseenko (links) und Ruslan Ponomariov (rechts) aus der Ukraine
GM Alexander Moiseenko:
Im ersten Wettkampf gegen Darovin Komljenovic erhielt ich mit Schwarz eine bequeme
und mit Weiß eine etwas bessere Stellung. Normalerweise würde ich
solche Stellungen mit Schwarz auf Gewinn spielen. Aber als ich mit Weiß
auf Gewinn stand, habe ich es vorgezogen, in der zweiten Partie das Remis zu
sichern, um den Wettkampf zu gewinnen. Der Turniermodus ist ungewöhnlich,
aber interessant. Es ist nicht leicht, sich auf die Partien einzustellen, denn
einerseits muss man sich in die Stellung vertiefen, andererseits muss man immer
zwischen den Partien hin- und herwechseln.
Ich glaube, irgendwann wird eine der beiden Partien wichtiger. Wahrscheinlich
steht mir der wirkliche Härtetest noch bevor, nämlich dann, wenn es
zu Zeitnot oder zu einem Blitz-Wettkampf kommt, aber dazu kam es noch nicht,
denn ich habe meine beiden ersten Wettkämpfe problemlos gewonnen. Zwei
Mal habe ich das falsche Formular erwischt, aber eigentlich habe ich mich während
der Partien nicht besonders verwirrt gefühlt. Ich glaube, die Spitzenspieler
werden sich auch hier durchsetzen, denn das baskische System wirkt nicht so
sehr viel anders als das "normale". Ich kann allerdings nicht behaupten,
dass ich wegen des neuartigen Turnierformats zu diesem Turnier gefahren bin
- mich hat der üppige Preisfonds gereizt (lacht)!
Übrigens glaube ich, dass es vielen starken Spielern ähnlich geht,
sie sind auch in erster Linie auch nicht wegen des neuen Formats gekommen. Allerdings
finde ich es schade, dass ich diesen Modus nicht vorher schon einmal ausprobieren
konnte. Die Turnierorganisation ist im Übrigen hervorragend.
Video-Impressionen
Daniel Alsina Leal (links) während seiner Partie gegen GM Maxime Vachier-Lagrave
GM Shakhriyar Mamedyarov aus Aserbaidschan
Der holländische GM Loek van Wely
GM Julio Ernesto Granda Zúñiga aus Peru
Ex-Frauenweltmeisterin Antoaneta Stefanova
Ihre Berichterstatterin aus Donostia, WGM Anastasiya Karlovich
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
Die beste Kombination für das Eröffnungstraining: Das große ChessBase Eröffnungslexikon mit tausenden von Eröffnungsbeiträgen plus Fritz19 zum Sonderpreis!
Wird nicht jede Schachpartie durch Fehler entschieden? Absolut. Aber die meisten Spieler begreifen nie wirklich, dass sie immer wieder die gleichen Fehler machen.
In nahezu jeder Schachpartie kommt ein Moment, in dem es ohne Taktik einfach nicht weitergeht. Man muss zuschlagen, denn nichts ist ärgerlicher, den herausgearbeiteten Vorteil aus der Hand zu geben!
In diesem Videokurs werden Könige die Hauptrolle als starke und aktive Figuren spielen. Wir werden untersuchen, wie Könige bei der Verteidigung und Prophylaxe oder sogar beim Angriff hilfreich sein können!
Das Triceratops-System (1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.Sbd2) ist eine alte und zuverlässiger Aufbau, bei der Weiß sich nur auf drei mögliche Antworten von Schwarz vorbereiten muss – deutlich weniger Arbeit als bei der Vorbereitung auf die Grünfeld- und Königsindisch
Erlebe die Spannung der Beefeater-Variante (1.d4 g6 2.c4 Lg7 3.Sc3 c5 4.d5 Lxc3 5.bxc3 f5?!) in diesem 60-minütigen Videokurs! Tauche ein in eine aggressive und gewagte Strategie, bei der Schwarz den schwarzfeldrigen Läufer frühzeitig aufgibt.
Kandidatenturnier 2024 mit Analysen von Gukesh, Pragg, Vidit, Firouzja und Giri. Kasimdzhanov, Engel und Marin zeigen Eröffnungstrends aus Toronto im Video. 10 Repertoireartikel von Englisch bis Königsindisch u.v.m.
Ein Expertenteam aus vier internationalen Titelträgern zeigt Ihnen strategische Meisterleistungen, wegweisende Endspielmanöver und mustergültige Kombinationen im Videoformat und zeigt die Glanzpunkte der Karriere von Boris Spassky.
34,90 €
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Hier können Sie der Verwendung von Analyse-Cookies und Marketing-Cookies widersprechen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Einstellungen zu Cookies für diese Website
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Analyse-Cookies und Marketing-Cookies werden eingesetzt, solange Sie nicht durch eine entsprechende Einstellung widersprechen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Auswahl dazu führen kann, dass die Funktionalität des Angebots beeinträchtigt wird. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch erforderliche Cookies
Technisch erforderliche Cookies: Damit Sie navigieren und die Basisfunktionen bedienen können sowie zur Speicherung von Präferenzen.
Analyse-Cookies
Damit wir feststellen können, wie Besucher mit unserem Angebot interagieren, um die Nutzererfahrungen zu verbessern.
Marketing-Cookies
Damit wir relevante Inhalte und interessengerechte Werbung anbieten und auswerten zu können.