26.04.2021 – Olaf Steffens gibt in einem großen Entwurf (wieder einmal!) auf die ihm eigene geistreiche und wortwitzige Weise einen Überblick über das Geschehen in allen Halbfinals aller 13 Ligen der DSOL. Für viele hieß es: Arbitrium omnia esse!
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DSOL: Es muss nicht immer Endgerät sein
Großes Liga-Halbfinale – und die DSOL hat es geschafft! Weltweite Anerkennung und schachsportliche Kooperation:
- die Spiele des Jekateriner Kandidatenturniers wurden auf 13:00 Uhr gelegt, um ja nicht mit den Abendspielen der DSOL zu kollidieren
- die bundesweite Ausgangssperre beginnt in der Nacht von Samstag auf Sonntag und sowieso erst um 22:00 – damit alle DSOListas nach ihren Knock-Out-Spielen am Freitag noch in Ruhe nach Hause zurückkehren können
- die Zuschauerzahlen bei Sebastian Siebrechts Liga-Show gehen in die Tausende
So soll das sein – und es wäre ja auch bedauerlich, wenn dieser schöne bundesweite Wettbewerb nur so still und heimlich zu Ende gehen würde. Schließlich haben wir doch Halbfinale. Und Finale!
Und einmal mehr sagen wir hier Dank an Frank Jäger, den Beauftragten für Online-Schach im DSB, und sein gesamtes schlagkräftiges, kompetentes und engagiertes Team – ohne sie, und ohne die DSOL, würden wir immer noch hilflos vor unseren heimischen Holzbrettern hocken, die Klötzchen anschauen und auf die erste post-pandemische Ausschreibung für Mannschaftsturniere warten.
Mit Grüßen nach Leipzig: Frank Jäger
Zweite Staffel der DSOL also, und mit der Runde der letzten Vier stand am vergangenen Freitag sozusagen schon fast das große Staffelfinale auf dem Programm. Wer sprang da in den Ring, und welches Team konnte am Ende die geballte Schachfaust hochreißen und ins Endspiel einziehen?
Es starteten ja Legionen an Spielern in der DSOL 2.0. Man zählte 13 Ligen, in jeder Liga 4 Staffeln, in jeder Staffel 8 Mannschaften, in jedem Kader 8 Spieler, für jeden Spieler 2 Springer – Heerscharen an SchachjüngerInnen, Unmengen an DWZ-Kraft!
Wohl sortierte die Turnierleitung nach der siebten Ligarunde eine Vielzahl der Apologeten aus. Nur ein paar Auserwählte wurden ins Viertelfinale durchgewunken, was man einerseits hartherzig finden mag, andererseits aber der Turnierordnung entspricht und bereits bei Anmeldung Teil der Abmachung war. Pacta sunt servanda, wie im alten Rom, Verträge und Spielregeln werden eingehalten, klar. Daher also → no whining, ne lamentari.
Auch wenn man rausgekickt und wie der SV Dinslaken, SC Caissa Falkensee oder Akademie Paderborn 2 nach einem verlorenen Halbfinale krude des Turniersaals verwiesen wird – immer soll man ja auch danach gucken, was gut war und was man erreicht hat, statt nur zu bedauern, was man nicht erreichte.
So jedenfalls hat es Marc Aurel formuliert, römischer Kaiser, Stoiker und laut Vereinschronik der Amici Ludus Scacorum Roma dem Vernehmen nach auch ein starker Amateurspieler (DWZ 2023). Also: lieber über gute Gesundheit freuen, nicht über den verpassten Finaleinzug klagen. Und beim nächsten Mal wird es dann schon wieder besser!
Marc Aurel, 121 - 180 (Foto: Bibi Saint-Pol)
Von den 400 Vereinsdelegationen in der DSOL sahen nurmehr 104 das helle Licht der Viertelfinale, und (kaum überraschend) nur gut die Hälfte dieser 104 schaffte es ins Halbfinale. Was ist da los im deutschen Schach – warum fliegen so viele Clubs schon wieder aus dem Wettbewerb, müssen wir uns Sorgen machen?
