Zehn Tage war der „Limra-Park“ die Heimat von Europas
besten Mannschaften und den besten Spielern der ganzen Welt.

Das Hotelgelände mit seinen vielen Pools ließ echte Urlaubsgefühle aufkommen

Bananenbäume im Garten

Und Limonen wachsen hier auch
Schachlich jagte ein Leckerbissen den nächsten und auch
neben den Brettern kam es immer wieder zu neuen, interessanten, amüsanten
Begegnungen. Die Geschehnisse der Finalrunde sind rasch zusammengefasst und
dokumentieren natürlich trotzdem nur einen Bruchteil.
Das Team des Hamburger SK, dass durchaus mit Ambitionen
angereist war, ließ in den letzten beiden Runden ein wenig nach. In Runde 7
reichte eine schlaffe Vorstellung gerade mal noch zu einem 3-3 gegen die
schwächer eingeschätzten Litauer aus Vilnius. Allerdings konnte man förmlich
spüren, dass alle Spieler ihre Energie auf eine einzige Partie lenkten.
Niclas Huschenbeth brauchte nach unseren Berechnungen noch einen halben
Punkt für seine erste Großmeisternorm und dieses Remis war bald geschafft.
Nach dem Turnier stellten wir fest, dass wir uns verrechnet hatten und
Niclas sogar hätte verlieren dürfen, aber sei es drum! Nach 4 weiteren
Remisen versuchte Sven Bakker, an dem das Turnier bisher vorbeigelaufen war
noch den Siegtreffer zu landen, aber nach langer erfolgreicher Verteidigung
verließen ihn am Ende die Kräfte und seine gewonnenes Endspiel endete auch
unentschieden. Am Ende Rang 28 war mit Sicherheit nicht das, was wir uns
erhofft hatten, aber die GM-Norm war mehr als eine gute Entschädigung.

Niclas Huschenbeth hat die Norm fest im Blick!

Und wenig später kann gratuliert werden, die ersten sind Merijn van Delft,
Andreas Albers und Reinhard Ahrens
An den vorderen Brettern wurde erstaunlich hart gefightet. Kaum Kurzremisen
und eine Spannung, die schon fast mit den Händen zu greifen war. Vor allem
das Spitzenduell zwischen Linex Merida und Economist zog die Zuschauer in
ihren Bann und selbst das spanische Fernsehteam, dass sich in der letzten
Woche mit uns das Pressezentrum geteilt hatte, war deutlich nervöser als die
Tage zuvor. Der bis dahin blasse Gata Kamsky konnte am Spitzenbrett den
russischen Jungstar Alexejev besiegen und Haudegen Sergej Rublevsky sicherte
mit einem weiteren Sieg die Führung ab.

Kampf der Generationen: noch siegt der erfahrene Kamsky gegen Jungspund
Alekseev
Am Ende war es Ivan Cheparinov, der am längsten spielte
und nach seinem Sieg bejubelt, umarmt und geherzt wurde. Der neue Champion
kommt aus Spanien! Wer Spanier mal beim Feiern erlebt hat, kann sich
vorstellen, dass es nun keine Zurückhaltung mehr gab.

Es ist vollbracht! Candelario gratuliert Cheparinov
Der Teamkapitän umarmte mich so kräftig, dass mir für
einen Moment die Luft weg blieb, als er mich wieder absetzte hatte er Tränen
in den Augen! Mit Ural und Tomsk landeten zwei der erwarteten Favoriten auf
den weiteren Medaillenplätzen. Baden-Baden kämpfte noch einmal und bezwang
die starke Mannschaft aus Clichy deutlich, auch wenn Arkadij (Clichy) nach
der Partie noch lange seiner Gewinnstellung gegen Peter Svidler
nachtrauerte.

Seit seinem Erfolg in Dortmund vor ein paar Jahren weiß Arkadij wie die
Weltklasse zu packen ist
Der Weltmeister kam zu seinem Sieg und fügte sich somit
in das gesamte Mannschaftsbild ein: stark gespielt, aber der letzte Punch
fehlte! Am Ende scheiterte man um einen Brettpunkt an Platz 3! Dennoch war
diese Mannschaft ein Erlebnis und eine Bereicherung für dieses Turnier.

Anand zerdrückt Pelletiers Rubinstein-Franzosen und kommt zu seinem
ersehnten Erfolg

Die Badener Bacrot und Harikrishna

Zwei junge
türkische Fans fieberten mit den lokalen Helden

Der jüngste Teilnehmer des Turniers: Bjorn Moller Ochsner erreichte
gute 1,5/5 für Aarhus

Paparazzi in action!

Jeder Zug wird festgehalten....
Bei den Damen war die Entscheidung bereits gefallen,
aus der letzten Runde benötigte das „Dreamteam“ aus Monaco noch einen
einzigen Brettpunkt und den sicherten Humpey Koneru und Zhu Chen mit ihren
beiden Weißremisen schnell und mannschaftsdienlich ab. Dass Pia Cramling und
Monica Socko ihre Partien beide verloren, führte zwar zu Flecken auf der
weißen Punkteweste, verhinderte aber nicht mehr den absoluten Triumph der
sympathischen Damen. Mit einem Eloschnitt von deutlich über 2500 und Koneru
in starker Form (5,5/6 an Brett 1!) kam nie wirklich Zweifel auf.

