Start der neuen Bundesliga-Saison
Die Schachbundesliga beginnt in Kürze ihre neue Saison 2023-24. In der Führung der Schachbundesliga e.V. hatte es in der Sommerpause personelle Veränderungen gegeben.
Die Bundesliga e.V. hatte versucht, mit einer Satzungsänderung die Teams und Spieler der Bundesliga, die in vielen Fällen nur für die Wettkämpfe aus der Ferne oder dem Ausland anreisen, näher an ihre Vereine zu bringen oder aber die Vereine zu verpflichten, in der Nachwuchsarbeit aktiv zu werden. Mit dem Vorhaben war die Bundesliga aber nach einer Klage des SK Kirchweye formal gescheitert. Infolge der Turbulenzen um diese Klage war Ullrich Geilmann als Zweiter Vorsitzender zurückgetreten. Reinhard Ahrens, langjähriger Schatzmeister des Hamburger SK und Mannschaftskapitän des Hamburger Bundesligateams, übernimmt nun die Aufgabe des Stellvertretenden Vorsitzenden nach dem Vorsitzenden Markus Schaefer. Michael S. Langer, Präsident des Niedersächsischen Schachbundes und Beauftragter des DSB für die Reform der Zweite Bundesliga, berät die Bundesliga nun auf dem Gebiet des Marketing.
Auch in der Saison 2023-24 gehen wieder 16 Teams in das Rennen um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Nur ganz wenige haben eine reale Chance auf den Titelgewinn. Aber auch die anderen werden spannende Wettkämpfe und Partien spielen.
Die Namen von vier Vereinen aus der letzten Saison findet man jetzt nicht mehr im Feld der Erstligisten. Abgestiegen sind die Schachfreunde Berlin, der Münchener SC von 1836, der SV Deggendorf und der TSV Schönaich. Diese vier Klubs werden ersetzt durch den HSK Lister Turm (Dritter der 2. Liga Nord), den SC Heimbach Weis-Neuwied (Westmeister), den MSA Zugzwang (Ostmeister) und den SC Ötigheim (Südmeister).
Der Hannoveraner Schachklub Lister Turm geht mit einer fast durchweg deutschen Mannschaft an den Start, die von Ilja Schneider angeführt wird. Die Niedersachsen versuchen zudem, ohne "zugekaufte" Großmeister auszukommen. Heimbach-Weis und Neuwied sind zwei rechtsrheinische Städte in der Nähe von Koblenz. Mit Klaus-Jürgen Schulz findet man in der Aufstellung noch einen Veteranen aus alten Koblenzer Bundesligazeiten. Zu den bekannten Namen im Team gehören GM Martin Krämer und GM John Nunn.
MSA Zugzwang ist die der Münchener Schachakademie angegliederte Mannschaft. Das Team hat schon Bundesliga-Erfahrung gesammelt, ist aber nach der Saison 2018/19 aus dem Oberhaus abgestiegen. Jetzt kommt die Mannschaft mit neuem Schwung und Pawel Eljanov am ersten Brett.
Ötigheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene mit kurzen Anfahrtswegen für Schachspieler aus Frankreich. Mit Tigran Gharamian, Maxime Lagarde, Christian Bauer und Matthieu Cornette sind vier Franzosen unter den ersten Acht gemeldet. Gegenüber der Aufstiegssaison hat man sich unter anderem mit Nijat Abasov und Alexander Motylev verstärkt.
Die "Alt"-Bundesligisten treten mit den bekannten Namen an, mit einigen kleineren Veränderungen. Die OSG Baden-Baden hat beispielsweise Anish Giri und Peter Svidler abgegeben. Vincent Keymer ist an Brett sechs vorgerückt, wird aber sicher meistens weiter vorne spielen, da die Spitzenkräfte Caruana und Anand vermutlich nicht so häufig eingesetzt werden.
Vizemeister Viernheim wird wohl wieder der Hauptkonkurrent von Dauermeister Baden-Baden sein. Mit der Verpflichtung von Hikaru Nakamura haben die Viernheimer angezeigt, dass sie sehr ernsthafte Ambitionen haben.
Bei Deizisau ist Wenigspieler Peter Leko ausgeschieden. Matthias Blübaum rückt ans Spitzenbrett auf. Die SG Solingen muss nun ohne Jorden van Foreest auskommen. Werder Bremen bringt hingegen mit Velimir Ivic, Aditya Mittal und Bobby Cheng neue Namen ins Spiel.
Der USV Dresden spielt praktisch unverändert, nur mit leicht veränderter Brettverteilung. Der SK Kirchweye hat sein Brett eins Velimir Ivic an Werder Bremen verloren. Mülheim Nord kommt ebenfalls mit weitgehend unveränderter Mannschaft.
Bayern München spielt die neue Saison ohne Parham Maghsoodloo und Sinzig-Remagen ohne Aleksander Goloshchapov, Brett drei der letzten Saison.
Der Hamburger SK ist in der letzten Saison nur knapp am Abstieg vorbeigeschrammt. Das gleiche Personal will es in der neuen Saison besser machen. Doppelbauer Kiel war einen Mannschaftspunkt besser als die Hamburger, aber sicher unter den eigenen Erwartungen und muss in der neuen Spielzeit ohne Andrey Esipenko auskommen. Kirill Alexeenko ist das neue erste Brett. Hans Moke Niemann war letzte Spielzeit gemeldet, hat aber nicht gespielt. In der nächsten Saison ist er auch nominell nicht mehr dabei.
Der Startschuss für die neue Saison fällt am 21. Oktober mit Wettkämpfen in Kirchweye, Viernheim, Kiel und Neuwied.
Foto: Schachbund
Der SC Viernheim richtet vom 23. bis 25. Februar 2024 mit den Runden neun bis elf eine zentrale Zwischenrunde aus. Zu den letzten beiden Runden versammelt sich zumindest die Hälfte der Liga beim HSK Lister Turm in Hannover. Die übrigen Teams spielen in Kiel und Mülheim Nord.
Spielplan
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