Noch ein Versuch
Im Versuch, über die Elozahl noch einen Platz im Kandidatenturnier zu ergattern, spielte Alireza Firouzja in Chartres eine Serie von drei Zweiermatches gegen drei deutlich schwächere Gegner. Zunächst lief es für den jungen Großmeister nach Wunsch - er gewann die ersten fünf Partien und lag in der Eloliste vor Wesley So. Dann spielte er die sechste Partie gegen Sergey Fedorchuk nur remis und fiel wieder hinter Wesley So zurück. Firouzja zog nun seine Anmeldung zur Schnellschach-und Blitz-WM zurück und meldete sich stattdessen zu einem Open in Rouen an.
Das Turnier wird über sieben Runden nach Schweizer System gespielt und ist nicht sonderlich gut besetzt. Firouzja startete mit drei Siegen und sammelte 0,8 Elopunkte gegen Philippe Andreu (1686), 0,3 Elopunkte gegen Maxime Marie (2219) und 0,8 Elopunkte gegen Alex Konidakis (1858). Nach den FIDE-Regeln wird aber nur eine Partie gegen einen so deutlich schwächer gewerteten Gegner bei der Eloauswertung berücksichtigt.
In Runde 4 traf Firouzja auf den in der Startliste an vier gesetzten Hugo Tirard (2413), gewann diese Partie ebenfalls und überholte Wesley So in der Live-Eloliste um 0,9 Elopunkte. In Runde fünf wird wohl Gata Kamsky der nächste Gegner sein.
Das Turnier läuft noch bis Freitag, 29. Dezember.
FIDE ändert Regeln für das Turnieranmeldeverfahrens
In der Zwischenzeit hat die FIDE kurzfristig eine Änderung des Verfahrens zur Anmeldung von Turnieren beschlossen. Das neue Verfahren besagt, dass "ein Turnier und sein Spielplan mindestens 30 Tage vor Beginn des Turniers angemeldet werden müssen, wenn einer der Spieler des Turniers eine Wertungszahl von mehr als 2700 oder eine Spielerin eine Wertungszahl von mehr als 2500 hat".
Viele Spieler und Schachfreunde sind der Ansicht, dass solche kurzfristigen Klarstellungen und übereilt wirkenden Änderungen der Regeln dem Ansehen des Weltmeisterschaftszyklus schaden und hoffen, dass der Internationale Verband aus diesen Fehlern lernt und das Verfahren für die nächsten Zyklen verbessert. Die Abschaffung des Wildcard-Platzes im Kandidatenturnier wäre sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Firouzja spielt gemäß den gültigen Regeln. Sein Konkurrent um den über die Elozahl vergeben Platz Wesly So kann nur zuschauen. Seine Qualifikation für das bedeutendste Turnier im nächsten Jahr hängt davon ab, ob sein Kollege einen viel niedriger eingestuften Gegner in einem Turnier besiegt, das er unter anderen Umständen wohl nie gespielt hätte.
Das neue Verfahren zur Anmeldung von Turniere, wie von der FIDE veröffentlicht.
Der FIDE-Rat hat das Anmeldeverfahren für Turniere überprüft und einige Änderungen beschlossen, die ab sofort gelten (siehe FIDE-RATINGBESTIMMUNGEN). Diese Änderungen betreffen in erster Linie die Turniere, bei denen mindestens einer der Teilnehmer ein Rating von 2700+ hat.
0.2 Die zu bewertenden Turniere werden von der Föderation, auf deren Territorium sie stattfinden, vorregistriert, und sie sind für die Einreichung der Ergebnisse und der Bewertungsgebühren verantwortlich. Der Rat kann diese Rechte und Pflichten zusätzlich an angeschlossene Organisationen übertragen, die ein autonomes Gebiet vertreten, das nicht mehr als einem Verband angehört.
Das Turnier und sein Spielplan müssen registriert werden:
0.2.1 Spätestens 30 Tage vor Beginn des Turniers, wenn einer der teilnehmenden Spieler eine Wertungszahl von mehr als 2700 oder eine Spielerin eine Wertungszahl von mehr als 2500 hat.
0.2.2 Ansonsten drei Tage vor Beginn des Turniers.
Der QC-Vorsitzende kann die Registrierung eines Turniers ablehnen.
Es können Ausnahmen gewährt werden, damit ein Turnier gewertet werden kann, auch wenn es später als innerhalb der vorgeschriebenen Frist angemeldet wird:
0.2.3 Turniere der Kategorie 0.2.1: Mit Genehmigung des Präsidenten
0.2.4 Turniere der Kategorie 0.2.2: Mit der Genehmigung des QC-Vorsitzenden
Alle Turniere, die unter den in 2.1 beschriebenen hybriden Bedingungen gespielt werden, müssen einzeln vom QC-Vorsitzenden genehmigt werden.
In Ausnahmefällen, wenn es sich um Turniere mit einer durchschnittlichen Wertungszahl von mehr als 2700 handelt, kann der Rat oder der Präsident nach Rücksprache mit dem QC-Vorsitzenden Turniere oder einzelne Partien zur Wertung zulassen, die vom nationalen Verband nicht zur Wertung eingereicht wurden.
Zeitmanagement im Schach
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