Diese hohe Quote verdrießlichen Scheiterns wird wohl noch ein Thema sein, vielleicht sogar ein Wahlkampfthema, spätestens für den Kongress des DSB in wenigen Wochen. André Schulz – bitte übernehmen!
Somit blieben also 52 Kandidaten, Viererketten, hoffnungsvolle Kombinateure aus Ost, Nord, Süd, West und Mitte, die im deutschlandweiten Halbfinale mutig in den Ring stiegen.
Unser ChessBase Reporterschwadron war an allen Spielorten mit Sendewagen vor Ort, um mit unwichtigen Details und zähen historisch- geographischen Referenzen von den aufregenden Matches, persönlichen Schicksalen und echten Zügen auf dem Schachbrett zu berichten.
Wir versteckten Richtmikrofone vor den Vereinsheimen und hackten uns in passwortgeschützte Discord-Mannschaftsbesprechungen. Um wirklich nah dran zu sein am Puls der Spiele und eine authentische investigativ-journalistische Erfahrung zu garantieren, übernahmen wir im Fall des Spitzenspiels Deizisau – Werder sogar das Playchess-Handle von Alexander Donchenko und spielten unter seinem Namen Remis gegen GM Romain Edouard – gar nicht so schlecht für Team Chessbase, eigentlich?
Ein hoher Sieg für Buer-Hassel (von dem wir noch recherchieren werden müssen, wo es liegt), dem Papier nach keine Chance für die Hamburger SKJE 2.
Dagegen ein sehr umkämpftes 2,5:1,5 für den SC Ketsch aus Rheinland-Pfalz. Bertha Benz wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als sie vor über 100 Jahren als erste Autofahrerin eine Testfahrt mit dem Benz-Modell ihres Mannes unternahm – und dabei auch durch Ketsch kurvte! (Unser Tip: anhalten am Markt und dort einen Kaffee genießen!)
Wir werfen einen näheren Blick auf eine der spielentscheidenden Partien dieses Kampfes, und - wie man heute so sagt – machen mal einen Schnelltest.
LIGA 7
Die Hamelner, die sich bereits in den sieben Ligarunden und auch im Viertelfinale als robust, erfindungsreich und kampfstark erwiesen hatten, machten es der Vertretung des SC Fulda 2 wie erwartet schwer.
Wie schon im Viertelfinale lockten sie ihre Gäste in eine insgesamt ausgewogene Ergebnisdarstellung, und priesen mit goldenen Zungen die friedvolle Anmut eines 2:2 Ergebnisses. Als Fulda sich jedoch darauf einließ, war es auch schon um sie geschehen – die Hamelner Füchse hatten weitergerechnet und die Berliner Wertung mit berücksichtigt!
Wie im Bild oben leicht angedeutet, ergibt sich in dieser Feinwertung ein verdienstvolles 7:3 für die Niedersachsen, und damit das Weiterkommen ins Endspiel – Chapeau! Da kann man dann auch ruhig an den hinteren Brettern verlieren.
„Jetzt musste es Michael wieder richten und er bewies erneut eiserne Nerven und gewann in typischer Michael-Manier. Er spielte eine tolle Partie, gewann eine Qualle und wickelte in ein Endspiel mit Qualle mehr ab. Aber statt den Vorteil langsam zu verwerten, spielte er einfach auf Matt. Da es ihm gelang, sind wir im Finale. Ich bin definitiv zu alt für solche Spiele. Bin heute wieder um Jahre oder Jahrzehnte gealtert.“
Kampfpartie:
Mit dem SC Aurich verabschiedet sich die ständige Vertretung Ostfrieslands aus der Deutschen Online-Liga, indes mit einem respektablen 1,5:2,5 gegen starke Ostertaler. Einen Glückwunsch an die Sieger!
