ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Schon wieder geht es um alles (Foto: Tuarb Eid)
Dreiklangs-Dimensionen
Auftakt
im Takt
im Viertakt
soll es klingen
Dreiklangs-Dimensionen, so taktvoll
Lichtspiel-Impressionen, so farbvoll
(Rheingold)
Und da ist sie wieder! Nach einer neunmonatigen Pause überträgt der Schachbund wieder Schachpartien in alle Welt – die Deutsche Schach-Online-Liga ist zurück!
Und, haben wir sie vermisst, die virtuellen Ligaspiele? Die Niederlagen am heimischen Schreibtisch? Oder die Einsamkeit am flackernden Bildschirm?
Viele Freundinnen und Freunde der DSOL jedenfalls haben sich entschlossen, der nunmehr vierten Auflage der Liga nicht mehr so ausgiebig beizuwohnen wie noch in den letzten Jahren.
Nun gut, es war Corona damals, und ALLES war anders – keiner wollte mehr so richtig unter Leute und eine Ansteckung mit dem üblen Erreger riskieren. Unbehagen stellte sich ein, wenn es ein wenig voller wurde im Turniersaal. Und alle Treffen nur mit Maske? Schön war das alles nicht.
Da versteht man gut, dass viele froh waren, bei der DSOL in 2020, 2021 und 2022 überhaupt ans Brett rücken zu können, um schachzuspielen und so gut es eben geht nette Leute zu treffen. Wenn auch nur virtuell.
Alles war ja besser als gar kein Schach. Die Pandemie auch seelisch gut zu überstehen - die DSOL und die vielen Ehrenamtler vom Schachbund haben dazu dicke beigetragen. Dank dafür!
Zur vierten Staffel der DSOL sind nun Mannschaften in fünf prall gefüllte Ligen angetreten, insgesamt um die 150 Teams. Das ist doch was, und yooo, das hat sie auch verdient, die DSOL – zu cool ist das Konzept, und zu ausgefeilt die von (Achtung Produktplatzierung!) Chessbase ausgefeilte Technik. Klappt alles wie am Schnürchen.
Damit ist die DSOL 4.0 bestens auf dem Weg – läuft! Und deuten wir es einfach mal so: es ist ein sehr gutes Zeichen, dass die Beteiligung nicht mehr so gewaltig ist wie im Vorjahr. Letztlich bedeutet es, dass wir wieder mehr raus können und im echten Leben an den Brettern spielen können! H.U.R.R.A.!
Zurück an die Bretter
- 5 Ligen mit bis zu 32 Mannschaften sind dabei bei dieser 4.Auflage, statt derer 10 im Vorjahr und gar 13 (!) im Jahr davor
- viele alte Verdächtige sind wieder dabei: die SF Deizisau, Titelverteidiger in Liga 1, der SK Johanneum Eppendorf mit Paul Meyer-Dunker. Und der Hamburger nordish by nature! SK, mit 6 Delegationen.
- Nicht mehr dabei leider die SG BiBaBo Leipzig. Und auch nicht der digitale Tradionsverein im Westen, die Laskers aus Köln, – neee, Jungens, wat is dat schade!
- „Nicht nur in der Breite hat die Resonanz abgenommen, besonders auffällig ist ein markanter Rückgang der Qualität in der Spitze.
Die Top Ten weisen einen DWZ-Schnitt von 2221 auf, im letzten Jahr waren es noch 2337 und 2021 sogar 2387.
Noch deutlicher wird es bei den Top Five: „nur“ noch 2287 im Vergleich zu 2415 und 2467 in den vergangenen Saisons.“ (Analyse des SC Gambit Gusenburg)
Ich kann das nur bestätigen – in der letzten Saison war ich noch sicher in der 2.Mannschaft des SV Werder untergebracht, und finde mich nun an Brett 2 unserer Ersten wieder. Im Vorjahr lavierte an dieser Position mit Jari Reuker noch ein veritabler Internationaler Meister.
