Das deutsche Liga-Schach ruht derzeit noch, soll aber in Kürze aus seinem Schlaf wieder erweckt werden. In der Zwischenzeit, nun schon im dritten Jahr, hilft die Deutsche Schach Online Liga.
Für die Saison 2022 haben sich 320 Mannschaften angemeldet, um hier in Vierermannschaften an einem Online-Mannschaftsturnier teilzunehmen, das zumindest etwas an das gesellige Mannschaftsschach erinnert. Die Bedenkzeit für die Spieler beträgt in der DSOL 45 Minuten und erlaubt es damit auch weniger geübten Online-Spielern, zum Beispiel Kindern, mit ihren Schachfreunden als Team anzutreten, mitzuspielen, gemeinsam Erfolge zu feiern, sich über Niederlagen hinweg zu trösten, die Partien zu analysieren und damit im Schach immer besser zu werden.
Gespielt wird die DSOL auf dem ChessBase Playchess Server und von einem Schiedsrichter-Team des DSB geleitet:
Turnierleitung (zu erreichen über dsol@schachbund.de):
IA Klaus Deventer (Werl), zuständig für Anti-Cheating
IA Gerhard Bertagnolli (Kaltern, Südtirol)
FA Jonathan Born (Berlin)
IA Carsten Haase (Berlin)
IA Frank Jäger (Leipzig), Referent für Online-Schach im Deutschen Schachbund
IA Jürgen Klüners (Paderborn)
IA Jürgen Kohlstädt (Hamburg), zuständig für Anti-Cheating
FA Sandra Schmidt (Wittstock) und
IA Thomas Wiedmann (Schlat)
Die Mannschaften wurden in zehn Ligen mit je vier Staffeln und je vier Teams eingeteilt. Und auch die Wettkämpfe werden an vier Brettern ausgetragen. Die Mannschaften wurden dabei nach ihrer Spielstärke in ungefähr gleichstarke Staffeln gruppiert. Das geschieht in jeder Saison neu. Einen automatischen Auf- und Abstieg, wie in den Ligen am Brett, gibt es hier nicht. Die Gruppensieger des Vorjahres können aber eine Liga höher spielen, wenn sie das möchten und dann einen entsprechenden Antrag stellen.
Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich für die K.o.-Phase. Nach Halbfinale und Finale stehen die Staffelsieger fest.
Die Bandbereite des Spielniveaus ist groß und reicht von Großmeister Dmitrij Kollars von den SF Deizisau (2657) in Liga eins bis zu den Spielern der zehnten Liga, deren Wertungszahlen sich um 1000 herum bewegen. Unter anderem ist dort der umtriebige Hamburger SK vertreten, mit seiner zehnten Mannschaft!
Nicht vergessen. Jeder hat mal angefangen und wenn man auf Spieler seines Niveaus trifft, entsteht immer ein spannender Kampf.
Die SF Deizisau sind mit einer Durchschnittszahl von etwa 2620 Elo die Top-Favoriten auf den Titel. Darüber hinaus gibt einige weitere Teams aus dem Kreis der Bundesligisten: Werder Bremen, Bayern München, die Schachfreunde Berlin, der Aachener SV, der Düsseldorfer SK, der Hamburger SK, der Münchener SC und der SK Doppelbauer Kiel. Sie bringen ebenfalls einige Großmeister oder andere bekannte Namen an die virtuellen Bretter.
Die Saison 2022 begann am 31. Januar. Inzwischen wurden drei volle Runden gespielt. Am Freitag fanden die letzten Wettkämpfe der 3. Runde statt, begleitet von Sebastian Siebrecht, der auf dem Twitch-Kanal des Deutschen Schachbundes, SchachDeutschlandTV, auf Sendung geht.
Partien der aktuellen Saison
Liga 01 | Liga 02 | Liga 03 | Liga 04 | Liga 05 | Liga 06 | Liga 07 | Liga 08 | Liga 09 | Liga 10
Die Ergebnisse der 3. Runde in der 1. Liga und die aktuellen Tabellen
Natürlich stehen besonders die Partien der 1. Liga unter besonderer Beobachtung. Hier kam es in der 1. Staffel zur Neuauflage des letztjährigen Finales zwischen den DF Deizisau und der SG Porz. Die Porzer gewann das Match und verteidigten damit ihren Titel, den sie schon in der 1. Saison durch einen Finalsieg gegen Werder Bremen gewonnen hatten.
Diesmal konnte sich jedoch der Favorit aus Deizisau mit 3:1 klar durchsetzen. Deizisau brachte dabei mit Dmitrij Kollars und Rustem Dautov zwei Großmeister an die Bildschirme.
Sebastian Fieberg hielt gegen Rustam Dautov lange gut mit, bis ihm die Partie aus den Händen glitt.