Liga 11
In der Liga 11 rücken die Greizer Schachlöwen (huch!) aus Thüringen sowie die Schwaben der SF Spraitbach 2 mit jeweils zwei deutlichen 3:1 Resultaten ins Finale – stark, stark!
Für den SK Kelheim und den Thüringer Förderverein 2 bleibt als Trost Marc Aurel (siehe oben) oder auch die Idee, dass – wenn man schon ausscheidet, dann immer am Besten im Halbfinale. So hat man es allen anderen gezeigt, dass man überhaupt dorthin kommen kann!
Halbfinalisten bleiben in Erinnerung, man lässt edelmütig anderen Vereinen den Vortritt, und kann dann am Abend des Endspiels etwas Schönes unternehmen, während die Finalisten schwitzen müssen.
Es muss nicht immer Endgerät sein
Und wer ist schon so materiell und braucht einen Siegerpokal, um Freude am Schach zu haben?
In diesem Sinne – der Förderverein 2 und Kelheim, wie viele andere Teams haben sie alles richtig gemacht!
Sagten wir es schon? Halbfinalisten bleiben in Erinnerung!
La Liga 2
Und es sprach das Liga-Olirakel:
Schranke Rot-Weiß Göttingen war sehr präsent in der 2.DSOL-Staffel, ich glaube, die haben einen guten Zugang und kommen auch ins Endspiel.
Taucha oder Hamburg? Hamburg stark, Taucha irgendwie ungreifbar für mich. Sie haben uns hübsch besiegt in der Liga mit Werder 3, und sind glaube ich einfach urig gut. Mein Tip daher: Taucha.
Tja, falscher hätte das Olirakel gar nicht liegen können. In einem notariell beaufsichtigten Tip hatten wir uns von unserem Medium eine Einschätzung der Ergebnisse eingeholt, nur um bald zu merken, dass Orakel auch nicht mehr das sind, was sie ohnehin nie waren
Tatsächlich geht der SV Hemer souverän mit 3,5:0,5 durch gegen ESV Rot-Weiß Göttingen, Gruppensieger der 2B, und auch die SF Hamburg ziehen gegen Taucha den 3,5-0,5 Joker. Sehr beeindruckend!
Partie: Brock - Dietz
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Wir unterbrechen unser Programm mit einer wichtigen Umfrage-Meldung – auch zu dieser zweiten Staffel der DSOL können alle (Spieler/ auch Nichtspieler!) eine Rückmeldung geben und dem ORG-Team, Frank Jäger und seiner Jägerschaft, eine Orientierung, was gut war und was noch besser sein könnte.
Zwei ganz enge Kisten, wie man so sagt, konnten die Beobachterinnen in Liga 6 bestaunen. Nur ein ultraknappes 2,5:1,5 gegen die SF Leherheide (= Bremerhaven!) ließ den SC Bad Salzdetfurth ins Endspiel einziehen – da war auf beiden Seiten sicher nicht viel Luft für ungenaue Züge!
„Wir stehen sensationell im Finale! Jetzt wollen wir nächsten Freitag (30.04.2021) auch den Sieg und den Pokal der 6. Liga an die Lamme holen.
Unser Gegner ist etwas überraschend der SV Hellas Nauen, die eigentlich im Viertelfinale bereits gegen SK München Südost ausgeschieden waren, aber am grünen Tisch noch weiter kamen, da ein Spieler der Münchner unerlaubter Weise gecheatet hat.
Finale...oho.... Finale ... oho .... Finale... oho!!!“
Hellas Nauen hatte erst drei Tage vor dem Spiel erfahren, dass sie ihr Viertelfinale doch gewonnen hatten – ein Cheat wird koooommen, so ein Schlagertext, und diesmal kam dieser Cheat aus München Südost und wurde umgehend vom DSOL-Sondereinsatzkommando aufgedeckt. Gut gemacht! All you cheaters – show your faces!
