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Zehn Königinnen in Bad Homburg
Von Thomas Pähtz
Lange genug hatte es gedauert. Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt
geht in diesen Tagen in Deutschland wieder ein hochkarätiges Frauenturnier über die Bühne. Im noblen Parkhotel von Bad Homburg sitzen
immerhin Mannschafts-Weltmeisterin Zhao Xue und Vize-Weltmeisterin Ekaterina
Kovalevskaya mit am Brett. Deutschland ist durch die aktuelle
Nationalmannschaft vertreten, zudem gibt Marta Michna ihr Debüt für
Schwarz-Rot-Gold. Möge das noble Ambiente des Parkhotels dazu beitragen, dass
sich das Turnier neben den Männer-Wettbewerben in Dortmund und Mainz zu einem
Leuchtturm des deutschen Schachs entwickelt.
Bad Homburg: Die Partien bis Runde 5...
"Queens Chess" Titelbild des 1.Internationalen Frauenschachturniers in Bad Homburg
Vor dem Hotel
Die Lobby im Parkhotel
Joachim Petry mit seiner Empfangsdame
Joachim Petry spielt selber leidenschaftlich Schach. Von ihm kommt die
Aussage: "Ich führe mein Hotel, wie ich Schach spiele, nur, dass Dame und Bauer
Könige sind".
Die erst 16-jährige WGM Elena Tairova holte vor einigen Wochen mit der
russischen Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den 1.
Weltmannschaftsmeisterschaften in Jekaterinburg.
WGM Corina Isabela Peptan, sechsmalige Landesmeisterin von Rumänien. Ihr
größter Erfolg: 2000 erreichte sie des Viertelfinale der Frauen-WM in New
Delhi.
Jessica Nill, deutsche Nationalspielerin. Ihre bisher größte Leistung: Bei der
Mannschafts-Europameisterschaft 2005 in Göteburg errang sie eine Goldmedaille
am 3. Brett
Ekaterina Kovalevskaya, russische Nationalspielerin. Bereits mit 5 Jahren
begann sie mit dem Schachspiel und mit dem Titel Vizeweltmeisterin 2004
erreichte sie ihren größten Erfolg
Ketino Kachiani-Gersinska, deutsche Nationalspielerin. Zweimalige
Junioren-Weltmeisterin in den 90er Jahren. Als ihren größten Erfolg bezeichnet
sie die Teilnahme am Viertelfinale der Einzelweltmeisterschaft 2004.
v.l. Marta Michna-Keti Kachiani. Die Partie aus der gestrigen Runde endete
remis.
Hauptschiedsricher Klaus Deventer, Leistungsreferent des Deutschen
Schachbundes, gibt vor dem Startschuss zur 5. Runde einige Erläuterungen zum
Tagesablauf
v.l.: Zhao Xue-Corina Peptan. Die Chinesin ereichte in der 5. Runde schnell
Stellungsvorteil, den sie dann in einem vollen Punkt umwandelte
Elisabeth Pähtz gelang gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Manuela Mader ihr
erster Sieg bei diesem Turnier
Zhao Xue, chinesische Nationalspielerin. Sie holte vor wenigen Wochen mit der
chinesischen Auswahl den WM-Titel. Als Turnierfavorit mit einer Elo-Zahl von
2500 ausgestattet, kann sie mit ihren bisherigen Leistungen zufrieden sein. Mit
4,5 Punkten aus 5 Spielen ist sie alleinige Spitzenreiterin
v.l.: Elena Tairova-Ekaterina Kovalevskaya Remis nach hartem Kampf
Blick in dem Turniersaal
v.l.: Jessica Nill-Monika Socko. Für Jessica geht es nun wieder aufwärts.
Sie erzielte in der 5. Runde ein Remis gegen die hohe Favoritin.
v.l.: E. Pähtz-M. Mader
Marta Michna, bekannter unter ihrem Mädchennamen Zielinska. Sie wird
(hoffentlich) bald unser deutsches Nationalteam verstärken. Zu ihren größten Erfolgen zählt der zweimalige Gewinn der polnischen
Landesmeisterschaften für Frauen und der Titel der U18-Europameisterin von
1995. Darüber hinaus wurde sie 2005 in Göteburg Mannschaftseuropameisterin.
Monika Socko, polnische Nationalspielerin. Bei der Schacholympiade 2002 im
slowenischen Bled gewann sie die Bronzemedaille mit der polnischen Mannschaft.
E. Tairova-Kovalevskaya
Blick in dem Turniersaal
Hauptschiedsrichter Klaus Deventer bei seiner täglichen Arbeit
Guido Feldmann, Mitarbeiter des Deutschen Schachbundes. Er ist verantwortlich
für die Übertragung der Partien ins Internet. Aber dass es nicht so richtig
funktioniert, ist nicht seine Schuld. Der kanadische Server (Monroi) scheint
etwas Ladehemmungen zu haben.
Zhao Xue betritt den Analyseraum nach ihrer gewonnenen Schlacht gegen Corina
Peptan.
Bundestrainern GM Uwe Bönsch kommentiert live die Partien fürs Publikum.
Bei lockerer Atmosphäre verfolgt der erste Vorsitzende des Schachklubs Bad
Homburg 1927 e.V., Jürgen Roser, die Partieanalysen des Großmeisters.
Joachim Petry, der Hauptsponsor und Initiator dieser Veranstaltung bei seiner
täglichen Arbeit im Büro
Keine andere Frau hat Bad Homburg v.d.Höhe so nachhaltig beeinflusst wie
Victoria Kaiserin Friedrich. Im Sommer 1870 weilte die aus England stammende
Prinzessin erstmals in der Kurstadt. Mit Bad Homburg verband Kaiserin
Friedrich zeitlebens eine Reihe guter Erinnerungen.
Als Kaiser Wilhelm I. am 9. März 1888 starb, war sein Sohn, der ihm als
Friedrich III. auf den Thron folgte, bereits schwer von seiner Krankheit
gezeichnet. Von politischer Seite setzte man schon auf dessen Nachfolger Prinz
Wilhelm. Nur unter großen Mühen konnte Friedrich III. von seinem Kuraufenthalt
in San Remo nach Berlin zurückkehren um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen.
Schon seit Monaten hatte er die Stimme verloren und konnte nur über
Notizzettel kommunizieren.
Am 15. Juni 1888, nach nur 99 Tagen der Regierung, starb Friedrich III. dort
unter großen Qualen. Seine letzten „Worte“, geschrieben auf einen seiner
„Sprechzettel“ waren: „Victoria, ich und die Kinder...“