Ding Liren gewinnt Warmup Match gegen Lu Shanglei
Die beiden chinesischen Großmeister Ding Liren and Lu Shanglei spielten diese Woche in Hangzhou einen Wettkampf über vier Partien. Das Match fand im Rahmen der Vorbereitungsveranstaltungen auf die 19. Asienspiele statt, der Olympischen Spiele der asiatischen Länder, die 2022 in Hangzhou stattfinden werden. Die Asienspiele gehen auf die ersten Fernöstlichen Spiele zurück, die 1913 ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren gab es zehn Auflagen bis die Spiele 1938 wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges ausgesetzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Spiele unter ihrem jetzigen Namen wiederbelebt. Die ersten Asienspiele wurden 1951 in Neu Delhi ausgerichtet. Sie finden alle vier Jahre statt. Seit 2006 gehören auch verschiedene Brettspiele zu den dort ausgetragenen Sportarten, darunter auch Schach.
Hangzhou ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang und liegt an der chinesischen Ostküste, knapp 200 km südlich von Shanghai. In der Metropolregion leben etwas mehr als neun Mio. Menschen.
Das Match zwischen Ding Liren und Lu Shanglei wird mit der FIDE-Turnierbedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Sekunden Zeitzugabe gespielt, mit 30 Minuten für den Rest der Partie.
Ding Liren war lange Zeit die Nummer drei in der Weltrangliste. Nachdem Fabiano Caruana zuletzt einige Elopunkte verlor, rückte Ding sogar auf Platz zwei vor, wurde aber in der Live-Eloliste nun von Alireza Firouzja verdrängt.
Ding gewann die erste Partie des Matches gegen Lu Shanglei und eroberte für einen Tag seinen zweiten Platz in der Live-Eloliste zurück. Die zwei folgenden Partien endeten remis. Ding gewann zwar auch noch die vierte Partie, doch das reichte trotz des klaren 3:1 in der Eloauswertung nur zu einer kleinen Verbesserung der Elozahl, aber nicht, um Firouzja wieder vom zweiten Platz der Eloliste zu verdrängen.
Ding,Liren (2799) - Lu,Shanglei (2616) [A11]
GM Warmup Match 2021 Hangzhou CHN (4.1), 25.11.2021
1.c4 c6 2.Sf3 Sf6 3.g3 d5 4.Lg2 Lg4 5.Se5 Lf5 6.cxd5 cxd5 7.0–0 e6 8.d3 Sbd7 9.Sxd7 Dxd7 10.Db3 Lc5 11.Sc3 0–0
12.e4 Lg6 [Schwarz gibt einen Bauern und hofft auf Kompensation. Nach 12...dxe4 13.dxe4 Lg6 14.e5 Sg4 15.Lf4 stehen die schwarzen Leichtfiguren am Königsflügel etwas unharmonisch.]
13.exd5 exd5 14.Sxd5 Sxd5 15.Lxd5 Tfe8 [15...Tad8!? 16.Le4 (16.Lxb7? Tb8) 16...b6]
16.Dxb7 Dxb7 17.Lxb7 Tab8 18.La6 h5 19.Lc4 Kh7 20.b3 Tbd8 21.Lf4 Lxd3 22.Lxd3+ Txd3 23.Tfe1 Txe1+ 24.Txe1 [Weiß verbleibt mit einem Mehrbauern.]
24...f6 25.Kf1 a5 26.Ke2 Td5
27.Td1 [Ein starker Zug. Weiß hat das entstehende Läuferendspiel weit berechnet.]
27...Txd1 [Auch nach 27...Tf5 28.Td7 ist der weiße Vorteil deutlich.]
28.Kxd1 Lxf2 29.Lc7 Lg1 30.h3 Lh2 31.a4 g5 32.Lxa5 [Oder 32.Ke2 h4 33.Kf3 Lxg3 34.Lxa5 f5 35.Lb6 Lb8 36.a5+–]
32...Lxg3 33.Lb6 Kg6 34.a5 [Die weißen Freibauern am Damenflügel sind viel schneller als die schwarzen Freibauern am Königsflügel und entscheiden die Partie.]
34...Kf5 35.a6 Lb8 36.b4 Ke6 37.Lc7 La7 38.b5 Kd7 39.b6 Lxb6 40.Lxb6 Kc6 41.Ld8 1–0