Gestern Abend kam die Meldung rein, unser DSOL-Team steht nun doch im Halbfinale der 6. Liga. Was durchaus gemunkelt wurde, wurde gestern Abend vom Anti-Cheating-Team der DSOL bestätigt. Das vierte Brett der Sportfreunde vom SK München Südost spielte seine Partie gegen Jacob mit illegalen Mitteln, das Ergebnis wurde genullt, Hellas gewinnt dadurch am grünen Tisch mit 2,5 zu 1,5. Traurig aber wahr, dass wir uns immer wieder mit diesen Themen beschäftigen müssen. Cheating macht den Sport kaputt und wirft ein dunkles Licht auf dieses wunderschöne Spiel, so hat Online-Schach keine Chance. Es hilft kein Schweigen und Augen verschließen, das Cheating-Problem ist da und man muss darauf aufmerksam machen. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte dem wird dieser Artikel der Bodenseeperlen empfohlen: 90% spielen fair.
Beflügelt von dieser Wendung, hielten die Hellenen ein 2:2 gegen Caissa Falkensee, um die Feinwertung zu ihrem Weiterkommen zu sichern – so macht man das.
Das wird ein hübsches Finale! Falkensee wird natürlich traurig sein, aber nun ja, sie haben immerhin einen freien Abend.
Liga 10
Behagliche Einigkeit in Liga 10, keiner wollte so richtig gewinnen. Beide Begegnungen endeten mit einem ausgewogenen, wenngleich umkämpften 2:2. Dennoch, es muss ja sein, zwei Vereine sollen in die nächste Runde, und erst nach langen Diskussionen und dem Blick auf die Berliner Wertung erklärten sich SKJE 4 und auch die Berliner Königsjäger zur Finalteilnahme bereit.
Hamburg gegen Berlin nun, das wird ein Klassiker in der Liga 10!
Liga 1
Leider schwieg das Bad Homburger Liga-Orakel zu den Halbfinal-Ansetzungen, so dass wir noch einmal unser hauseigenes Medium befragen mussten, das aus einem sehr großen Glas immer gerne etwas Senf dazugibt:
Beware of the Liga-Olirakel (rechts im Bild)
Meine Prophezeiung:
Deizisau – Werder
Schwer, schwer wird es heute, besonders für Werder, denn wie soll das was werden gegen die Europapokal-Helden aus Deizisau? Dennoch, bei vier Brettern kann immer mal was gehen – und mit der grün-weißen Vereinsbrille getippt UND weil wir unter anderem Spartak Grigorian haben – ich sage 2:2, und Verlängerung.
Dinslaken – Porz
Die Porzer sind DSOL-Füchse, und gewannen im letzten Jahr gegen Werder im Finale. (Noch immer warten einige ja voller Spannung auf den auch heute noch angekündigten Bericht :-)
Ich glaube aber, Dinslaken hat einen stabilen Stand, und Rückenwind vom Viertelfinalsieg gegen Zehlendorf. Darum, Dinslaken kommt weiter.
Soweit das Olirakel, und GUT, dass es mit diesen Tips nicht ins nächste Wettbüro gezogen ist. Denn alles kam total anders.
Deizisau siegte recht ungefährdet gegen Bremen, und die beiden Unterschiedsspieler Vincent Keymer und Dmitrij Kollars buchten an Brett 3 und 4 die entscheidenden Punkte. Mehr dazu immer gerne in diesem Artikel von Klaus Besenthal!
Deizisau kann also auch DSOL – hier feiern sie ihren historischen Sieg gegen … Werder?
Die SG Porz ist der einzige Verein in der uns bekannten Welt, der zum zweiten Mal in ein Erstliga-Finale der DSOL einziehen konnte – das schafft nicht jeder!
