Das Rybka 4-Buch: Interview mit Jiri Dufek

von ChessBase
15.06.2010 – Als Ergänzung zum neuen Rybka 4, aber auch als reines Nachschlagewerk für aktuelle Eröffnungen, kann das Rybka 4-Buch verwendet werden. Autor des Rybka-Turnierbuches ist Jiri Dufek. Nachdem Topalov den tschechischen Fernschachspieler in Linares kennengelernt hatte, berief er ihn als IT-und Eröffnungsexperten in sein WM-Team, was sicher eine ganz besondere Auszeichnung ist. Im Interview spricht der Tscheche über seine Zusammenarbeit mit Topalov, erläutert, wie er das Rybka 4-Buch aufgebaut hat und gibt anhand einiger signifikanter Beispiele einen Einblick in den reichen Schatz an Neuerungen und Analysen, den sein Buch für den Besitzer bereit hält.Rybka 4-Buch im Shop kaufen...Interview und Beispiele...

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Interview mit Jiri Dufek, Autor des Rybka 4-Turnierbuches

IR: Wann begann Ihre Schachkarriere?

JD: Als ich sechs Jahre alt war, brachte mir mein Großvater bei, wie die Figuren ziehen. Er war ein relativ starker Spieler, ich glaube, auch als er schon alt war, hatte er noch so um die 2000 Elo, aber zum Meisterkandidaten hat er es nie gebracht. Ein Jahr danach ging ich in den lokalen Verein für Kinder und dort war Rudolf Soukal mein erster Trainer. Der war damals jedoch schwer beschäftigt und hatte wenig Zeit, was dazu führte, dass ich zwei Jahre keinen Trainer hatte. Mit zehn bin ich dann zum besten Verein der Stadt gegangen, zu Spartak Usti, und dort bin ich auch ein paar Jahre geblieben. Mit 18 lag meine Elo-Zahl allerdings gerade erst einmal bei 2024, doch innerhalb von zwei Jahren habe ich einen Sprung auf 2266 gemacht. Zur gleichen Zeit (1992) habe ich mit Fernschach angefangen - als Mitglied der "B"-Mannschaft meiner Stadt. Der Anfang war schwer und die erste Saison brachte eine Reihe unangenehmer Erfahrungen, doch in der Saison darauf spielte ich viel besser und bekam das Angebot, in der "A"-Mannschaft mitzumachen. Mit diesem Team wurde ich zwei Mal Landesmannschaftsmeister und einmal Dritter.

In dieser Zeit lernte ich auch IM Roman Chytilek kennen und das war der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit. Gemeinsam schrieben wir ein zweiteiliges Eröffnungsbuch mit dem Titel Bijte francouzskou! (Gewinnen gegen Französisch), das von meiner Webseite heruntergeladen werden kann, allerdings nur auf Tschechisch. Unser letzter Erfolg war der Sieg beim PAL/CSS 4. Freestyle-Turnier.

Seit kurzem spiele ich gar kein Nahschach mehr, sondern konzentriere mich ganz darauf, Eröffnungen und interessante Ideen zu analysieren.

Im Sommer 2009 bot mir Vasik Rajlich an, ein Buch für das Rybka-Cluster zu entwickeln, später dann auch ein Buch für die neue Rybka-Version. Mit diesem Angebot begann unsere Zusammenarbeit und ein Höhepunkt dieser Kooperation war der Sieg im MundialChess Freestyle Tournament, bei dem wir ein 108 Core Cluster eingesetzt haben.

Der zur Zeit letzte Meilenstein meiner Schachkarriere ist meine Arbeit als Sekundant für Veselin Topalov bei seinem Wettkampf gegen Vishy Anand.

Wie lange erarbeiten Sie schon Eröffnungsbücher? Kann man das als Beruf bezeichnen? Und was ist an Eröffnungen überhaupt so interessant?

Mein erstes Buch habe ich bei Tests auf dem Fritz-Server vor ein paar Jahren gemacht, aber ich würde das nicht wirklich als Erarbeiten eines Buches bezeichnen. Ein wirkliches Buch habe ich bei der Arbeit am Rybka-Cluster im Sommer 2009 angefangen. Es ist interessant, unbekannte Stellungen und Ideen aus Schachbüchern, aus der Schachpraxis oder Computerpartien zu analysieren und selber eine Lösung zu finden. Aber das kann man nicht jeden Tag acht Stunden lang machen. Heutzutage geht die Vorbereitung im Schach sehr tief – es ist keine große Überraschung mehr, wenn jemand im Mittelspiel in einer vorbereiteten Variante verliert, weil die Spieler von heute ihre Varianten Dutzende von Zügen bis tief ins Endspiel kennen. Noch schlimmer sieht das in Computerpartien aus -  lange Varianten, sehr oft 50 Züge oder mehr, führen zu Remispartien, die Remisvereinbarungen zwischen Menschen ähneln.

