SCHACHPARTIE – DURCH ZEITEN UND
WELTEN
5. Mai bis 28. August 2005 im Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099
Hamburg
Mars und Venus beim Schach
Der 175. Geburtstag des Hamburger Schachklubs von 1830 ist Anlass für eine große
Sonderausstellung, die mit über 400 Exponaten die Geschichte und kulturelle
Bedeutung des Schachspiels demonstriert. Neben einer großen Zahl von
Schachspielen aus Elfenbein, Bergkristall, Metall, Holz und Porzellan werden
Gemälde, Grafik und Bücher gezeigt, denn an der Entwicklung dieses Spiels hatten
alle Künste ihren Anteil.
Die Geschichte des Schachspiels ist eine Geschichte der Wanderung von Ideen und
Dingen. Seit seinen Anfängen im vorderen Orient um die Mitte des 7. Jahrhunderts
hat es sich um den ganzen Erdball verbreitet und dabei auch verändert. So haben
China und Japan ganz eigene Formen und Spielregeln entwickelt. In den Westen
gelangte das Spiel über die arabischen Gebiete bis nach Spanien, ein zweiter Weg
führte über Russland nach Skandinavien und England. Neben der vorherrschend
abstrakten Form der Figuren, die von den Arabern bevorzugt wurde und durch ein
spektakuläres Ensemble von Bergkristallfiguren des 9. Jahrhunderts (aus
Osnabrück) demonstriert wird, gab es immer auch abbildliche Formen, so dass
Schachfiguren oft bedeutende Kleinplastiken waren und bis heute sind. Das wird
sowohl durch die skandinavischen Könige, Bischöfe und Ritter des 12.-14.
Jahrhunderts aus Kopenhagen und die bezaubernde reitende Königin des 16.
Jahrhunderts aus Hamburg wie durch das ganzfigurige Porträt August des Starken
als Schachkönig aus Meissener Porzellan, aber auch durch die modernen Figuren
von Max Ernst und Paul Wunderlich sichtbar.
Die Interpretationen von Brett und Figuren als Bild der Welt reichen von Kampf
und Krieg über geordnetes Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft
bis zum Liebesspiel. Das zeigt sich in der umfangreichen Schachliteratur, die
nicht nur aus Erörterungen der Spielpraxis und wissenschaftlichen Analysen
besteht, sondern vom mittelalterlichen Epos, (zum Beispiel dem Tristan), und dem
Roman bis zur Lyrik reicht. Eine der bekanntesten Schacherzählungen ist die
„Schachnovelle“ von Stefan Zweig. Die Spannung und Anspannung, die das
Schachduell in den Spielern erzeugt, ist auch Thema von Gemälden und
Zeichnungen, wie etwa in der großen Serie von Schachdarstellungen Alfred
Hrdlickas, aus der einige Beispiele gezeigt werden.
Zur weltweiten Verbreitung und Veränderung dieses Spiels gehören die
neuzeitlichen Formen der technischen Kommunikation seit der Entwicklung des
Eisenbahnverkehrs und der Telegraphie. Daher ist ein kleiner goldener Schachturm
in dieser Ausstellung ein bedeutendes technisches Monument. Er enthält ein Stück
des Transatlantikkabels, das im Jahre 1897 eine Fernschachpartie zwischen dem
amerikanischen Kongress und dem britischen Parlament ermöglichte.
In der Ausstellung kann Schach gespielt werden. Mitglieder des Hamburger
Schachklubs von 1830 geben regelmäßig Einführungen in das Spiel.
Ein Begleitprogramm wird entwickelt.
Es erscheint ein Katalog (Braus, ca. 350 Seiten, 350 Abbildungen, ca. 29 €).
Ermöglicht wird die Ausstellung durch die HSH Nordbank.
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr
Museumseintritt: 8,20 (erm. 4,10) €, dienstags ab 16 Uhr und donnerstags ab 17
Uhr 4,10
Pressetext der HSH Nordbank:
HSH Nordbank unterstützt
Ausstellung „Schachpartie – Durch Zeiten und Welten“
Hamburg/Kiel, 23.02.2005 – Analytisches Denken, strategisches Handeln,
Komplexität – dies sind die vielleicht typischsten Attribute, die mit Schach,
dem königlichen Spiel, verbunden sind. Diese Attribute, die auch prägend für
eine erfolgreiche Bank sind, bilden die Grundlage für die immerwährende
Faszination des Schachspiels. Eine Faszination, die maßgeblich dazu geführt hat,
dass das Schachspiel auch stets Gegenstand der Kunst und damit Spiegel der Zeit
und des Zeitgeistes gewesen ist.
Mit der Unterstützung der Ausstellung „Schachpartie – Durch Zeiten und Welten“
ermöglicht die HSH Nordbank eine Reise durch die Jahrhunderte. Mehr als 400
Ausstellungsstücke, die den unterschiedlichen Künsten entsprungen sind – unter
anderem Schachfiguren, Gemälde und Bücher – werden vom 5. Mai bis zum 28. August
2005 im Museum für Kunst und Gewerbe gezeigt.
Die HSH Nordbank AG ist am 2. Juni 2003 rechtswirksam aus der Fusion der
Hamburgischen Landesbank mit der Landesbank Schleswig-Holstein (LB Kiel)
entstanden. Mit einer Bilanzsumme von knapp 170 Mrd. Euro und 4.500 Mitarbeitern
weltweit zählt sie zu den führenden nordeuropäischen Banken und ist gemeinsam
mit den Sparkassen Marktführer in der Region Hamburg/Schleswig-Holstein. Mit
ihrem regionalen Engagement steht sie in der Tradition ihrer Vorgängerinstitute.