- DSOL Rechenaufgabe: 5 Ligen, 4 Staffeln je Gruppe, 7 oder 8 Mannschaften je Staffel, 4 Mannschaftskämpfe pro Runde, 45 Minuten je Partie, 4 Spieler je Mannschaft.
Wie viele Partien werden an jedem Spieltag gespielt? (Auflösungen, oder zumindest Trendrechnungen bitte dringend im Kommentarbereich – ich selbst komme da nicht weiter)
Ehrentafel: Alle Sieger des Vorjahres!
1.Liga: SF Deizisau (wow)
2.Liga: SK Johanneum Hamburg
3.Liga: Schachunion Ebersberg-Grafing
4.Liga: ESV Lok Raw Cottbus
5.Liga: Hamburger SK IV
6.Liga: Hamburger SK V
7.Liga: SG Turm Leipzig II
8.Liga: SF Ochtendung (hey!)
9.Liga: SK Bad Salzdetfurth III
10.Liga: Bochumer SV 02
Die Finalrunde der Vorsaison – wer nochmal gucken möchte!
Die neue Saison ist noch keine Stunde alt – und der HSK VI führt schon wieder mit 3:0! Das wird natürlich niemanden wundern, waren die Hamburger in der vergangenen Saison doch gleich zweimal Meister geworden, einmal in Liga 5 und einmal in Liga 6. Doch nach 60 Minuten schon 3:0 – Chapeau, Ihr Hanseaten!
Bundesweit alleiniger Tabellenführer in der 1.Liga war nach dieser Rosenmontagsrunde– der digitale SV Hellern. Nahe oder sogar in Osnabrück ansässig, liegen sie nach dem ersten Spielabend schon mit 3,5 Brettpunkten weit vor den 31 anderen Teams, die allerdings erst an den weiteren Tagen spielen werden.
3,5 Brettpunkte in nur einem Spiel. Ob Deizisau das am Freitag noch einholen wird?
Wer soll diese Helleraner stoppen?
Taktisch gespielt, bis die Fetzen flogen (von der Helleraner Homepage!) :
Das Kommunizieren über weite Strecken hinweg, es ist ein alter Menschheitstraum. Wurde das früher mit Rauchzeichen, Trommeln, Rufen oder heimkehrenden Tauben mühevoll bewerkstelligt, verständigen wir uns heute über Kontinente hinweg mit feinster Technik in Sekundenschnelle. (Ausnahme: wenn ein Frankfurter Bagger bei Bahnarbeiten ein Datenkabel der Lufthansa kappt.)
Und wofür nutzen wir diese tollen Möglichkeiten? Ist die Welt dadurch überhaupt besser geworden, oder einfach nur anders? Schneller?
Jedenfalls wäre es interessant zu untersuchen, ob der ganze technische Fortschritt auch zu mehr Menschenglück geführt hat, vom Tierreich ganz zu schweigen.
Im Schachmilieu jedenfalls nutzt man die heißen Mittel moderner Kommunikation zum – Schachspielen im Internet und bei der DSOL, wofür auch sonst!
War das die Idee, weshalb dieser ganze Fortschritt damals erfunden wurde? Aber so haben wir abends jedenfalls etwas zu tun.
Bremen ist bereit für die DSOL – das Rundfunkmuseum sendet mit
Wir Werderaner traten heute auf die große Liga-Bühne und begrüßten im Weserstadion an den Endgeräten den SK Niederbrechen, bei Limburg gelegen, Ortsteil und Verwaltungssitz der Gemeinde Brechen.
Es lief gut für uns, dreieinhalb grün-weiße Punkte konnten wir im Norden behalten. Meine Partieansetzung hieß sehr schön:
BlunderPanda - Tiger-Oli
Und allein dafür hat sich das Teilnehmen an der vierten Auflage doch schon gelohnt!