Macht die Eröffnungsvorbereitung für die Rybka-Engine eigentlich Spaß?

Es ist harte Arbeit, macht aber auch Spaß. Zunächst ist die gute Auswahl der Partien wichtig, denn man kann kein umfangreiches, von Hand erstelltes, Buch machen. Dann ist es wichtig, die "richtigen" Eröffnungen auszuwählen – ein begrenztes Eröffnungsbuch erzielt vielleicht über einen kurzen Zeitraum gute Ergebnisse, aber ich wollte zusätzliche Informationen verarbeiten. Deshalb habe ich ein paar menschliche Eröffnungen für das Nicht-Turnierbuch hinzugefügt. Punkt Nummer Drei ist die Testphase, die zyklisch verläuft – testen, Schwächen finden, schlechte Varianten analysieren und verbessern, danach das Buch aktualisieren und dann wieder testen...

In diesen Phasen habe ich Aquarium 2004 und Chessbase 10 benutzt, um das Buch zu erstellen.

Wie viel Zeit braucht man, um ein ordentliches Eröffnungsbuch zu erstellen?

Das braucht viel Zeit. Die richtigen Partien zu finden und ein Buch zu erzeugen ist eine Arbeit von ein paar Stunden. Die Prioritäten festzulegen ist allerdings eine sehr zeitaufwändige Aufgabe, die Wochen gedauert hat. Partien zu testen ist ein eigenständiger Prozess, doch allein das Prüfen der Ergebnisse und Varianten zu finden, die verbessert werden müssen, kostet Tage. Last, but not least, kommt dann die Phase, in der man neue Ideen findet, und zu verstehen versucht, warum die Engine Stellungen, die meiner menschlichen Meinung nach sehr gut sind, ziemlich schlecht spielt. Diese Phase kostet nicht nur sehr viel Zeit, sondern erfordert auch eine Menge Kreativität.

Haben Sie ein spezielles, ganz privates Buch für Turniere?

Ja, allerdings habe ich für Rybka 4 die Priorisierung aus dem Turnierbuch übernommen, das ich für das Rybka-Cluster benutzt habe. Generell würde ich sagen, dass dieses Buch vielleicht zu 95% das Material enthält, das ich für Turniere benutzt habe, plus eine Menge neues Material - Analysen, aktuelle Partien, etc.

Für wen ist dieses neue Buch gemacht?

Am liebsten würde ich sagen, für jeden, aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich stimmt. Die erste Gruppe, an die es sich wendet, sind die Engine-Fans. Sie finden dort die neuesten Informationen über ihre Eröffnungen. Die zweite Gruppe umfasst alle, die etwas Neues suchen, neue Ideen oder neue Systeme. Last but not least ist das Buch für alle Schachspieler als aktualisierter Leitfaden gedacht.

Haben Sie nicht die GMs vergessen?

Nein, das habe ich nicht. Meiner Erfahrung nach sind GMs an dem, was Computer-Engines so machen, nicht allzu interessiert, aber ich würde mich über jedes Feedback freuen und glaube, es könnte für die Arbeit nützlich sein.

So weit ich weiß, sind Sie als Einziger bei Topalovs Wettkampf gegen Anand neu zum Team Topalov gestoßen. Wie kam das?

Während meines Besuchs in Linares habe ich Veselins Sekundanten getroffen - Jan Smeets und  Erwin l'Ami – später dann auch Veselin selbst und wir haben uns ganz allgemein über Schach, Eröffnungsengines und die Unterschiede zwischen menschlichem Schach und der Engine-Welt unterhalten. Als ich wieder zu Hause war, erhielt ich von Silvio Danailov das Angebot, Veselins Team bei seinem Wettkampf gegen Vishy Anand zu unterstützen.

Ich bin sicher, dass Topalovs Entscheidung, Sie in sein Team aufzunehmen, zum großen Teil Ihrer ausgezeichneten Eröffnungskenntnisse zu verdanken ist. Glauben Sie, Sie tragen auch noch in anderer Hinsicht etwas zu dem Team bei, zum Beispiel durch Computerkenntnisse, verfeinerte Analysemethoden, etc.?

Ich glaube, diese Frage ist schwieriger zu beantworten, als es zunächst scheint. Zunächst einmal hat Veselin (und Großmeister ganz generell) eigene Ideen und Vorstellungen, wie man die Eröffnung spielt – und das ist etwas ganz Anderes als Engine-Wettkämpfe.

