12.06.2018 – Wesley So hatte den besten Start am ersten Tag des Schnellschachturnier in Leuven und führt nach Siegen über Caruana und Mamedyarov und einem Remis mit 2,5 Punkten. Sergey Karjakin und Levon Aronian folgen mit 2 Punkten. | Fotos: Lennart Ootes/ Grand Chess Tour
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Heute begann im prächtigen Rathaus der belgischen Stadt Leuven die Grand Chess Tour 2018. Die von Garry Kasparov mitinitiierte Turnierserie möchte gerne nach dem Vorbild der Tennisserie "Grand Slam" die besten zehn Spieler in einer Reihe von Turnieren gegeneinander spielen lassen, um Ende eine Art Turnierweltmeister zu ermitteln. Die Idee ist schon alt und wurde im Laufe der Jahre immer mal wieder aufgefrischt. Die aktuelle Grand Chess Tour war dabei ursprünglich sicher auch als Konkurrenzserie zum FIDE Grand gedacht. Letzterer erfuhr in der letzten Auflage einen Formatwechsel, der vielleicht in Bezug auf Spannung der Turniere nicht unbedingt eine Verbesserung war.
Der tolle Turniersaal im Rathaus von Leuven
Ursprünglich bildeten die klassischen Turniere in Stavanger, St. Louis und London das Gerüst der Grand Chess Tour, mit der Hoffnung auf Erweiterung. Die Norweger scherten dann aus und die Schnellschach- und Blitzturniere in Paris und St. Louis kamen hinzu. Zusammen mit dem Schnellschach- und Blitzturnier in Leuven bilden die Turniere mit kurzer Bedenkzeit zur Zeit die Majorität der Serie.
Ob die Idee, immer dieselben ungefähr gleich starken Spieler gegeneinander spielen zu lassen, wirklich gut ist, kann man zumindest diskutieren. Das großartieg Turnier in Wijk aan Zee lebt beispielsweise davon, dass die Spieler des Feldes nicht alle zur gleichen Spielstärke gehören. Das sorgt für mehr Entscheidungen - nicht immer in der erwarteten Richtung.
Wenn man auf die Teilnehmerliste der Grand Chess Tour 2018 schaut, dann fehlt natürlich ein Name: Magnus Carlsen. Ohne den Weltmeister fehlt der Grand Chess Tour etwas an Strahlkraft, auch wenn die übrigene Spieler natürlich absolute Weltklasse sind. Aber der Weltmeister ist eben der Weltmeister und sein Vorsprung im Schach mit kurzen Bedenkzeiten ist noch größer als im klassischen Schach.
Bei den kurz hintereinander gespielten Turnieren in Leuven und Paris werden zunächst an drei Tagen Partien mit Schnellschachbedenkzeit gespielt, dann folgen zwei Spieltage mit Blitzpartien. Die Ergebnisse werden zu einer Gesamtwertung addiert, wobei die Schnellschachpartien doppelt zählen. Das ganze Turnier zählt zudem für die Gesamtwertung in der Grand Chess Tour.
Den ersten Tag im Schnellschach absolvierte Wesley So am besten. Der US-Großmeister startete mit Siegen über Caruana und Mamedyarov und ließ ein Remis gegen Maxime Vachier-Lagrave folgen.
In einer langen und interessanten Spanischen Partie erlangte So allmählich am Damenflügel die Oberhand und enttschied die Partie schließlich am Königsflügel.
Sergey Karjakin und Levon Aronian folgen mit je einem Sieg und zwei Remis. Hikaru Nakamura, Maxime Vachier-Lagrave, Alexander Grischuk, Anish Giri und Shakhriyar Mamedyarov bilden das breite Mittelefeld mit 1,5 Punkten. Mit Ausnahmen von Vachier-Lagrave haben alle diese Spieler eine Partie gewonnen, eine verloren und eine remis gespielt. Der Franzose hat alle drei Partien unentschieden gespielt. Mit einem Remis und zwei Niederlagen liegen Viswanathan Anand und Fabiano Caruana derzeit am Tabellenende.
Mamedyarov hätte auch auf zwei Punkte kommen können, verpasste aber in der Partie gegen Anish Giri den Sieg.
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