Interview mit Jiri Dufek, Autor des Rybka 4-Turnierbuches
IR: Wann begann Ihre
Schachkarriere?
JD: Als ich sechs Jahre alt
war, brachte mir mein Großvater bei, wie die Figuren ziehen. Er war ein relativ
starker Spieler, ich glaube, auch als er schon alt war, hatte er noch so um die
2000 Elo, aber zum Meisterkandidaten hat er es nie gebracht. Ein Jahr danach
ging ich in den lokalen Verein für Kinder und dort war Rudolf Soukal mein erster
Trainer. Der war damals jedoch schwer beschäftigt und hatte wenig Zeit, was dazu
führte, dass ich zwei Jahre keinen Trainer hatte. Mit zehn bin ich dann zum
besten Verein der Stadt gegangen, zu Spartak Usti, und dort bin ich auch ein
paar Jahre geblieben. Mit 18 lag meine Elo-Zahl allerdings gerade erst einmal
bei 2024, doch innerhalb von zwei Jahren habe ich einen Sprung auf 2266 gemacht.
Zur gleichen Zeit (1992) habe ich mit Fernschach angefangen - als Mitglied der
"B"-Mannschaft meiner Stadt. Der Anfang war schwer und die erste Saison brachte
eine Reihe unangenehmer Erfahrungen, doch in der Saison darauf spielte ich viel
besser und bekam das Angebot, in der "A"-Mannschaft mitzumachen. Mit diesem Team
wurde ich zwei Mal Landesmannschaftsmeister und einmal Dritter.
In dieser Zeit lernte ich auch
IM Roman Chytilek kennen und das war der Beginn einer langjährigen
Zusammenarbeit. Gemeinsam schrieben wir ein zweiteiliges Eröffnungsbuch mit dem
Titel Bijte francouzskou! (Gewinnen gegen Französisch), das von meiner
Webseite heruntergeladen werden kann, allerdings nur auf Tschechisch. Unser
letzter Erfolg war der Sieg beim PAL/CSS 4. Freestyle-Turnier.
Seit kurzem spiele ich gar kein
Nahschach mehr, sondern konzentriere mich ganz darauf, Eröffnungen und
interessante Ideen zu analysieren.
Im Sommer 2009 bot mir Vasik
Rajlich an, ein Buch für das Rybka-Cluster zu entwickeln, später dann auch ein
Buch für die neue Rybka-Version. Mit diesem Angebot begann unsere Zusammenarbeit
und ein Höhepunkt dieser Kooperation war der Sieg im MundialChess Freestyle
Tournament, bei dem wir ein 108 Core Cluster eingesetzt haben.
Der zur Zeit letzte Meilenstein
meiner Schachkarriere ist meine Arbeit als Sekundant für Veselin Topalov bei
seinem Wettkampf gegen Vishy Anand.
Wie lange erarbeiten Sie
schon Eröffnungsbücher? Kann man das als Beruf bezeichnen? Und was ist an
Eröffnungen überhaupt so interessant?
Mein erstes Buch habe ich bei
Tests auf dem Fritz-Server vor ein paar Jahren gemacht, aber ich würde das nicht
wirklich als Erarbeiten eines Buches bezeichnen. Ein wirkliches Buch habe ich
bei der Arbeit am Rybka-Cluster im Sommer 2009 angefangen. Es ist interessant,
unbekannte Stellungen und Ideen aus Schachbüchern, aus der Schachpraxis oder
Computerpartien zu analysieren und selber eine Lösung zu finden. Aber das kann
man nicht jeden Tag acht Stunden lang machen. Heutzutage geht die Vorbereitung
im Schach sehr tief – es ist keine große Überraschung mehr, wenn jemand im
Mittelspiel in einer vorbereiteten Variante verliert, weil die Spieler von heute
ihre Varianten Dutzende von Zügen bis tief ins Endspiel kennen. Noch schlimmer
sieht das in Computerpartien aus - lange Varianten, sehr oft 50 Züge oder mehr,
führen zu Remispartien, die Remisvereinbarungen zwischen Menschen ähneln.
Macht die
Eröffnungsvorbereitung für die Rybka-Engine eigentlich Spaß?