Grün-Weißer Festtag
***
Mit dem SV Erkenschwick und Zehlendorf III ziehen zwei ständige Vertretungen des analogen Schachs in dieser Woche aus der DSOL zurück.
Eine Regelfrage:
Was ist eigentlich, wenn während einer DSOL- Partie das Handy klingelt. Sofortiger Partieverlust?
Und ein Rätsel aus der Partie:
Leonard Mücke vom SC Bad Salzdetfurth II setzt matt! Wie? (Schwarz am Zug)
Lösung hier! Kleiner Tip: Bummbumm.
1:1 der Zwischenstand bei dieser Begegnung, schon am Rosenmontag:
SG Porz 2 – SF Ochtendung
Wie nur stehen jetzt die Chancen für Ochtendung? Dazu muss man als ZuschauerIn knobeln, welcher Spieler am Brett oben links der Porzer ist. Und zugleich unten rechts das Brett entschlüsseln, denn wer ist dort der Ochtendunger? Denn nicht alle SpielerInnen einer Mannschaft sitzen auf derselben Seite der Bretter.
Nun kann man die Chessbase-Namen sicherlich zuordnen mit der Mannschaftsaufstellung rechts – dort findet man Klarnamen und Team. Dennoch, das ist ein wenig schwer und nicht so ganz intuitiv.
Vielleicht …. kann man da noch was regeln, so software-IT-mäßig? Ich kenne mich da aber, wie so oft im Leben, nicht aus.
Und das Ergebnis? Am Ende 2,5 : 1,5 für Porzzwo!
Wer spielt für Porz II, wer für Ochtendung? Die Sitzordnung allein gibt keinen Aufschluss.
Kurze Fotopause – hat nichts mit Schach zu tun. Aber der Frühling kommt!
„Warum werden die Ukrainer [...] so oft hellhörig, wenn europäische Intellektuelle und Politiker den Frieden zu einer Notwendigkeit erklären?
Nicht etwa, weil sie die Notwendigkeit des Friedens verneinen, sondern aus dem Wissen heraus, dass Frieden nicht eintritt, wenn das Opfer der Aggression die Waffen niederlegt.
Die Zivilbevölkerung in Butscha, Hostomel und Irpen hatte überhaupt keine Waffen. Was die Menschen nicht vor einem furchtbaren Tod bewahrt hat. Die Bewohner von Charkiw, die von den Russen permanent und wüst mit Raketen beschossen werden, haben auch keine Waffen.
Was sollten sie denn nach Meinung der Anhänger eines um jeden Preis schnell geschlossenen Friedens tun? Wo sollte für sie die Grenze zwischen einem Ja zum Frieden und einem Nein zum Widerstand verlaufen?“
Serhij Zhadan, Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises 2022
Bremer Rathaus solidarisch
„Über die Leute, die Putin bewundern:
„Das ist das Wesen des Russismus: Wir können wahllos viele Menschen für jedes beliebige Ziel töten. Wir haben immer recht, weil unsere Doktrin allmächtig ist. Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, hören Sie auf das, was unser Führer sagt, denn er ist die Quelle des Wissens, das sowohl allmächtig als auch wahr ist…
Diese teuflische Gewissheit lässt sie uns den Tod wünschen. Nazis sind schlecht, ihr seid Nazis, also müsst ihr alle umgebracht werden—das ist ein logisch einwandfreier Syllogismus, der auf ihre Gehirne schlägt wie eine Axt auf den Stamm eines lebenden Baumes...die Leute, die einmal unsere Freunde waren, sind alle nicht geisteskrank. Nein, sie sind moralisch krank.“
aus: Sergej Gerassimow, Feuerpanorama: Ein ukrainisches Kriegstagebuch | Einblicke in Russlands Überfall auf Charkiw
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Der SC Gambit Gusenburg reiste heute aus dem Hunsrück ins virtuelle Deizisau, und wurde dort von teils großmeisterlichen Titelträgern erwartet, eingeloggt als Andreas Heimann, Rustem Dautov, RubenKoellner und (die kreativste Namensgebung) R-Dabo-Peranic. (Dahinter verbirgt sich Robert Dabo-Peranic.)