Niemand will lange Varianten, die man am Ende Remis halten kann, denn das Erinnern solcher Varianten ist sehr schwierig und kostet viel Zeit, und bieten dabei keine großen Chancen auf Erfolg.

Zweitens habe ich oft schon bestehende Analysen geprüft und nach Verbesserungen Ausschau gehalten oder ich habe Varianten, die als wichtig für das Match beurteilt wurden, "auf meine Art" analysiert. Jedes Mal kamen wir am Ende unserer Analysen zu dem gleichen Ergebnis.

Drittens habe ich ziemlich erfolgreichen IT-Support für das Team geleistet.

Inwieweit haben Sie auf ChessBase-Produkte bei der Entwicklung des Buches zurückgegriffen?

Natürlich habe ich sie benutzt. Ich arbeite schon seit Jahren mit ChessBase-Produkten. Ich benutze ChessBase 10 als Hauptprogramm zur Speicherung meiner Analysen und für die Arbeit mit Datenbanken und auch den Online-Zugang zur Datenbank finde ich sehr nützlich. Die Fritz-Oberfläche benutze ich mit “Daueranalyse” zur Analyse von Stellungen und zu Testzwecken.

Wie würden Sie Ihr Eröffnungsbuch beschreiben? Ist es zum Beispiel ein dünnes Buch, das ausgewählte Eröffnung tiefgehend behandelt oder ist es ein "weites" Buch, das die meisten Eröffnungen, die in der Praxis vorkommen, umfasst?

Im Prinzip ist das Buch relativ weit und umfassend. Eigentlich wollte ich für jede Eröffnung zwei Möglichkeiten, wie man spielen kann, angeben, aber manchmal habe ich nur eine ausgewählt, weil ich sie für das Beste gehalten habe. Das Hauptrepertoire umfasst mit Weiß gegen Najdorf den Aufbau mit 6.Le2/h3/Le3/Lg5, gegen Caro-Kann 3.e5, man lässt sich auf Spanisch ein und spielt gegen Französisch 3.Sc3 und 3.e5. Königsindisch spielt man klassisch mit 9.Se1 und 10.Le3, im Grünfeld die Abtauschvariante, im Nimzo-Inder zieht man 4.f4, usw. Mit Schwarz die Taimanov-Variante im Sizilianer (e6+a6), aber auch Najdorf und Rauser-Variante mit Ld7, die Caro-Kann Verteidigung und Spanisch (Berliner Variante und Jänisch-Gambit), nach 1.d4 Grünfeld und viele slawische Varianten (Chebanenko-Variante mit 4...a6), genau wie semi-slawische und nimzo-indische Varianten – bei denen ich meine Eröffnungen aus dem Cluster-Buch genutzt habe.

Auf welche Eröffnungsvariante haben Sie die meiste Zeit verwandt?

Das ist eine sehr schwere Frage. Am meisten Zeit gekostet hat wahrscheinlich Najdorf, aber was die Wahrheit dieser Variante betrifft, so bin ich immer noch nicht 100-prozentig sicher :-).

Den meisten Spaß hatte ich bei der Analyse des Jänisch-Gambits im Spanier, denn sehr oft ist der von der Engine angegebene Zug nicht wirklich der beste :-).

Aber das ist nicht alles. Ich habe zahlreiche Analysen unterschiedlicher Eröffnungen hinzugefügt, um den Nutzwert für eine ganze Reihe von Spielern zu erhöhen. Anders gesagt, werden Nebenvarianten tiefer betrachtet, bestehende Theorie oder kürzlich gespielte Partien verbessert – schauen Sie selbst.

Können Sie uns ein paar interessante Neuerungen aus dem Buch zeigen?

Gerne:

A16

Beginnen muss ich mit meiner ältesten Neuerung aus dem Jahr 2004. Diese Variante ist jetzt nicht mehr modern und ich kann nicht länger warten.

1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.Da4+ c6 5.cxd5 Sxd5 6.Dd4 f6 7.e4 e5 8.Sxe5 Sxc3 9.Dxc3 De7 10.Sf3 Dxe4+



11.Kd1! +=

A30

Der Igel ist bei Spielern aller Spielstärken beliebt, aber die neuesten Untersuchungen zeigen, dass Schwarz eine Menge Probleme hat.

1.c4 c5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 e6 4.g3 b6 5.Lg2 Lb7 6.0-0 Le7 7.Te1 a6 8.e4 d6 9.d4 cxd4 10.Sxd4 Dc7 11.Le3 Sbd7 12.Tc1 0-0 13.f4 Tfe8 14.g4 Sc5 15.Lf2 g6 16.b4 Tad8

17.Lf3!