Es ist harte Arbeit, macht aber
auch Spaß. Zunächst ist die gute Auswahl der Partien wichtig, denn man kann kein
umfangreiches, von Hand erstelltes, Buch machen. Dann ist es wichtig, die
"richtigen" Eröffnungen auszuwählen – ein begrenztes Eröffnungsbuch erzielt
vielleicht über einen kurzen Zeitraum gute Ergebnisse, aber ich wollte
zusätzliche Informationen verarbeiten. Deshalb habe ich ein paar menschliche
Eröffnungen für das Nicht-Turnierbuch hinzugefügt. Punkt Nummer Drei ist die
Testphase, die zyklisch verläuft – testen, Schwächen finden, schlechte Varianten
analysieren und verbessern, danach das Buch aktualisieren und dann wieder
testen...
In diesen Phasen habe ich
Aquarium 2004 und Chessbase 10 benutzt, um das Buch zu erstellen.
Wie viel Zeit braucht
man, um ein ordentliches Eröffnungsbuch zu erstellen?
Das braucht viel Zeit. Die
richtigen Partien zu finden und ein Buch zu erzeugen ist eine Arbeit von ein
paar Stunden. Die Prioritäten festzulegen ist allerdings eine sehr
zeitaufwändige Aufgabe, die Wochen gedauert hat. Partien zu testen ist ein
eigenständiger Prozess, doch allein das Prüfen der Ergebnisse und Varianten zu
finden, die verbessert werden müssen, kostet Tage. Last, but not least, kommt
dann die Phase, in der man neue Ideen findet, und zu verstehen versucht, warum
die Engine Stellungen, die meiner menschlichen Meinung nach sehr gut sind,
ziemlich schlecht spielt. Diese Phase kostet nicht nur sehr viel Zeit, sondern
erfordert auch eine Menge Kreativität.
Haben Sie ein spezielles,
ganz privates Buch für Turniere?
Ja, allerdings habe ich für
Rybka 4 die Priorisierung aus dem Turnierbuch übernommen, das ich für das
Rybka-Cluster benutzt habe. Generell würde ich sagen, dass dieses Buch
vielleicht zu 95% das Material enthält, das ich für Turniere benutzt habe, plus
eine Menge neues Material - Analysen, aktuelle Partien, etc.
Für wen ist dieses neue
Buch gemacht?
Am liebsten würde ich sagen,
für jeden, aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich stimmt. Die erste Gruppe,
an die es sich wendet, sind die Engine-Fans. Sie finden dort die neuesten
Informationen über ihre Eröffnungen. Die zweite Gruppe umfasst alle, die etwas
Neues suchen, neue Ideen oder neue Systeme. Last but not least ist das Buch für
alle Schachspieler als aktualisierter Leitfaden gedacht.
Haben Sie nicht die GMs
vergessen?
Nein, das habe ich nicht.
Meiner Erfahrung nach sind GMs an dem, was Computer-Engines so machen, nicht
allzu interessiert, aber ich würde mich über jedes Feedback freuen und glaube,
es könnte für die Arbeit nützlich sein.
So weit ich weiß, sind Sie als Einziger bei Topalovs Wettkampf
gegen Anand neu zum Team Topalov gestoßen. Wie kam das?
Während
meines Besuchs in Linares habe ich Veselins Sekundanten getroffen - Jan Smeets
und Erwin l'Ami – später dann auch Veselin selbst und wir haben uns ganz
allgemein über Schach, Eröffnungsengines und die Unterschiede zwischen
menschlichem Schach und der Engine-Welt unterhalten. Als ich wieder zu Hause
war, erhielt ich von Silvio Danailov das Angebot, Veselins Team bei seinem
Wettkampf gegen Vishy Anand zu unterstützen.
Ich bin sicher, dass Topalovs Entscheidung, Sie in sein Team
aufzunehmen, zum großen Teil Ihrer ausgezeichneten Eröffnungskenntnisse zu
verdanken ist. Glauben Sie, Sie tragen auch noch in anderer Hinsicht etwas zu
dem Team bei, zum Beispiel durch Computerkenntnisse, verfeinerte
Analysemethoden, etc.?
Ich
glaube, diese Frage ist schwieriger zu beantworten, als es zunächst scheint.
Zunächst einmal hat Veselin (und Großmeister ganz generell) eigene Ideen und
Vorstellungen, wie man die Eröffnung spielt – und das ist etwas ganz Anderes als
Engine-Wettkämpfe.
Niemand
will lange Varianten, die man am Ende Remis halten kann, denn das Erinnern
solcher Varianten ist sehr schwierig und kostet viel Zeit, und bieten dabei
keine großen Chancen auf Erfolg.
Zweitens
habe ich oft schon bestehende Analysen geprüft und nach Verbesserungen Ausschau
gehalten oder ich habe Varianten, die als wichtig für das Match beurteilt
wurden, "auf meine Art" analysiert. Jedes Mal kamen wir am Ende unserer Analysen
zu dem gleichen Ergebnis.