Gusenburg dagegen, ganz die gute Internet-Schule, haute an Kampfnamen raus, was im Hunsrück zu finden war. Und so liefen dort Hochwaelder, E4E6Forever, Larry1966 und Sesterman an den vier Brettern auf. Doch Kampfnamen hin und her, auf dem Brett war Deizisau deutlich findiger als seine Gäste und schob sie mit 3,5 : 0,5 von der Platte. Glückwunsch!
Damit zogen die Schwabenpfeile gleich mit den unbezwingbaren Löwen vom SV Hellern und liegen wieder aussichtsreich im Rennen um die Deutsche Meisterschaft.
Gusenburg zog sich mit nur 3,5 verlorenen Partien sehr, sehr achtbar aus der Affäre. Gleich am Folgetag trat Deizisau in der Bundesliga gegen acht starke Kirchweyher Großmeister an – und sammelte dort sogar satte 5,5 Punkte. Gusenburg also kann stolz auf sich sein.
Gambitspieler sind ja oft unbekümmerte Optimisten, opfern einen Bauern für Spiel, und manchmal noch einen hinterher. Sie starten gerne „mit was weniger“ in die Partie, und glauben – oder hoffen? , dass sich ihre Investition in das geopferte Material lohnen wird.
Warum also nicht auch kleine Opfer bei einem Start in eine neue Saison? Betrachtet man es so, hat Gambit Gusenburg zwar mit 0,5 – 3,5 gegen Deizisau verloren, doch waren das vielleicht einfach drei gut investierte Niederlagen, so wie drei Gambitbauern zu Partiebeginn? Abgerechnet wird ja nunmal erst zum Schluss. Und die Saison ist noch lang.
Gucken wir also, ob Gusenburg für die drei geopferten Brettpunkte Kompensation in den weiteren Ligarunden wird nachweisen können. Und wenn ja – sehen sie Deizisau im Finale vielleicht schon wieder.
Gambit! Ist das nicht ohnehin ein angenehm wuchtiger Name für einen Schachverein? Auch andere Vereine nutzen – natürlich – den schachlichen Bezug, um ihren Sport kenntlich zu machen. So kennen wir Schleispringer Kappeln, Turm Leipzig, Doppelbauer Kiel und Rochade Kuppenheim, um nur einige zu nennen.
Hätte Deizisau bei Vereinsgründung etwas kreativer sein wollen, wären wir am Freitag vielleicht in den Genuss einer Paarung Dreiecksmanöver Deizisau – Gambit Gusenburg gekommen. So aber grüßten nur ganz solide die Schachfreunde Deizisau.
Wie wäre es überhaupt, diese poetischen Namen weiter zu denken? Marketing ist ja eh alles heute. Sollten unsere Türen da nicht weit offen stehen für Vereinsnamen wie …
b-Bauer Bebra
Neuerung Neuss
Partieformular Paderborn
Bauernopfer Bautzen
Verlustzug Verl
Zeitnot Zeiss
Isolani Iserlohn
Entwicklungsvorsprung Ennepetal
Königsangriff Köpenick
Mattnetz Mannheim
Große Rochade Großenkneten
Cheating Charlottenburg
Pattfalle Pattensen
Dreiklangs-Dimensionen
Auftakt
im Takt
im Viertakt
soll es klingen
Dreiklangs-Dimensionen, so taktvoll
Lichtspiel-Impressionen, so farbvoll
(Rheingold)
Moment … Auftakt? Viererteams? Lichtspiele am Bildschirm?
Die Gruppe Rheingold hat die Deutsche Schach-Online-Liga offensichtlich schon 1980 vorweggedacht! Visionär. Düsseldorf eben. So sind die Menschen da, am Rhein.
Wir aber sehen uns wieder in der nächsten DSOL-Woche. Am 06.März geht’s weiter!
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