A30

1.c4 c5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 e6 4.g3 b6 5.Lg2 Lb7 6.0-0 Le7 7.Te1 a6 8.e4 d6 9.d4 cxd4 10.Sxd4 Dc7 11.Le3 Sbd7 12.Tc1 0-0 13.f4 Tac8 14.Lf2 Tfe8 15.e5 Lxg2 16.exf6 La8 17.fxe7 Db7 18.Kf1 Dg2+ 19.Ke2 e5 20.Tg1 Dh3

21.Sc2+/-

A65

Ich bin ein großer Fan und Anhänger der Benoni-Verteidigung, aber der einzige Top-Spieler, der im Moment Benoni spielt, ist GM Vugar Gashimov. Vor kurzem erschien ein Buch mit interessanten Ideen im Benoni und ich habe ein paar von ihnen überprüft. Zunächst einmal eine sehr aggressive Idee:

1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sf3 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6 7.e4 Lg7 8.h3 a6 9.a4 Sbd7 10.Ld3 Sh5 11.0-0 Se5 12.Le2 Sxf3+ 13.Lxf3 und nun 13…Dh4

Doch jetzt sieht der Turmzug 14.Ta3! sehr unangenehm für Schwarz aus.

B80

Am liebsten hätte ich Najdorf übersprungen, aber das ging natürlich nicht. Das war wirklich eine große Qual für mich. Am Ende fand ich jedoch in einer der Hauptvarianten, die im Moment stark unter Druck steht, eine vollkommen neue Möglichkeit.

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e6 7.f3 b5 8.Dd2 Sbd7 9.g4 Sb6 10.a4 Sc4 11.Lxc4 bxc4 12.g5 Sd7 13.f4 Dc7 14.0-0. Und jetzt:

14..g6!?

C06

Ich bin ein großer Französisch-Anhänger, aber in den letzten Monaten hatte Schwarz hier kein leichtes Leben. Jetzt ist noch eine Sorge hinzugekommen – ein kleiner Läuferzug und Schwarz hat Probleme.

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3 c5 6.c3 Sc6 7.Se2 cxd4 8.cxd4 f6 9.exf6 Sxf6 10.0-0 Ld6 11.Sf3 Db6 12.Lf4 Lxf4 13.Sxf4 0-0 14.Dd2 g6

15.Lb1!

C63

Das Buch behandelt das Jänisch-Gambit eingehend – alles ist engine-geprüft und ich habe eine Menge neuer Analysen angestellt, um diese Eröffnung zu rechtfertigen. Hier ein paar “normale” Stellungen aus dem Buch:


Mit Kompensation                                        =                                                       -+

C92

Von Zeit zu Zeit teste ich mein Buch auf dem Fritz-Server. Da stieß ich überraschenderweise auf eine sehr beliebte Variante: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3 O-O 9.h3 Lb7 10.d4 Te8 11.Sbd2 Lf8 12.a4 h6 13.Lc2 exd4 14.cxd4 Sb4 15.Lb1 c5 16.d5 Sd7 17.Ta3 Sb6 18.a5 Sd7

Das sieht für Schwarz ziemlich verdächtig aus, aber nach dem “normalen” 19.Sf1 f5! hat Schwarz ungefähr 66% erzielt. In meinen Augen ist das kein sehr schöner Aufbau, und deshalb habe ich ursprünglich geglaubt, es müsste eine einfache Lösung für Weiß geben. Ich glaube, ich habe diese einfache Lösung gefunden, allerdings hat das länger gedauert, als ich dachte.

19.Sh2! c4 20.Tg3! mit sehr starkem Angriff. Die ganze Analyse nach 19.Sh2 finden Sie im Buch.

D27

Das Angenommene Damengambit ist heutzutage sehr beliebt, und oft spielt Weiß seltsame Nebenvarianten, da sich Schwarz in der Hauptvariante behaupten kann.

Nach 1.d4 d5 2.c4 dxc4 3.Sf3 Sf6 4.e3 e6 5.Lxc4 c5 6.O-O a6 7.Lb3 b5 8.a4 b4 9.e4 Lb7 10.e5 Se4 11.Sbd2 Sxd2 12.Lxd2 cxd4 13.Sg5 Le7 14.Dh5 Lxg5 15.Lxg5 Dd7 stimmt das jedoch nicht ohne weiteres.

Und jetzt der raffinierte Zug 16.Tfd1!