Drittens
habe ich ziemlich erfolgreichen IT-Support für das Team geleistet.
Inwieweit haben Sie auf ChessBase-Produkte bei der Entwicklung
des Buches zurückgegriffen?
Natürlich habe ich sie benutzt. Ich arbeite schon seit Jahren mit
ChessBase-Produkten. Ich benutze ChessBase 10 als Hauptprogramm zur Speicherung
meiner Analysen und für die Arbeit mit Datenbanken und auch den Online-Zugang
zur Datenbank finde ich sehr nützlich. Die Fritz-Oberfläche benutze ich mit
“Daueranalyse” zur Analyse von Stellungen und zu Testzwecken.
Wie würden Sie Ihr Eröffnungsbuch beschreiben? Ist es zum
Beispiel ein dünnes Buch, das ausgewählte Eröffnung tiefgehend behandelt oder
ist es ein "weites" Buch, das die meisten Eröffnungen, die in der Praxis
vorkommen, umfasst?
Im
Prinzip ist das Buch relativ weit und umfassend. Eigentlich wollte ich für jede
Eröffnung zwei Möglichkeiten, wie man spielen kann, angeben, aber manchmal habe
ich nur eine ausgewählt, weil ich sie für das Beste gehalten habe. Das
Hauptrepertoire umfasst mit Weiß gegen Najdorf den Aufbau mit 6.Le2/h3/Le3/Lg5,
gegen Caro-Kann 3.e5, man lässt sich auf Spanisch ein und spielt gegen
Französisch 3.Sc3 und 3.e5. Königsindisch spielt man klassisch mit 9.Se1 und
10.Le3, im Grünfeld die Abtauschvariante, im Nimzo-Inder zieht man 4.f4, usw.
Mit Schwarz die Taimanov-Variante im Sizilianer (e6+a6), aber auch Najdorf und
Rauser-Variante mit Ld7, die Caro-Kann Verteidigung und Spanisch (Berliner
Variante und Jänisch-Gambit), nach 1.d4 Grünfeld und viele slawische Varianten (Chebanenko-Variante
mit 4...a6), genau wie semi-slawische und nimzo-indische Varianten – bei denen
ich meine Eröffnungen aus dem Cluster-Buch genutzt habe.
Auf welche Eröffnungsvariante haben Sie die meiste Zeit verwandt?
Das ist
eine sehr schwere Frage. Am meisten Zeit gekostet hat wahrscheinlich Najdorf,
aber was die Wahrheit dieser Variante betrifft, so bin ich immer noch nicht
100-prozentig sicher :-).
Den
meisten Spaß hatte ich bei der Analyse des Jänisch-Gambits im Spanier, denn sehr
oft ist der von der Engine angegebene Zug nicht wirklich der beste :-).
Aber das
ist nicht alles. Ich habe zahlreiche Analysen unterschiedlicher Eröffnungen
hinzugefügt, um den Nutzwert für eine ganze Reihe von Spielern zu erhöhen.
Anders gesagt, werden Nebenvarianten tiefer betrachtet, bestehende Theorie oder
kürzlich gespielte Partien verbessert – schauen Sie selbst.
Können Sie uns ein paar interessante Neuerungen aus dem Buch
zeigen?
Gerne:
A16
Beginnen muss ich mit meiner ältesten
Neuerung aus dem Jahr 2004. Diese Variante ist jetzt nicht mehr modern und ich
kann nicht länger warten.
1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.Da4+ c6
5.cxd5 Sxd5 6.Dd4 f6 7.e4 e5 8.Sxe5 Sxc3 9.Dxc3 De7 10.Sf3 Dxe4+
11.Kd1! +=
A30
Der Igel ist bei Spielern aller
Spielstärken beliebt, aber die neuesten Untersuchungen zeigen, dass Schwarz eine
Menge Probleme hat.
1.c4 c5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 e6 4.g3 b6 5.Lg2
Lb7 6.0-0 Le7 7.Te1 a6 8.e4 d6 9.d4 cxd4 10.Sxd4 Dc7 11.Le3 Sbd7 12.Tc1 0-0
13.f4 Tfe8 14.g4 Sc5 15.Lf2 g6 16.b4 Tad8
17.Lf3!
