Europapokal der Vereine: Alkaloid und SuperChess führen, Keymer verliert gegen Erigaisi

von Johannes Fischer
24.10.2025 – Fünf von sieben Runden sind beim Europapokal der Vereine in Rhodos gespielt, und die ersten Vorentscheidungen über den Titel sind gefallen. In den Spitzenpaarungen der fünften Runde gewannen die Mannschaften Alkaloid und SuperChess gegen Novy Bor und Bayegan Pendik und teilen sich nach fünf Runden mit 10 aus 10 die Tabellenführung. Vincent Keymer (Bild), der für Novy Bor spielt, erwischte gegen Arjun Erigaisi einen rabenschwarzen Tag und erlitt bereits in der Eröffnung Schiffbruch. Im Frauenturnier verteidigte Monte Carlo mit einem Sieg gegen Crvena Zvezda die alleinige Tabellenführung. | Foto: Gerd Densing

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Runde 5

In den letzten Wochen und Monaten hat Vincent Keymer beeindruckend stark gespielt und war so auf Platz vier der Live-Weltrangliste geklettert. Aber in der Partie gegen Arjun Erigaisi in der fünften Runde des Europapokals der Vereine schien diese gute Form plötzlich verschwunden. In einem selten gespielten Abspiel der Petrosian-Variante im Dameninder (1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.a3!?), mit der Garry Kasparov bei seinem Aufstieg zur Weltspitze eine Reihe bemerkenswerter Partien gewonnen hatte, geriet Keymer früh auf Abwege und verlor nach präzisem Spiel Erigaisis schnell.

Keymer spielt für Novy Bor, Titelverteidiger und Gewinner des Europapokals der Vereine 2024. Aber nach der 2-4 Niederlage gegen Alkaloid ist die Titelverteidigung schwierig geworden. Zwei Runden vor Schluss liegen SuperChess und Alkaloid mit 10 aus 10 an der Spitze und haben die besten Chancen auf den Titel.

SuperChess kam in Runde 5 zu einem wichtigen 4:2 Sieg gegen Bayegan Pendik, die Nummer 1 der Setzliste. Topscorer von SuperChess ist Parham Maghsoodloo mit 4 aus 4. Im Kampf gegen Bayegan Pendik gewann er eine wichtige Partie gegen Richard Rapport.height="1"

Parham Maghsoodloo

Parham Maghsoodloo | Foto: Mark Livshitz

Im Frauenturnier hat Monte Carlo die besten Chancen auf den Titel. In Runde fünf verteidigten sie ihre Tabellenführung mit einem 2,5:1,5-Sieg gegen Crvena Zvezda. Divya Deshmukh und Alexandra Kosteniuk gewannen ihre Partien an den Brettern zwei und drei, Aleksandra Goryachkina spielte Remis am Spitzenbrett, und Elisabeth Pähtz verlor an Brett vier mit Schwarz gegen Jovana Srdanovic eine Gewinnstellung.

In dieser Stellung gewinnt Schwarz, wenn sie ihren Läufer auf ein besseres Feld bringt, zum Beispiel mit 57...Lf5. Aber Pähtz spielte 57...h4? und übersah dabei eine Springergabel. Nach 58.d7 Ke7 59.Sf7! verliert Schwarz den Läufer: Schwarz muss den d-Bauern nehmen, der sonst zur Dame wird, aber dann kostet die Springergabel auf e5 den Läufer auf d3.

Zwei Runden vor Schluss liegt Monte Carlo zwei Mannschaftspunkte vor Sirmium Sremska Mitrovica, die gegen Tajfun SK Ljubljana zu einem klaren 3,5:0,5 Sieg kamen. In der sechsten Runde trifft Monte Carlo auf das Frauenteam von SuperChess, das von Nino Batsiashvili und Dinara Wagner angeführt wird.

Dinara Wagner | Foto: Gerd Densing

Stand nach 5 Runden Open

Rk. Team TB1
1 SuperChess 10
2 Alkaloid 10
3 Turkish Airlines sports club 9
4 Tuxera Aquaprofit Nagykanizsai Sakk Klub 9
5 Novy Bor 8
6 Kfar Saba 8
7 Vugar Gashimov 8
8 Rishon Le Zion #1 8
9 Schachfreunde Berlin 1903 8
10 SG Riehen 8
11 Beer Sheva 8
12 Sigil Fund Pardubice 8
13 SV Werder Bremen 8
14 Bayegan Pendik chess sports club 7
15 Kavala 7

...102 Teams

Partien - Open

Stand nach 5 Runden - Frauenturnier

Rk. Team TB1
1 Cercle d'échecs de Monte-Carlo 10
2 Sirmium Sremska Mitrovica 8
3 SuperChess 7
4 Tajfun SK Ljubljana 6
5 Crvena Zvezda 6
6 CE Gambit Bonnevoie 6
7 She plays to win Lionesses #1 6
8 SK Zmaj 6
9 De Stukkenjagers 6
10 Turkish Airlines sports club 5
11 MSK Centar ASEE 5
12 C'Chartres échecs 5
13 Aris Thessalonikis 4
14 Streatham & Brixton 4
15 Wasa SK 4

...20 Teams

Partien - Frauenturnier

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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