Ding gewinnt Match gegen Wei
Ding Liren ist der große Pechvogel der letzten drei Jahre. Vor der Pandemie war Ding eine feste Größe im Spitzenschach und gehörte zu den Top Drei. Hinter Carlsen wechselte er sich mit Fabiano Caruana auf den Weltranglistenplätzen Zwei und Drei ab.
Beim Kandidatenturnier 2019-21 gehörte er zu den Favoriten, doch unter den widrigen Umständen der beginnenden Corona-Pandemie konnte er seine Favoritenrolle nicht bestätigen, spielte im ersten Umgang des Turniers und auch nach Wiederaufnahme im zweiten Umgang nicht in bester Form und wurde am Ende nur Fünfter.
Eigentlich sollte der Ding an der Grand Prix Serie in Berlin und Belgrad teilnehmen. Die chinesische Regierung fährt jedoch einen sehr restriktiven Kurs zur Bekämpfung der Pandemie, lässt Ausländer nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ins Land, wie bei den Olympischen Winterspielen, und ihre eigenen Leute am liebsten gar nicht aus dem Land heraus, damit sie sich nicht außerhalb von China mit Covid-19 anstecken und das Virus wieder ins Land einschleppen. Ding erhielt seine Ausreisegenehmigung sehr spät, zu spät für die Erteilung eines Einreisevisums nach Deutschland und musste passen. Der zu dieser Zeit Weltranglistendritte war raus aus dem Kampf um die Weltmeisterschaft.
Während des zweiten Grand Prix Turniers in Belgrad begann der Angriff Russlands auf die Ukraine. Alle waren entsetzt, auch die meisten russischen Schachspieler. Sergey Karjakin, auf der Krim geboren und später inklusive Nationalitätswechsel nach Moskau gezogen, äußerte sich auf seinem Twitter-Kanal solidarisch mit dem russischen Angriffskrieg. Die FIDE-Ethikkommission befand, dass die Befürwortung eines Angriffskrieges nicht im Einklang mit den ethischen Grundsätzen des Weltschachbundes stand und schloss Karjakin für sechs Monate von allen offiziellen Wettbewerben aus. Damit konnte der Herausforderer nicht am Kandidatenturnier im Juni/Juli in Madrid teilnehmen. Gemäß den Regeln rückte der Spieler nach, der in der Mai-Eloliste den höchsten Platz hinter den schon qualifizierten Spielern einnehmen würde. Das wäre Ding Liren, hinter Weltmeister Carlsen und dem schon qualifizierten Alireza Firouzja. Bedingung: Der betreffende Spieler musste im vergangenen Jahr mindestens 30 Turnierpartien gespielt haben. Das hatte Ding ganz klar nicht. Nur vier Turnierpartien standen auf seinem Spielzettel. Der Chinesische Schachverband organisierte nun eine Reihe von Turnieren und Wettkämpfen, mit denen Ding Liren noch auf die erforderliche Anzahl von Partien kommen soll.
Als erstes spielte Ding in einem Viererturnier in Hangzhou mit drei klar schwächeren Landsleuten, mit vier Umgängen. Das brachte ihm zwölf Partien und auch einen 10-Punkte-Elozuwachs, der ihn wieder auf Platz zwei der Live-Eloliste führte.
Im Anschluss folgte ein Match gegen Wei Yi über sechs Partien, ebenfalls in Hangzhou. Die ersten fünf Partien endeten remis. Ding Liren konnte die sechste Partie für sich entscheiden.
The Catalan: A complete repertoire for White!
Katalanisch ist zweifellos eine der solidesten Eröffnungssysteme für Weiß überhaupt. Es gehört zu der großen und starken Fianchettofamilie, in der Weiß seine Strategie hauptsächlich um den Läufer auf g2 herum aufbaut. Dieser neue Trainingskurs von Viktor Bologan deckt alle schwarzen Erwiderungen gegen Katalanisch ab, also auch mögliche Übergänge zu anderen Eröffnungen wie der Tarrasch-Verteidigung oder zu Damenindisch.
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Zum Schluss nimmt Ding noch an der Qualifikation zu den Asienspielen teil.
Ergebnisse
Partien
Ding gewinnt Viererturnier....