A30
1.c4 c5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 e6 4.g3 b6 5.Lg2
Lb7 6.0-0 Le7 7.Te1 a6 8.e4 d6 9.d4 cxd4 10.Sxd4 Dc7 11.Le3 Sbd7 12.Tc1 0-0
13.f4 Tac8 14.Lf2 Tfe8 15.e5 Lxg2 16.exf6 La8 17.fxe7 Db7 18.Kf1 Dg2+ 19.Ke2 e5
20.Tg1 Dh3
21.Sc2+/-
A65
Ich bin ein großer Fan und Anhänger der
Benoni-Verteidigung, aber der einzige Top-Spieler, der im Moment Benoni spielt,
ist GM Vugar Gashimov. Vor kurzem erschien ein Buch mit interessanten Ideen im
Benoni und ich habe ein paar von ihnen überprüft. Zunächst einmal eine sehr
aggressive Idee:
1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sf3 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6 7.e4 Lg7 8.h3 a6 9.a4
Sbd7 10.Ld3 Sh5 11.0-0 Se5 12.Le2 Sxf3+ 13.Lxf3 und nun 13…Dh4
Doch jetzt sieht der Turmzug 14.Ta3! sehr
unangenehm für Schwarz aus.
B80
Am liebsten hätte ich Najdorf
übersprungen, aber das ging natürlich nicht. Das war wirklich eine große Qual
für mich. Am Ende fand ich jedoch in einer der Hauptvarianten, die im Moment
stark unter Druck steht, eine vollkommen neue Möglichkeit.
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6
5.Sc3 a6 6.Le3 e6 7.f3 b5 8.Dd2 Sbd7 9.g4 Sb6 10.a4 Sc4 11.Lxc4 bxc4 12.g5 Sd7
13.f4 Dc7 14.0-0. Und jetzt:
14..g6!?
C06
Ich bin ein großer Französisch-Anhänger,
aber in den letzten Monaten hatte Schwarz hier kein leichtes Leben. Jetzt ist
noch eine Sorge hinzugekommen – ein kleiner Läuferzug und Schwarz hat Probleme.
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3
c5 6.c3 Sc6 7.Se2 cxd4 8.cxd4 f6 9.exf6 Sxf6 10.0-0 Ld6 11.Sf3 Db6 12.Lf4 Lxf4
13.Sxf4 0-0 14.Dd2 g6
15.Lb1!
C63
Das Buch behandelt das Jänisch-Gambit
eingehend – alles ist engine-geprüft und ich habe eine Menge neuer Analysen
angestellt, um diese Eröffnung zu rechtfertigen. Hier ein paar “normale”
Stellungen aus dem Buch:
Mit Kompensation
=
-+
C92
Von Zeit zu Zeit teste ich mein Buch auf
dem Fritz-Server. Da stieß ich überraschenderweise auf eine sehr beliebte
Variante: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3
O-O 9.h3 Lb7 10.d4 Te8 11.Sbd2 Lf8 12.a4 h6 13.Lc2 exd4 14.cxd4 Sb4 15.Lb1 c5
16.d5 Sd7 17.Ta3 Sb6 18.a5 Sd7
Das sieht für Schwarz ziemlich verdächtig
aus, aber nach dem “normalen” 19.Sf1 f5! hat Schwarz ungefähr 66% erzielt. In
meinen Augen ist das kein sehr schöner Aufbau, und deshalb habe ich ursprünglich
geglaubt, es müsste eine einfache Lösung für Weiß geben. Ich glaube, ich habe
diese einfache Lösung gefunden, allerdings hat das länger gedauert, als ich
dachte.
19.Sh2! c4 20.Tg3! mit sehr starkem
Angriff. Die ganze Analyse nach 19.Sh2 finden Sie im Buch.
D27
Das Angenommene Damengambit ist
heutzutage sehr beliebt, und oft spielt Weiß seltsame Nebenvarianten, da sich
Schwarz in der Hauptvariante behaupten kann.
Nach 1.d4 d5 2.c4 dxc4 3.Sf3 Sf6 4.e3 e6 5.Lxc4 c5 6.O-O a6 7.Lb3 b5 8.a4 b4
9.e4 Lb7 10.e5 Se4 11.Sbd2 Sxd2 12.Lxd2 cxd4 13.Sg5 Le7 14.Dh5 Lxg5 15.Lxg5 Dd7
stimmt das jedoch nicht ohne weiteres.
Und jetzt der raffinierte Zug 16.Tfd1!
Wie Sie selbst prüfen können, hat Schwarz
nach 13.Sg5 ein hartes Leben.
