Spannendes Finale des Blitzturniers macht Stichkampf notwendig
Über den Gesamtsieger des GCT-Turniers von Paris sollten diese Regeln entscheiden: Für den Sieg in einer Rapidpartie gab es zwei Punkte, für eine unentschiedene Rapidpartie einen Punkt; für den Sieg in einer Blitzpartie gab es einen Punkt, für ein Remis beim Blitzen einen halben Punkt. Angesichts von neun Runden Rapidschach und achtzehn Runden Blitzschach hätte ein Spieler also maximal 36 Punkte gewinnen können. Bei Punktgleichheit zweier Spieler war (nur im Kampf um Platz 1) ein Stichkampf vorgesehen, der aus zunächst zwei 10min-Rapidpartien, dann ggfs. zweimal zwei 5min-Blitzpartien und schließlich einer "Armageddon"-Partie bestanden hätte.
Höchste Konzentation: Die Runde läuft!
Zu einer wichtigen Weichenstellung kam es in der 16. Runde des Blitzturniers. Carlsen hatte Weiß gegen Vachier-Lagrave und verfügte über eine Dame gegen Turm und Springer des Franzosen. Vachier-Lagrave hatte allerdings einen gefährlichen Freibauern bis auf die zweite Reihe voranbringen können. Was folgte war ein fehlerhafter Bauernzug Carlsens, der es Vachier-Lagrave gestattete, das Feld vor dem Bauern unter seine Kontrolle zu bringen und die Partie zu gewinnen. Damit hatten Carlsen und Vachier-Lagrave zwei Runden vor dem Ende des Turniers jeder 23 Punkte gemäß der o.g. Zählung auf ihrem Konto. In der 17. Runde des Blitzturniers begnügte sich Vachier-Lagrave gegen Karjakin mit Dauerschach bereits in der Eröffnungsphase. Für die Gesamtführung reichte das trotzdem: Carlsen verlor gegen Nakamura. Runde 18 musste nun die Entscheidung bringen. Wesley So musste gegen Magnus Carlsen antreten, und der Amerikaner verlor absolut sang- und klanglos gegen den Weltmeister. Maxime Vachier-Lagrave hätte nun einen Sieg gegen Alexander Grischuk benötigt, doch es wurde nur ein Remis. Damit war die Notwendigkeit eines Stechens amtlich: Carlsen und Vachier-Lagrave hatten jeweils 24,0/36 Punkte auf ihrem Konto.
Maxime Vachier-Lagrave: Im Blitzturnier konnte er einen großen Rückstand auf Magnus Carlsen aufholen
In der ersten Stichkampfpartie sahen die Zuschauer dann einen absolut auf der Höhe befindlichen Magnus Carlsen, dessen Freibauern in einem schon recht überschaubar gewordenen Endspiel sich als stärker erwiesen als der eine Freibauer seines Gegners. Eine zweite Rapidpartie war dann noch fällig, doch gegen Carlsens Marshall-Gambit brachte Vachier-Lagrave nichts Zählbares mehr zustande. Im Gegenteil: Am Ende konnte der Franzose wohl froh sein, dass Carlsen sich für eine einfache Zugwiederholung entschied, welche ihm den Gesamtsieg in Paris einbrachte. Der Stichkampf entschied über die Vergabe der Punkte für die Tour-Wertung; das Preisgeld in Höhe von USD 37.500 bzw. USD 25.000 hingegen wird zwischen Carlsen und Vachier-Lagrave geteilt.
1. Partie des Stichkampfes
2. Partie des Stichkampfes
Stichkampfpartien
Magnus Carlsen: Den Stichkampf beherrschte er souverän.
Die weiteren Platzierungen in der Gesamtwertung: 3. Nakamura (23), 4. Grischuk (22), 5. Mamedyarov (20), 6. Karjakin (18), 7. So (15), 8. Caruana (14), 9. Topalov (11,5). 10. Bacrot (8,5).
Maxime Vachier-Lagrave dominiert das Blitzturnier
Am zweiten Tag des Blitzturniers spielte Maxime Vachier-Lagrave groß auf: 7,0/9 ohne Niederlage brachten ihm am Ende einen Vorsprung von zwei vollen Punkten - das langte, um den Stichkampf um den Gesamtsieg zu erreichen. Einen kompletten Einbruch erlebte hingegen Hikaru Nakamura: Gestern noch souverän bester Blitzer, holte der Amerikaner heute nur 4,0/9 und verlor auf diese Weise seinen Spitzenplatz in dieser Disziplin - von der berechtigten Aussicht auf den Gesamtsieg ganz zu schweigen.
Da hatte er noch gut Lachen: Hikaru Nakamura im Interview nach dem ersten Tag des Blitzturniers
Ergebnisse der 10. Runde
Ergebnisse der 11. Runde
Ergebnisse der 12. Runde
Ergebnisse der 13. Runde
Ergebnisse der 14. Runde
Ergebnisse der 15. Runde
Ergebnisse der 16. Runde
Ergebnisse der 17. Runde
Ergebnisse der 18. Runde
Partien von Runde 1 bis 18 des Blitzturniers
Stand des Blitzturniers nach 18 Runden
Fotos: Lennard Ootes
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