Die neue Fürstin von Monaco? Humpey Koneru erzielte das beste Ergebnis aller
Spielerinnen des Turniers.
Die deutschen Vertreter aus Halle konnten sich mit
einem 3:1-Sieg gegen Vandoeuvre noch einmal nach vorne schieben, aber von
einem Medaillenplatz wahr man ebenso weit entfernt wie die Hamburger bei den
Herren.
Das mediterrane Klima Kemers machte es möglich, dass die Siegerehrung am
Abend unter freiem Himmel stattfinden konnte. Wie es in der Türkei üblich
ist, wurde zu Beginn darum gebeten, sich zu erheben und im Gedenken an den
Staatsgründer Kemal Atatürk der türkischen Nationalhymne zu lauschen.
Überhaupt wurde doch immer wieder auf die Verdienste und vor allem die
Visionen der türkischen Funktionäre wert gelegt. So bedauerte der
Föderationspräsident, dass sich unter den Medailengewinnern kein türkischer
Spieler befände, aber dieses würde sich in Zukunft ändern!

Föderationspräsident Ali Yahici mit der türkischen Flagge

ECU-Präsident Boris Kutin und die weiteren Honoratioren
Es folgte eine etwas unpersönliche Vorstellung der
Brettpreisgewinner bei der auch die Hamburger jubeln durften. Huschenbeth
hatte nicht nur seine Norm, sondern wurde auch drittbester Spieler an Brett
4!

Er ist zwar immer bescheiden geblieben, aber wenn man ganz genau hinschaut,
stolz ist er schon!
Nun durften die Helden des Wettkampfes die Bühne
betreten. Ladies first, wie es sich gehört! Unter großem Jubel nahmen die Damen aus Monaco die
Trophäe entgegen und der Teamkapitän nutzte die Gunst der Stunde, um sich im
Namen aller Teilnehmer auf das herzlichste bei den Organisatoren zu
bedanken.

Das neue „Dreamteam“ Almira Skripchenko,
Monica Socko, Zhu Chen, Pia Cramling und Humpey Koneru
Das Casino Monte Carlo ist einer der Hauptsponsoren
dieses Teams ebenso wie das Ehepaar Oosterom, dass ja auch für das
Weltklasse-Schnell-und Blindschach Event Melody-Amber alljährlich
verantwortlich ist. Die Unterstützung scheint längerfristig geplant zu sein,
denn im nächsten Jahr wird Monte Carlo versuchen seinen Titel zu
verteidigen!

Der Teamchef findet Worte des Dankes

„Nur“ Silber für die starken Mädels von Krasnoturinsk

Mit einem guten Schlussspurt noch auf den
Bronzerang: Mika Erevan
Nun durften sich auch endlich die Herren in den
Vordergrund spielen.

Tomsk auf Rang 3: Teamchef, Tkachiev,
Jakovenko, Smirnov, Morozevich, Inarkiev, Karjakin, Bologan und
Kazimdshanov(mit Sohn))

Und Rang 2 für „Ural“: Motylev, Akopian,
Teamchefs, Malakhov, Drejev, Shirov, Radjabov und Grischuk)

Und die strahlenden Sieger aus Spanien: Kamsky, Teamchef, Candelario, Sargissian, Cheparinov
und Adams
Nach dem obligatorischen Feuerwerk gab es noch ein
gemeinsames Foto der „Champions“, bevor zum gemütlichen Teil des Abends
übergegangen wurde.

Die Sieger aus Monte Carlo und Merida

Michael Adams überglücklich!

Leuchtraketen für die Sieger
Jan Gustafsson hatte Niclas Huschenbeth am Abend zuvor
vom Brauch der „Normtaufe“ erzählt, diese beinhalte, dass man nach seinem
ersten Schritt zum Großmeistertitel samt Kleidung in den Pool geschmissen
würde.

Merijn van Delft und Jan Gustafsson überlegen
nach einem neuen Streich für unseren Jüngsten
Am Ende verzichtete das Team doch auf diesen Ritus,
aber Sune Berg Hansen hatte eine andere Mutprobe gefunden: der Souvenirmarkt
auf dem Hotelgelände beherbergte auch einige besonders gefährliche Bestien
des Orients:

Ab aufs Wüstenschiff!

Und Tschüß!

Eva Maria Zickelbein hatte das Kamel natürlich gleich ins Herz geschlossen

Die
Aftershowparty! Die ukrainische Fraktion, >Eljanov, Baklan, Lahno und
Efimenko macht den Anfang

Matthieu
Cornette (links) feiert seine zweite GM-Norm

Mr. Supercool, M. van Delft

Natürlich
fehlen die Holländer nicht lange, wenn es ums feiern geht, Robert Ris,
Lucien van Beek und Merijn van Delft

Wer findet
die meisten Großmeister?

Und einer hat
sich zurückgezogen und freut sich über dieses Stück Papier....

Niclas freut
sich, ist aber auch sehr müde

Viele dieser
tollen Bilder sind von unserem Holländischen Freund René Olthoff vom Team
Calder, vielen Dank!

Das letzte
Abendessen mit der Hamburger Mannschaft

Vor der
letzten Runde zeigte Joost Berkvens noch einmal woher der Begriff
"Fliegender Holländer eigentlich herkommt

Vereinsübergreifende Vorbereitung: Merijn van Delft (Appeldoorn) Emanuel
Berg (Sollentuna) und Niclas Huschenbeth