D44
Das Botvinnik-System ist während der
letzten 30 Jahre immer eine beliebte Eröffnung gewesen. Die theoretischen
Untersuchungen gehen tiefer und tiefer und es sieht so aus, als ob alles bald
auf ein einfaches Endspiel hinausläuft. Das Buch enthält die neueste Entwicklung
in dieser Variante. Nach den Zügen
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.Lg5 dxc4 6.e4 b5 7.e5 h6 8.Lh4 g5 9.Sxg5
hxg5 10.Lxg5 Sbd7 11.g3 Lb7 12.Lg2 Db6 13.exf6 O-O-O 14.O-O c5 15.d5 b4 16.Sa4
Db5 17.a3 Sb8 18.axb4 cxb4 19.Dg4 Lxd5 20.Tfc1 Sc6 21.Lxd5 Txd5 22.Txc4 Txg5
23.Dd4 Kb8 24.Txc6 Txg3+ 25.fxg3 Dxc6 26.Td1 Dc7 27.Kf1 Th5 28.Dd8+ Dc8 29.b3
Td5 30.Txd5 exd5 31.Dxd5 Da6+ 32.Kg2 De2+ 33.Kh3 Df1+ 34.Kg4 De2+ 35.Kg5 De3+
36.Kh4 Dh6+ 37.Kg4 Dg6+ 38.Kf3 Dxf6+ 39.Ke4 Ld6 zeigt Ihre Engine wahrscheinlich
eine Bewertung wie 0.00 an, aber wollen Sie diese Stellung mit Schwarz am Brett
wirklich spielen?
D85
Das System mit Tb1 und Le2 im Grünfeld
ist immer noch sehr gefährlich für Schwarz. Theoretikern gefällt das System mit
Le5-c7-a5, doch in den letzten Monaten hatte Schwarz hier eine Menge
Schwierigkeiten. Ich habe mein Bestes getan, um diese Variante wiederzubeleben.
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5
5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Tb1 O-O 9.Le2 Sc6 10.d5 Se5 11.Sxe5 Lxe5 12.Dd2
e6 13.f4 Lc7 14.O-O exd5 15.exd5 La5
Zum Beispiel 16.d6 Tb8 17.La3 Lf5 18.Tbc1
Tc8 19.Lf3 Dd7 20.Tcd1 Tfe8 21.Tfe1 Txe1+ 22.Txe1 Ld8 23.h3 h5 24.Lb2
24…c4! =
D97
Das System mit 7…a6 ist die Hauptwaffe.
Eine der Schlüsselstellungen entsteht nach den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5
4.Sf3 Lg7 5.Db3 dxc4 6.Dxc4 O-O 7.e4 a6 8.e5 b5 9.Db3 Sfd7 10.h4 c5 11.e6 c4
12.Dd1 Sb6 13.exf7+ Txf7 14.h5 Sc6 15.hxg6 hxg6 16.Le3 Lf5 17.Sg5 Tf6
(17..Sxd4!) 18.g4 Le6 19.Sce4 Ld5
Aber jetzt verfügt Weiß über eine
vernichtende Idee:
20.Lg2! Sb4 21.Ke2!! +/-
E04
Katalanisch ist heutzutage sehr beliebt
und nach dem Weltmeisterschaftskampf zwischen Anand und Topalow wird diese
Variante weitere Anhänger gewinnen. Das Buch enthält viele Ideen und Neuerungen
im Katalanen, hier ist eine davon: 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sf3 Sf6 4.g3 dxc4 5.Lg2 c6
6.Se5 Lb4+ 7.Ld2 Dxd4 8.Lxb4 Dxe5 9.Sa3 b5 10.Ld6 Dxb2 11.0-0 Sd5 12.e4 Sc3
13.Dh5 Sd7 14.e5 Lb7 15.Dg5 f6 16.exf6 0-0-0 17.fxg7 Thg8
18.Tae1 mit Angriff.
E12
Das alte Petrosian-Rezept gegen
Damenindisch ist heute nicht mehr allzu beliebt, aber manchmal will Schwarz um
jeden Preis gewinnen und geht ein zu hohes Risiko ein. Hier eine Variante: 1.d4
Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.a3 Lb7 5.Sc3 Se4 6.Sxe4 Lxe4 7.Sd2 Lb7 8.e4 Df6 9.d5 Lc5
10.Sf3 Dg6 11.b4 Dxe4+ 12.Le2 Le7 13.0-0 Lf6
Und jetzt 14.h3 exd5 15.Ld3 Lxa1 16.Lxe4
dxe4 17.Lf4 0-0 18.Sh2! +-