27.Dg3 [Um vielleicht über die h-Linie einzudringen, aber der Tb4 bewacht das Feld h4.]
[In Betracht kam 27.a3!? Txb2 28.Df4 und Weiß hat Initiative für den Bauern.]
27...Tcc4 [Droht Tg4. 27...Sf8!? war auch gut.]
28.a3 [Weiß will Zeit für einen Gegenangriff gewinnen, aber die Idee zündet nicht. 28.h3 mit gleichen Chancen.]
28...Txb2
29.Tf3 Te2 [Nutzt die Grundreihenschwäche für einen Bauerngewinn. 29...Da5!?]
30.Tb1 Sxe5 31.Tfb3 [Weiß hat auch noch Pfeile im Köcher, aber Schwarz kann sich gegen den Gegenangriff verteidigen.]
31...Tec2 32.h3 Sd7 33.f4 Sf6 34.Tb8 Tc8 35.f5 exf5 36.Txc8 Txc8 37.Tb7 Se4 38.Sxe4 fxe4 39.Df2 Df6 40.Da7 Tc1+ 0–1
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Bei Porz fehlten die ersten drei Bretter. Spitzenmann Christian Braun kam bisher noch gar nicht zum Einsatz und Porz konnte erst einen der bisher drei Wettkämpfe für sich entscheiden. Mit nur zwei Mannschaftspunkten sind die Porzer im Moment Vorletzter und spielen im Kampf um den Gruppensieg wohl keine Rolle.
In weitern Wettkämpfen besiegte die SG Leipzig den SK Münster. essen-Katernberg kam zu einem deutlichen 4:0-Sieg gegen den SK Heidenau. Ebenso deutlich besiegte der SK Rinteln die SF Heidenheim. In der Tabelle führen die SF Deizisau mit drei Siegen und sechs Mannschaftspunkten.
Staffel A
Tabelle nach Runde 3
Staffel B
In der Staffel B ist Werder Bremen der Favorit. Das Team wird von dem tschechischen Großmeister und Bremer Urgestein Vlastimil Babula angeführt. Werder hat alle drei Kämpfe gewonnen. Am Freitag gab es einen 4:0-Sieg gegen den SK Bickenbach.
Die übrigen Wettkämpfe der 3. Runde waren im Laufe der Woche alle sehr umkämpft. Der SK Dessau gewann gegen den SK Dettlingen mit 2,5:1,5. Beim Wettkampf zwischen Herzogenaurach und Lasker Köln holten die spielstarken Moritz und Moritz, Moritz Lauer und Moritz Koch, an den Spitzenbrettern 1,5 Punkte, doch es reichte nicht, da die anderen beiden Bretter an Köln gingen. Auch hier hieß es am Ende 2.5:1,5. Das Match zwischen dem Frankfurter TV und Zitadelle Spandau endete remis.
Tabelle nach Runde 3
Staffel C
In der Staffel C ist die SG Aufbau Elbe Magdeburg der nominelle Turnierfavorit und wurde dieser Rolle bisher gerecht. Jonas Roseneck, der amtierende Deutsche Meister, vertritt seinen Verein an Brett eins. Auch ohne ihren Spitzenmann kam Magdeburg gegen den SV Hellern zu einem 3:1-Sieg. Brett eins ging allerdings verloren. Mit dem Sieg entthronte Magdeburg den SV Hellern als Spitzenreiter in dieser Gruppe.
Magdeburg führt mit 5 Punkten. Gegen Berlin Zehlendorf in Runde hatte die SG einen Mannschaftspunkt abgegeben. In den übrigen Kämpfen unterlag Deizisau II dem SK Zehlendorf. SK Ludwigshafen gewann gegen den SV Osnabrück. Der SV Hemer und der SK Kaiserslautern trennten sich 2:2. Alle vier Partien endeten remis.
Tabelle nach Runde 3
Staffel D
Die D-Gruppe hat mit Bayern München und den SF Berlin zwei Bundesliga-Teams und heiße Anwärter auf die K.o.-Runde. In der letzten Woche demonstrierten die beiden Favoriten mit hohen Siegen ihre Ansprüche auf dem Gruppensieg. Die SF Berlin gewannen mit 4:0 gegen den SC Kastellaun. Bayern München schlug dafür die anderen Berliner vom den SK Zehlendorf II mit dem gleichen Ergebnis. Das Team vom Kölner SK Lasker I unterlag dem SK Bad Homburg. Die fuß brothers Jena gewannen gegen Post SV Uelzen. Bayern München führt die Gruppe mit drei Siegen an.
Tabelle nach Runde 3
Alle Ergebnisse und Informationen auf der DSOL-Seite des Deutschen Schachbundes...
Ausschreibung mit allen Details...
Lokale Berichte:
Bericht bei RP-Online...
Bericht beim Göttinger Tageblatt...
Bericht in der Mittelbayrischen Zeitung...