Wie Sie selbst prüfen können, hat Schwarz nach 13.Sg5 ein hartes Leben.

D44

Das Botvinnik-System ist während der letzten 30 Jahre immer eine beliebte Eröffnung gewesen. Die theoretischen Untersuchungen gehen tiefer und tiefer und es sieht so aus, als ob alles bald auf ein einfaches Endspiel hinausläuft. Das Buch enthält die neueste Entwicklung in dieser Variante. Nach den Zügen

1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.Lg5 dxc4 6.e4 b5 7.e5 h6 8.Lh4 g5 9.Sxg5 hxg5 10.Lxg5 Sbd7 11.g3 Lb7 12.Lg2 Db6 13.exf6 O-O-O 14.O-O c5 15.d5 b4 16.Sa4 Db5 17.a3 Sb8 18.axb4 cxb4 19.Dg4 Lxd5 20.Tfc1 Sc6 21.Lxd5 Txd5 22.Txc4 Txg5 23.Dd4 Kb8 24.Txc6 Txg3+ 25.fxg3 Dxc6 26.Td1 Dc7 27.Kf1 Th5 28.Dd8+ Dc8 29.b3 Td5 30.Txd5 exd5 31.Dxd5 Da6+ 32.Kg2 De2+ 33.Kh3 Df1+ 34.Kg4 De2+ 35.Kg5 De3+ 36.Kh4 Dh6+ 37.Kg4 Dg6+ 38.Kf3 Dxf6+ 39.Ke4 Ld6 zeigt Ihre Engine wahrscheinlich eine Bewertung wie 0.00 an, aber wollen Sie diese Stellung mit Schwarz am Brett wirklich spielen?

D85

Das System mit Tb1 und Le2 im Grünfeld ist immer noch sehr gefährlich für Schwarz. Theoretikern gefällt das System mit Le5-c7-a5, doch in den letzten Monaten hatte Schwarz hier eine Menge Schwierigkeiten. Ich habe mein Bestes getan, um diese Variante wiederzubeleben.

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Tb1 O-O 9.Le2 Sc6 10.d5 Se5 11.Sxe5 Lxe5 12.Dd2 e6 13.f4 Lc7 14.O-O exd5 15.exd5 La5

Zum Beispiel 16.d6 Tb8 17.La3 Lf5 18.Tbc1 Tc8 19.Lf3 Dd7 20.Tcd1 Tfe8 21.Tfe1 Txe1+ 22.Txe1 Ld8 23.h3 h5 24.Lb2

24…c4! =

D97

Das System mit 7…a6 ist die Hauptwaffe. Eine der Schlüsselstellungen entsteht nach den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.Sf3 Lg7 5.Db3 dxc4 6.Dxc4 O-O 7.e4 a6 8.e5 b5 9.Db3 Sfd7 10.h4 c5 11.e6 c4 12.Dd1 Sb6 13.exf7+ Txf7 14.h5 Sc6 15.hxg6 hxg6 16.Le3 Lf5 17.Sg5 Tf6 (17..Sxd4!) 18.g4 Le6 19.Sce4 Ld5

Aber jetzt verfügt Weiß über eine vernichtende Idee:

20.Lg2! Sb4 21.Ke2!! +/-

 

E04

Katalanisch ist heutzutage sehr beliebt und nach dem Weltmeisterschaftskampf zwischen Anand und Topalow wird diese Variante weitere Anhänger gewinnen. Das Buch enthält viele Ideen und Neuerungen im Katalanen, hier ist eine davon: 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sf3 Sf6 4.g3 dxc4 5.Lg2 c6 6.Se5 Lb4+ 7.Ld2 Dxd4 8.Lxb4 Dxe5 9.Sa3 b5 10.Ld6 Dxb2 11.0-0 Sd5 12.e4 Sc3 13.Dh5 Sd7 14.e5 Lb7 15.Dg5 f6 16.exf6 0-0-0 17.fxg7 Thg8

18.Tae1 mit Angriff.

E12

Das alte Petrosian-Rezept gegen Damenindisch ist heute nicht mehr allzu beliebt, aber manchmal will Schwarz um jeden Preis gewinnen und geht ein zu hohes Risiko ein. Hier eine Variante: 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.a3 Lb7 5.Sc3 Se4 6.Sxe4 Lxe4 7.Sd2 Lb7 8.e4 Df6 9.d5 Lc5 10.Sf3 Dg6 11.b4 Dxe4+ 12.Le2 Le7 13.0-0 Lf6

Und jetzt 14.h3 exd5 15.Ld3 Lxa1 16.Lxe4 dxe4 17.Lf4 0-0 18.Sh2! +-

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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