ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Bei seinem Wettkampf in Runde 2 gegen Carlsen gewann Niemann die Auftaktpartie, und auch gegen Pragg konnte der 19-jährige amerikanische Großmeister die erste Partie des Wettkampfs für sich entscheiden. Doch genau wie Carlsen konterte Pragg mit einem überzeugenden Sieg in der zweiten Partie.
Nach einem Remis in der dritten Partie konnte sich der junge Inder dann in der vierten Partie durchsetzen. Pragg hatte fast die ganze Partie über besser gestanden, aber strauchelte dann kurz vor Schluss in einem klar besseren Endspiel, in dem Niemann um das Remis kämpfte.
Aber Niemann revanchierte sich umgehend und verpasste seinerseits eine Möglichkeit, sich gute Remischancen zu sichern.
Nach 57...Txd2 ist die Stellung für Weiß sehr schwer zu gewinnen, aber Niemann vermied den Turmtausch und entschied sich stattdessen für 57...Tg1? Pragg konterte mit 58.Sg3 und jetzt steht Weiß auf Gewinn. Weiß droht 59.Txd4+ Kxd4 60.Se2+ mit Figurengewinn und droht außerdem 59.Se2 mit anschließendem Abtausch auf d4, wonach der f-Bauer die Partie entscheidet.
Niemann versuchte noch 58...Ta1 59.Se2 Ke5 60.Sxd4 Txa4 aber gab nach 61.f6 drei Züge später auf.
In der dritten Runde machte Weltmeister Carlsen da weiter, wo er in Runde 2 aufgehört hatte. In Runde 2 hatte er die letzten drei Partien seines Wettkampfs gegen Niemann gewonnen, in Runde 3 gewann er die Auftaktpartie seines Wettkampfs gegen Aronian.
Nach zwei umkämpften Remispartien stand es 2-1 für Carlsen und Aronian musste die vierte Partie, in der er Schwarz hatte, unbedingt gewinnen. Carlsen brauchte in dieser Partie nur ein Remis und hatte Weiß, aber er hatte keine Bedenken, sich auf Komplikationen einzulassen. Wie er im Interview nach der Partie sagte, hatte er sich bewusst dafür entschieden, "den Stier bei den Hörnern zu packen".
Tatsächlich zeigte sich Carlsen im entscheidenden Moment auf der Höhe des Geschehens: Aronian hatte in einem Königsinder einen Bauern geopfert, um Gegenspiel und Angriff zu bekommen, Carlsen konterte mit einem Damenopfer:
Schwarz hatte soeben 20...Th6 gespielt, und diesen Angriff auf die Dame beantwortete Carlsen mit 21.Sxe4!, und nach 21...Rxh5 22.Lxh5 Dh6 23.Sg3 hat Weiß zwar nur Turm und Springer für die Dame, aber seine aktiven Figuren machen diesen leichten materiellen Nachteil mehr als wett.
Im weiteren Verlauf der Partie wurde der weiße Druck immer stärker und Aronian fand keine bessere Möglichkeit, als sich in ein Remis durch Dauerschach zu retten, wodurch Carlsen den Wettkampf 2,5-1,5 gewann.
Die vier Schnellpartien des Wettkampfs zwischen Alireza Firouzja und Anish Giri waren alle umkämpft, aber endeten alle mit Remis. Und nachdem auch die beiden Blitzpartien im Tiebreak mit Remis endeten, kam es beim FTX Crypto Cup zur ersten Armageddon-Partie.
Firouzja hatte Weiß und 5 Minuten für die ganze Partie, Giri hatte als Schwarzer nur 4 Minuten Bedenkzeit, aber brauchte nur ein Remis, um Partie und Wettkampf zu gewinnen.
Doch in einem komplizierten Spanier stand Giri bei ungefähr ausgeglichener Stellung die ganze Partie über unter Druck und verbrauchte einen Großteil seiner Bedenkzeit. Aus Angst, Firouzja könnte ihn über die Zeit heben, erhöhte Giri das Tempo, aber machte dabei einen entscheidenden Fehler.
Hier spielte Giri 38...Tb8 und hatte dabei wahrscheinlich übersehen, dass Weiß jetzt mit 39.Txf6 den Bauern auf f6 nehmen kann. Weiß steht klar besser und Bullet-Spezialist Firouzja brachte seinen Vorteil schnell und souverän nach Hause.
Auf den ersten Blick verlief der Wettkampf zwischen Le Quang Liem und Jan-Krzysztof Duda eindeutig: Le gewann die ersten beiden Partien und sicherte sich dann mit einem Remis in Partie 3 den Wettkampf. Aber in der ersten Partie des Matches hatte Le das Glück auf seiner Seite.
Duda hatte als Schwarzer nach der Eröffnung die Initiative an sich gerissen und einen Bauern gewonnen, aber machte sich danach das Leben Zug um Zug schwerer und ließ Weiß zu immer mehr Gegenspiel kommen.
In dieser Stellung versuchte Schwarz die Dinge schließlich zu forcieren und spielte 47...f4, aber nach 48.gxf4 gxf4 49.Lxf4! machte sich die unsichere Stellung des schwarzen Königs bemerkbar. Schwarz kann den Bauern nicht nehmen, da Weiß nach 49...Sxf4 mit 50.Se7+! sofort gewinnt und spielte stattdessen 49...Kh5.
Auch hier hätte Weiß mit 50.Se7! gewinnen können, z.B. 50...Txe7 51.Txf6 Nxf6 52.Dxf6 mit Gewinnstellung für Weiß.
Aber Le entschied sich stattdessen für 50.Ta5 und stand nach 50...Tg8 51.Lg3 immer noch klar besser. Duda fand kein überzeugendes Konzept und gab 13 Züge später auf.
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