Des Läufers lange Beine

von Karsten Müller
11.08.2015 – Regelmäßig präsentiert Ihnen ChessBase-Magazin-Autor Karsten Müller in seinem Blog ein sehenswertes oder besonders lehrreiches Endspiel. Ein Klick auf das Diagramm öffnet ein größeres Brett. Diagramm...

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Des Läufers lange Beine


Weiß am Zug. Wie würden Sie fortsetzen?

 

Karsten Müller betreut seit vielen Ausgaben die Endspielrubrik des ChessBase Magazins. In jeder Ausgabe des ChessBase Magazins finden Sie neben klassischen Analysen auch interaktive Videoaufnahmen zu den sehenswertesten Endspielen. Hier hat der Nutzer die Chance, die Lösungen und Varianten am Brett auszuprobieren und bekommt direkt im Anschluss das Videofeedback des Autors.

 

Thema der Enspielkolumne im CBM 167: Aktuelle Bauernendspiele 

 

ChessBase Magazin #167 (August/September)

Einleitung von Karsten Müller

ChessBase Magazin #167 (August/September)

Die Top-Ten der Redaktion:

1. Nakamura analysiert seinen rasanten Schwarzsieg gegen Aronian (Englisch mit 1.c4 e5 und 3...Lc5)
2. Yu,Y - Dominguez Perez,L: Der Shooting-Star aus China zeigt seine Angriffspartie voller typischer Najdorf-Motive
3. Tiviakov: Der Skandinavisch-Experte verrät im Video, warum sein System mit 3...Dd6 nicht mehr funktioniert!
4. Bequemer Anti-Sizilianer: 1.e4 c5 2.b3 - Eröffnungsartikel von IM Illingworth
5. Taktik-Knaller! Lösen Sie Oliver Reehs Lieblingskombination. Mit Videofeedback.
6. Norway Chess 2015 Runde 6: Genießen Sie die besten Partien von "Norway Chess 2015" mit Videoanalysen von Daniel King!
7. Eröffnungsfalle: 1.Sf3 f5 2.d3! Nach 2...Sf6 ist Schwarz schon reingefallen! Rainer Knaak zeigt den Weg zu weißem Vorteil.
8. Wie gut ist Ihre Endspieltechnik? Finden Sie den Gewinnweg in Tomashevsky-Grischuk (Video)
9. Glanzpartie Wei Yi - Bruzon Batista: Turmopfer, Königsjagd und viele stille Züge!
10. "Move by Move": Spielen Sie wie Anish Giri! Finden Sie mit GM Williams die Meisterzüge des Holländers heraus.

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Allle Eröffnungs-Artikel aus CBM #167 auf einen Blick:

Stohl: Englisch Mikenas A18
1.c4
Sf6 2.Sc3 e6 3.e4 d5 4.cxd5 exd5 5.e5 Se4

 

Laut Igor Stohl gibt es hier einen Trend weg von 4.e5 hin zum Zwischentausch auf d5. Mit genauem Spiel - angefangen mit 5...Se4 - kann Schwarz wohl das Gleichgewicht wahren, aber intuitiv am Brett reicht nicht aus - ein paar Kenntnisse sind erforderlich.

Ris: Englisch A22
1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.g3 Lb4 4.Lg2 0-0 5.e4 Lxc3 6.bxc3

 

Das Schlagen hin zum Zentrum im 6. Zug ist wohl vorzuziehen. Trotzdem wird Weiß keinen Eröffnungsvorteil erzielen. Gemäß Robert Ris sollte Schwarz mit 6...c6 beginnen, dann wird 7.Se2 am meisten gespielt, kritischer sind wohl 7.d4 und 7.Db3.

Marin: Känguru-Verteidigung A40
1.d4 e6 2.c4
Lb4+ 3.Sd2 b6

 

Auch nach 3.Sd2 beschreitet Mihail Marin einen originellen Weg - erst 3...b6, dann in der Regel ...f5 und ...Sf6. Weiß kann sich mit 4.a3 das Läuferpaar sichern, aber das muss nicht zum Vorteil ausreichen.

Schipkov: Wade-Verteidigung A41
1.d4 d6 2.Sf3 Lg4 3.c4 Lxf3 4.exf3

 

Hier hat man sofort eine ungewöhnliche Struktur auf dem Brett, bei der herkömmliche Spielpläne nicht anwendbar sind. Boris Schipkov empfiehlt in den meisten Abspielen schnelles h4 und g4, dann sollte Weiß in Vorteil kommen.

Illingworth: Sizilianisch B20
1.e4 c5 2.b3

 

Max Illingworth preist 2.b3 vor allem als Schnellschach-Repertoire an. Aber dass es auch mehr sein kann, beweist Tamaz Gelashvili, welcher in seinen 117 Partien in der Mega eine Quote von 82% erzielt. Dies bedeutet aber nicht, dass Weiß mit 2.b3 in Vorteil kommt.