Die starken Dinslaker gewannen zwar eine wichtige Partie, doch der Porz-Xpress dampfte dennoch unbeirrt weiter ins Finale, da Dmitrii Marcziter und Robin Gallasch zwei große Punkte einfuhren.
Ein weiteres großes Finale am nächsten Freitag also – SG Porz vs SF Deizisau!
Die Porzer Fans freuen sich auch im April noch geduldig auf den Bericht zur ersten DSOL- Meisterschaft
Liga 5
Zum Glück haben die SF Spraitbach 2 etwas weiter oben schon gewonnen, sonst wären auf der Alb heute die Lichter ausgegangen.
Die erste Mannschaft der Spraitbacher musste in die virtuelle Höhle der Bremerhavener (See-) Löwen reisen, um dort beim Online SC die Vorschlussrunde zu bestehen. Doch das Vorhaben misslang – der OSC schnappte sich mit 2,5:1,5 das Ticket für das Endspiel!
Dort treffen die Online-Nordseestädter auf den Post SV Neustadt – auch die Pfälzer setzten sich mit 2,5:1,5 durch und beendeten alle Hoffnungen der SF Barsinghausen auf den schmucken DSOL-Pokal.
Es kann nur einen geben, leider, wissen wir ja. Trotzdem, wenn es passiert, schmerzt es jedes Mal aufs Neue.
Liga 9
Klar und einfach ist die Welt in der Staffel 9 – kein Grau, kein Misch, hier schätzt man deutliche Resultate.
Hannover 96 dominiert beim SC Ehrenberg und fährt ebenso wie die Barnimer SF 2 in die Endrunde.
Hannover 96 punktet wieder auswärts
Der SC Erdmannshausen hielt beim 1:3 gegen Barnim mit zwei Remisen die Fahne hoch, am Ende haben verwandelten Kay Hoffmann und Clemens Beyer zwei Partien in zwei Punkte. Sagten wir es schon? Finale!
Liga 13
Unschöne Szenen in Liga 13, was sollen wir sagen? Paderborn kommt zu Besuch nach Bremen, und wirft das tolle Team von Werder 5 mal einfach eben so aus dem Rennen. Wie schade ist das!
Wir Bremer versuchen das aber hanseatisch-gelassen zu sehen, wünschen Paderborn alles Gute für das Finale, und gewinnen dann einfach mit Werder 1, unserer anderen Mannschaft im Wettbewerb gegen Deizisau. Obwohl, Moment … das wurde ja auch nichts? Na gut, dann sonst eben mal nächstes Jahr.
Ebenfalls erfolgreich in der Vorschlussrunde war Schwarz-Weiß Zell 2, was wiederum in Bayern liegen mag (?) (ja, liegt es!) - die Zeller kamen knapp, aber bestimmt nicht unverdient weiter gegen die SF Gern, die, wie wir in der DSOL 2 ja lernten, ebenfalls im Bayerischen heimisch sind. Münchner san‘s!
Nun aber haben sie eine Runde frei, die Gerner, und Schwarz-Weiß muss nochmal ran.
4.Liga
Moosburg, das mutmaßlich in Bayern liegt, biegt Eppendorf 3, das mutmaßlich in Hamburg liegt, mit 2,5:1,5 um – Süddeutschland damit im Finale! Und tatsächlich, Moosburg an der Isar hatte schon zum Viertelfinale einen starken Auftritt im (Münchner?) Merkur, eine der prominentesten Würdigungen der K.O.-Runden, die ich bisher gesehen habe. So soll das sein!
Der SK Paderborn, die Équipe rund um Niklas → Schlangenotto, zieht als offizielle Dépendance Ostwestfalens mit einem 2,5:1,5 gegen Porz 3 in ebenjenes Endspiel ein. Freuen wir uns drauf!
Berühmte Halbfinale? Wir sagen 1982!
