Im Finale der Frauenweltmeisterschaft 2018 in Khanty-Mansiysk spielen Ju Wenjun und Kateryna Lagno gegeneinander. Ju Wenjun ist Titelverteidigerin, was ihr aber beim K.o.-Format dieser Weltmeisterschaft keinerlei Vorteil bietet. Sie hat sich wie Kateryna Lagno auch für das Finale qualifiziert, indem sie in allen vorherigen Runden ihre Gegnerinnen ausgeschalten konnte. Das Finale wird über vier reguläre Partien gespielt. Bei Gleichstand folgt ein Stichkampf.
Nachdem die erste Partie remis endete, verlor Ju Wenjun am Mittwoch ein anfangs noch völlig gleich stehendes Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern. Heute hatte sie mit den weißen Steinen die besseren Chancen den Wettkampf auszugleichen. In der letzten Partie hat sie wieder Schwarz.
Es kam die Königsindische Verteidigung aufs Brett, die bald die Struktur der Benoni-Verteidigung annahm. Die Partie wurde dann schnell recht scharf. Ju Wenjun opferte einen Bauern und bot ein Qualitätsopfer an. Lagno lehnte dies ab. Im Mittelspiel hatte Ju Wenjun zumindest optischen Vorteil, schaffte es aber nicht, daraus einen handfesten realen Vorteil zu generieren.
Ju Wenjun spielte hier 26.Te1, worauf Lagno den Springer mit f5 befestigte. Die Enginekommentatoren schlugen 26...d6 mit größerem Vorteil vor. Die Idee ist, mit Dd5 und/oder Lc4 Druck auf f7 zu machen.
Schließlich mündete die Partie in ein Endspiel, das remis endete.
Remis
Morgen braucht Kateryna Lagno noch ein Remis, um Weltmeisterin zu werden. Sie wäre dann die sechste Spielerin der aktuellen Top Ten, die schon einmal den Titel einer Schachweltmeisterin trägt oder getragen hat..
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