Berg: Sizilianisch B22
1.e4 c5 2.c3 d5 3.exd5
Sf6

 

Das von Emanuel Berg vorgestellte ungewöhnliche 3...Sf6 führt mitunter zu recht scharfen Stellungen, vor allem, wenn Weiß seinen Mehrbauern behaupten will. Tut er es aber nicht, sollte Schwarz gemäß den Analysen des schwedischen Großmeisters leicht ausgleichen.

Krasenkow: Sizilianisch B30
1.e4 c5 2.
Sf3 Sc6 3.Lb5 e6

 

Michal Krasenkow, präsentiert sein eigenes Repertoire (3...e6) gegen die Rossolimo-Variante. Im 1. Teil geht es um alle Varianten außer 4.0-0, der Schwerpunkt liegt auf 4.Lxc6 bxc6. Der polnische Großmeister sieht keine Probleme für Schwarz.

Gormally: Sizilianisch B47
1.e4 c5 2.
Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 5.Sc3 Dc7 6.f4

 

Der Zug 6.f4 ist ein interessanter Versuch, den weitaus analysierten Abspielen nach 6.Le3 aus dem Wege zu gehen. Daniel Gormally stellt eine Reihe von Musterpartien vor, deren Studium das Verständnis der verschiedenen Stellungstypen verbessern sollte.

Postny: Sizilianisch B90
1.e4 c5 2.
Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.h3 e5 7.Sde2 h5

 

Evgeny Postny stützt sich in seinem Beitrag vor allem auf aktuelle Partien von Eliteturnieren. Seine Analysen sehen Ausgleich für Schwarz, doch in vielen Abspielen nach 6.h3 gibt es noch weiße Flecken, Überraschungen sind möglich.

Havasi: Französisch C03
1.e4 e6 2.d4 d5 3.
Sd2 h6

 

Gemäß Gergö Havasi möchte Schwarz mit seinem Randbauernzug in Varianten überleiten, in denen sich ...h6 als nützlich erweist und Weiß eine ungünstige Aufstellung eingenommen hat. Zum Beispiel hat dieser schon Sgf3 gespielt, aber Se2 würde besser passen.

Souleidis: Philidor-Verteidigung C41
1.e4 d6 2.d4
Sf6 3.Sc3 e5 4.Sf3 Sbd7 5.Lc4 exd4

 

Da Weiß auf 5...Le7 sofort 6.a4! spielen kann (6.0-0 Sb6!?), schlägt Georgios Souleidis nun 5...exd4 vor. Nach 6.Sxd4 Sb6 wäre Schwarz am Ziel, aber besser ist 6.Dxd4. Trotzdem zeigen die Analysen, dass der schwarze Spielplan als Überraschung gut geeignet ist.

Kuzmin: Damengambit D38
1.d4 d5 2.c4 e6 3.
Sf3 Sf6 4.Sf3 Lb4 5.Db3

 

Die besten Überraschungswaffen sind die, in denen der Gegner nur mit genauem Spiel ausgleichen kann. Wie Alexey Kuzmin in seinem Artikel über 5.Db3 zeigt, muss Schwarz hier gut Bescheid wissen, dann kann er leicht das Gleichgewicht wahren.

Schandorff: Halbslawisch D48
1.d4 d5 2.c4 c6 3.
Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.e3 Sbd7 6.Ld3 dxc4 7.Lxc4 b5 8.Ld3 Lb7

 

Seit einiger Zeit gibt es Hoffnung für Weiß in der alten Hauptvariante: 14.Se2!? ist laut Statistik deutlich erfolgreicher als die Alternativen, allerdings ist die Partienbasis immer noch recht dünn. Lars Schandorff stellt jedoch gleich zwei starke Antworten für Schwarz vor.

Szabo: Königsindisch E90
1.d4
Sf6 2.c4 g6 3.g3 Lg7 4.Lg2 0-0 5.Sc3 d6 6.Sf3 Sbd7 7.0-0 e5 8.e4 exd4 9.Sxd4 Te8 10.h3 a6 11.Te1

 

Die Gallagher-Variante (10...a6) ist geeignet, schnell aktiv zu werden (...c5 und ...b5). Krisztian Szabo stellt im ersten Teil seines Beitrages 11.Te1 vor, doch seine Analysen belegen, dass der Turmzug keinen Vorteil für die weiße Seite bringt.

 

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Karsten Müller gilt als einer der größten Endspielexperten weltweit. Dazu hat sein zusammen mit Frank Lamprecht verfasstes Buch „Grundlagen der Schachendspiele“ ebenso beigetragen wie seine Kolumnen auf der Webseite ChessCafe sowie im ChessBase Magazin. M.s ChessBase-DVDs im Fritztrainer-Format über Endspiele sind Bestseller. Der promovierte Mathematiker lebt in Hamburg, wo er auch für den HSK viele Jahre in der Bundesliga auf Punktejagd ging.

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