Die Besten nach Runde 5

von ChessBase
19.11.2008 – Gestern war Ruhetag bei der Olympiade. Wohlverdient, denn schließlich stand Montagabend die Bermuda-Party auf dem Programm. Und was das Feiern betrifft, so haben Olympiaden gegenüber vielen anderen Schachturnieren den Vorteil, dass das Verhältnis von Männern zu Frauen wesentlich ausgeglichener ist als sonst. Von dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen, die durch die Begeisterung für das Schach verbunden sind, gar nicht zu reden. Wie auch immer. Der Ruhetag bietet Anlass zu einer Besinnung und einem Blick darauf, wer bislang am erfolgreichsten war, sprich, die meisten Punkte geholt hat.Statistik bei chess-results...Zu den Punktesammlern...

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Wirft man einen Blick auf die Statistik der besten Spieler, so wundert man sich, warum die Bulgaren in der Tabelle "nur" auf Rang 12 liegen. Denn ihr Brett 5, Valentin Iotov, ist der einzige Spieler, der 5 Punkte aus 5 Partien geholt hat. Damit nicht genug. Alexander Delchev, Brett 4 der Bulgaren, glänzt mit 4,5 aus 5. Und tatsächlich: Ginge es bei der Olympiade wie früher nach Brettpunkten, würden die Bulgaren gemeinsam mit Armenien und Polen an der Spitze der Tabelle liegen. Alle drei Mannschaften haben 15,5 Brettpunkte. Doch die Auftaktniederlage gegen Deutschland 2 hat die Bulgaren zwei wertvolle Mannschaftspunkte gekostet.

Doch wenn die Brettpunkte ein Indiz sind, dann ist Bulgarien durchaus noch einiges zuzutrauen. Wie auch den Armeniern, die ja ohnehin zu den Favoriten zählten. Erfolgreichster Punktesammler in der ausgeglichenen Mannschaft der Armenier - Brett 1 bis 4 haben bislang eine Elo-Performance von über 2700 erzielt - ist Gabriel Sargissian. Er holte bisher 4,5 aus 5. Hier sein hübscher Sieg gegen Daniel Stellwagen aus dem Kampf gegen Holland.
Sargissian-Stellwagen zum Nachspielen...


Machen sie auch alles richtig? Gabriel Sargissian wirft einen prüfenden Blick auf die Bretter seiner Teamkollegen.

Ebenfalls gut im Rennen liegt England. Zwar musste Brett 1 Michael Adams unangenehme Niederlagen gegen die jungen Talente Magnus Carlsen und Fabiano Caruana hinnehmen, aber der Olympiaveteran Nigel Short, der an Brett zwei 3,5 Punkte aus 4 Partien erzielte - Elo-Performance 2825 - und das junge englische David Howell gleichen das wieder aus. 4,5 Punkte aus 5 Partien lautet Howells Auftaktbilanz. Hier eine taktisch inhaltsreiche Partie gegen Leif Johannessen aus Norwegen.
Johannessen-Howell zum Nachspielen...


David Howell aus England


Warum bis zur Party warten? Nigel Short scheint die Olympiade zu genießen.

Bester deutscher Spieler ist Arkadij Naiditsch mit 4 aus 5. Das entspricht einer Elo-Performance von 2870 Punkten. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Naiditsch an Brett Eins spielt und mit Shirov und Kramnik schon zwei absolute Weltklassespieler als Gegner hatte. Hier eine hübsche Partie gegen den Malaysier Mas, in der Naiditsch eine klassische Rechts-Links-Kombination durchführt.
Naiditsch-Mas zum Nachspielen...


Arkadij Naiditsch, Brett Eins der deutschen Mannschaft.

Und bei den Damen? Auch hier hat nur eine einzige Spielerin 5 Punkte aus 5 Partien geholt: Dagne Ciuksyte, Brett 2 der englischen Mannschaft. Ciuksyte ist gebürtige Litauerin und vor drei Jahren nach England gezogen.

Bei den Damen liegt die österreichische Mannschaft überraschend gut im Rennen. Das verdankt sie vor allem Eva Moser, die an Brett 1 phantastisch gespielt und 4 Punkte aus 4 Partien erzielt hat.


Eva Moser, die stärkste Spielerin Österreichs.

Die erfolgreichsten Punktesammlerinnen in den deutschen Frauenteams sind Manuela Mader und Marta Michna. Beide erzielten bislang 3,5 aus 5 Partien.


Marta Michna


Manuela Mader

Heute 15 Uhr haben alle Teams die Möglichkeit, ihre Bilanz zu verbessern. Dann wird sich zeigen, wie gut sie die Bermuda-Party überstanden haben.

Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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