13.02.2024 – Das Viertelfinale der Freestyle Challenge bestand aus Wettkämpfen über zwei Partien. Zum Auftakt hatte Abdusattorov gegen Ding Liren gewonnen und in Partie zwei sicherte er sich mit einem problemlosen Remis den Einzug ins Halbfinale. Auch Caruana reichte ein Remis gegen Gukesh, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren, aber Keymer wurde von Aronian auf dem falschen Fuß erwischt und verlor Partie und Wettkampf. Carlsen hatte Partie eins gegen Firouzja verloren, aber feierte ein glänzendes Comeback: Er gewann die Partie, die er gewinnen musste, und gewann im Anschluss auch den Tiebreak mit 2-0. | Foto: Amruta Mokal
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Aronian gewinnt gegen Keymer
In der ersten Partie des Viertelfinales hatte Vincent Keymer mit Weiß gegen Levon Aronian sehr gute Chancen, aber scheiterte am Ende an der einfallsreichen Verteidigung Aronians. In der zweiten Partie des Wettkampfs hatte Aronian Weiß und erwischte Keymer bereits in der Eröffnung auf dem falschen Fuß.
3...Sd6 wirkt in dieser Stellung wie ein strategischer Fehler, denn im weiteren Verlauf der Partie hatte Schwarz Schwierigkeiten, seine Zentrumsbauern in Gang zu setzen und seine Dame zu aktivieren.
Keymer kam nie richtig ins Spiel und Aronian, der früh einen Bauern geopfert hatte, um den Druck auf die schwarze Stellung zu erhöhen, beendete die Partie nach 20 Zügen mit einer hübschen Schlusskombination.
Nach 20.Txd6+ gab Keymer auf, da er nach 20...cxd6 21.Lb6+ Kc8 22.Tc4+ Dc7 23.Dxc7# Matt gesetzt wird.
Daniel King hat sich die Partie genauer angeschaut.
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Bislang lief für Magnus Carlsen beim Freestyle Challenge Turnier, das maßgeblich nach seinen Vorstellungen gestaltet wurde, wenig zusammen. In der Vorrunde landete er auf dem fünften Platz und in der ersten Partie des Viertelfinales verlor er gegen Alireza Firouzja. Doch wie er im Interview nach dem Wettkampf sagte, "wollte er beweisen, dass er in dieser Form des Schachs mehr kann, als er bislang gezeigt hatte".
Genau das tat Carlsen und zeigte dabei eine ganze Reihe seiner Stärken: Starkes Spiel in wichtigen Partien, zähe Verteidigung schlechterer Stellungen und das hartnäckige und einfallsreiche Spiel auf Gewinn in Stellungen, die objektiv Remis sind.
In der klassischen Partie musste Carlsen mit Weiß gewinnen, um in den Tiebreak zu kommen, während Firouzja nur ein Remis brauchte, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Vielleicht spielte Firouzja deshalb in entscheidenden Momenten zu vorsichtig.
Hier war das zweischneidige 11...a5 die beste Fortsetzung für Schwarz, allerdings führt das nach 12.Dxb7 Tb8 13.Da6 Txb2 zu einer unübersichtlichen Stellung mit Chancen für beide Seiten.
Firouzja entschied sich für die ruhigere Alternative und spielte 11...b6, was aber den Nachteil hat, dass die schwarze Dame nach 12.d4 Schwierigkeiten bekommt. Nach dem Damentausch 12...Da513.Dxa5 bxa5 stand Weiß klar besser und gewann nach 41 Zügen.
Robert Ris hat sich die Partie genauer angeschaut.
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Nach diesem überzeugenden Sieg Carlsens musste ein Tiebreak, der gleich im Anschluss an die zweite Partie des Wettkampfs gespielt wurde, die Entscheidung bringen.
Die erste Partie des Tiebreaks lief denkbar unglücklich für Firouzja: Er setzte Carlsen von Beginn an unter Druck, was den Norweger zu einem Qualitätsopfer veranlasste, um Schlimmeres zu verhindern. Danach fand Firouzja allerdings kein klares Konzept, um seinen materiellen und positionellen Vorteil zur Geltung zu bringen und Carlsen konnte seine Stellung zunehmend konsolidieren und kam dem Ausgleich immer näher.
Die Engines beurteilen diese Stellung als ausgeglichen, aber in der Partie suchte Firouzja mit wenig Zeit auf der Uhr weiter nach Gewinnchancen. Doch Carlsen konnte das Gleichgewicht halten und nachdem Firouzja mehreren klaren Remisfortsetzungen ausgewichen war, landete er schließlich in einem Endspiel, das zwar objektiv Remis, aber doch sehr undankbar zu spielen war:
Schwarz hat einen Bauern mehr, aber objektiv ist die Stellung Remis, nicht zuletzt deshalb, weil Schwarz stets vermeiden muss, dass Weiß den Springer gegen den g-Bauern gibt, wonach es zu dem bekannten Endspiel König+Läufer+Randbauer kommt, das trotz des großen materiellen Vorteils von Schwarz Remis ist, weil der Läufer das Umwandlungsfeld des Bauern nicht kontrolliert.
In dieser Stellung spielte Firouzja deshalb 65.Sh3 und diesen Springer kann Schwarz nicht nehmen. Aber Carlsen ist bekannt dafür, dass er auch in Remisstellungen hartnäckig Chancen sucht, und auch in dieser stark vereinfachten Position stellte er Firouzja immer neue Fragen.
Das Hauptproblem des Weißen besteht dabei darin, ein gutes und sicheres Feld für seinen Springer zu finden. Mit nur wenig Zeit auf der Uhr gelang das Firouzja nicht und er verirrte sich mit seinem Springer irgendwann irgendwo auf dem Brett, wo er vom Läufer gefangen werden konnte.
Hier gab Firouzja auf. Nach 83.Ke2 spielt Schwarz 83...Lb6, wonach der Springer keine Felder mehr hat und vom schwarzen König erobert wird. Eine bittere Niederlage für Firouzja!
Magnus Carlsen | Foto: Amruta Mokal
Damit waren die Rollen vertauscht und es war Firouzja, der die zweite Tiebreak-Partie unbedingt gewinnen musste, um sich in den Blitz-Tiebreak zu retten. Wahrscheinlich entschied er sich deshalb dafür, von Anfang an drastische Maßnahmen zu ergreifen.
In dieser Stellung spielte Firouzja 1...h6, wonach, wie Niclas Huschenbeth es während der Live-Übertragung formulierte, Schwarz "nun ja, bereits im ersten Zug auf Verlust steht". Im Chess960 ist vieles möglich, was im klassischen Schach nicht möglich scheint, aber das Zentrum scheint dennoch wichtig zu sein. Im weiteren Verlauf der Partie stand Firouzja fast immer mit dem Rücken zur Wand, und auch wenn es ihm gelang, die Partie kompliziert zu gestalten, so hatte er nie ernsthafte Gewinnchancen. Carlsen gewann nach 37 Zügen.
Im Halbfinale trifft Carlsen jetzt auf Abdusattorov, der, wie Carlsen im Interview nach dem Wettkampf sagte, in Weissenhaus "bislang das beste Schach gezeigt hat". In der zweiten Begegnung des Halbfinales spielt Caruana gegen Aronian.
Die Verlierer des Viertelfinales spielen weiter um die Plätze 5 bis 8. Hier trifft Firouzja auf Ding Liren und Keymer auf Gukesh.
Johannes FischerJohannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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