Liga 8
Die starken Türme aus Billerbeck setzen ihre Erfolgsserie fort – erst gegen den Hamburger im Viertelfinale, nun gegen Schwaikheim bringen sie die notwendigen Punkte auf ihre Seite und lassen das schöne, aber leider teils enorm maislastige Münsterland auf einen großen Pokal hoffen. Es war allerdings erst ein Blitzentscheid vonnöten, ohne ging dort nichts an diesem intensiven Abend!
So viele Bretter? Das muss ein Blitzentscheid sein!
Für das schnelle Spiel soll man beizeiten ein wenig üben – Bullet sei hier aber nicht empfohlen:
Einen mauen Liga-Abend durchlebte der Thüringer Förderverein – zwei Mannschaften hatten sie am Start, doch beide mussten sich innerlich im Loslassen üben. Der SC Leinfelden fördervereinte sich mit 3,5:0,5 recht unumwunden ins Finale – Kompliment an die Schwaben!
So, jetzt geht es im Finale der DSOL am Freitag, 30.04.2021, 19:30 Uhr gegen die Mannschaft der SV Türme Billerbeck (Stadt in Nordrhein-Westfalen). Das ist ein starkes Team, keine Frage.
Aber, wenn die Mannschaft des SC Leinfelden II ihre unzweifelhaft vorhandenden "PS" auf die Straße bringt, muss uns schachlich vor dieser Auseinandersetzung nicht bange sein. Pack mas.
Liga 12
Diese Paderborner schon wieder – ein glorreicher Abend für die Ostwestfalen, wie viele Teams haben sie insgesamt nun in sämtliche Liga-Finale gelotst? Beeindruckend.
Akademie Paderborn 2 reist also zum Endspiel, sehr zur Unfreude jedoch der SF Pattonville, die doch just zum Halbfinale von André Schulz bei Chessbase noch so charmant porträtiert wurden:
Katrina and the Waves? Aus Pattonville.
Hufeisenförmiges Stadtbild? Pattonville.
Die ersten Spiele 4:0 gewonnen in der Vorrunde? Hat Pattonville.
Finaleinzug? Paderborn!
So ist das im Sport – aber wir kommen gerne vorbei zum Kaffee, wenn wir uns mal tummeln im Pattonviller Land!
Und diese DÜS Kids schon wieder – kurz bevor sie ins Bett müssen, hauen sie noch jeden Gegner von der Platte!
Diesmal waren die Kollegen von Unna 4 die bedauernswerten Schachpartner, und mit 2,5:1,5 blieben ausreichend mehr Punkte am Rhein als an der Ruhr.
Finale also: Paderborn, und Düsseldorfzwo!
*****
Ja, das waren sie, die 200 Halbfinalspiele – ein langer Marsch, viel zu gucken, und viele knappe Entscheidungen. Ausscheiden ist gar nicht so schlimm? Wir versuchen es noch einmal mit Marc Aurel und einem olympisch-tröstlichen Schlusswort:
Arbitrium omnia esse!
(Dabeisein ist alles!, mit Dank an PONS.de für diese zurechtgestoppelte Übersetzung).
Dabeisein ist alles, ja, das mag man wohl so sagen. Ist aber dann doch nicht wahr, und jeder Sportler weiß das auch. Verlieren möchte schließich niemand, doch mit etwas zeitlichem Abstand und nach einer frustrierenden fünfstündigen Heimfahrt – kommt dann vielleicht doch die Freude darüber, es bis unter die letzten Vier geschafft zu haben.
Daher: Daumen hoch für alle Halbfinalisten!
Der nächste Freitag sieht die letzte Runde der DSOL – ohne Werder 1 (seufz), ohne Werder 5 (schnüff), Pattonville (Grüße!), Barsinghausen und die SF Ochtendung (tristesse).
Olaf SteffensOlaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919, den MTV Leck, den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen. Von 2012 bis 2021 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen. Bloggt seit 10 Jahren auf www.schach-welt.de und VeganeSchachkatzen.de.
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