Wirft man einen Blick auf die Statistik der besten Spieler, so wundert man sich,
warum die Bulgaren in der Tabelle "nur" auf Rang 12 liegen. Denn ihr
Brett 5, Valentin Iotov, ist der einzige Spieler, der 5 Punkte aus 5 Partien
geholt hat. Damit nicht genug. Alexander Delchev, Brett 4 der Bulgaren, glänzt
mit 4,5 aus 5. Und tatsächlich: Ginge es bei der Olympiade wie früher
nach Brettpunkten, würden die Bulgaren gemeinsam mit Armenien und Polen
an der Spitze der Tabelle liegen. Alle drei Mannschaften haben 15,5 Brettpunkte.
Doch die Auftaktniederlage gegen Deutschland 2 hat die Bulgaren zwei wertvolle
Mannschaftspunkte gekostet.
Doch wenn die Brettpunkte ein Indiz sind, dann ist Bulgarien durchaus noch einiges
zuzutrauen. Wie auch den Armeniern, die ja ohnehin zu den Favoriten zählten.
Erfolgreichster Punktesammler in der ausgeglichenen Mannschaft der Armenier
- Brett 1 bis 4 haben bislang eine Elo-Performance von über 2700 erzielt
- ist Gabriel Sargissian. Er holte bisher 4,5 aus 5. Hier sein hübscher
Sieg gegen Daniel Stellwagen aus dem Kampf gegen Holland.
Sargissian-Stellwagen zum
Nachspielen...
Machen sie auch alles richtig? Gabriel Sargissian wirft einen prüfenden
Blick auf die Bretter seiner Teamkollegen.
Ebenfalls gut im Rennen liegt England. Zwar musste Brett 1 Michael Adams unangenehme
Niederlagen gegen die jungen Talente Magnus Carlsen und Fabiano Caruana hinnehmen,
aber der Olympiaveteran Nigel Short, der an Brett zwei 3,5 Punkte aus 4 Partien
erzielte - Elo-Performance 2825 - und das junge englische David Howell gleichen
das wieder aus. 4,5 Punkte aus 5 Partien lautet Howells Auftaktbilanz. Hier
eine taktisch inhaltsreiche Partie gegen Leif Johannessen aus Norwegen.
Johannessen-Howell zum Nachspielen...
David Howell aus England
Warum bis zur Party warten? Nigel Short scheint die Olympiade zu genießen.
Bester deutscher Spieler ist Arkadij Naiditsch mit 4 aus 5. Das entspricht einer
Elo-Performance von 2870 Punkten. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn
man bedenkt, dass Naiditsch an Brett Eins spielt und mit Shirov und Kramnik
schon zwei absolute Weltklassespieler als Gegner hatte. Hier eine hübsche
Partie gegen den Malaysier Mas, in der Naiditsch eine klassische Rechts-Links-Kombination
durchführt.
Naiditsch-Mas zum Nachspielen...
Arkadij Naiditsch, Brett Eins der deutschen Mannschaft.
Und bei den Damen? Auch hier hat nur eine einzige Spielerin 5 Punkte aus 5 Partien
geholt: Dagne Ciuksyte, Brett 2 der englischen Mannschaft. Ciuksyte ist gebürtige
Litauerin und vor drei Jahren nach England gezogen.
Bei den Damen liegt die österreichische Mannschaft überraschend gut
im Rennen. Das verdankt sie vor allem Eva Moser, die an Brett 1 phantastisch
gespielt und 4 Punkte aus 4 Partien erzielt hat.

Eva Moser, die stärkste Spielerin Österreichs.
Die erfolgreichsten Punktesammlerinnen in den deutschen Frauenteams sind Manuela
Mader und Marta Michna. Beide erzielten bislang 3,5 aus 5 Partien.
Marta Michna
Manuela Mader
Heute 15 Uhr haben alle Teams die Möglichkeit, ihre Bilanz zu verbessern.
Dann wird sich zeigen, wie gut sie die Bermuda-Party überstanden haben.