Carlsen und Aronian mit Siegen
Magnus Carlsen musste in den bisherigen vier Runden der Grenke Chess Classic Geduld beweisen. Viermal gab es für den sieggewohnten Weltmeister jeweils nur einen halben Punkt. Heute war es dann aber endlich soweit. Der Norweger, mit neuer Frisur und neuer Brille bei diesem Turniere im ungewohnten Look, durfte seinen ersten Sieg feiern. Sein Opfer war Georg Meier. In einem seltenen Abspiel der Fianchettovariante der Grünfeld-Verteidigung geriet der deutsche Nationalspieler schon im Laufe der Eröffnung in die Defensive. Den Versuch eines Entlastungs-Mattangriffs konnte Carlsen mit einem Qualitätsopfer kontern - danach hatte Carlsen drei Mehrbauern und beendete später die Partie mit zwei Gewinn bringenden Springergabeln.
Na, schreibt er meinen Namen auch richtig?
Der erste Sieg im Turnier brachte Carlsen nach vorne, aber nicht ganz nach vorne. Spitzenreiter Levon Aronian trug sich nämlich zum dritten Mal in die Siegerliste ein, diesmal gegen Arkadij Naiditsch, und festigte damit seine Führungsposition. Die Partie bewegte sich auf dem Gebiet der Reti-Eröffnung. Später nahm sie den Charakter der Katalanischen Eröffnung an. Die letzten eröffnungstheoretischen Vorbilder hatte man schon mit dem 9. Zughinter sich gelassen. Aronian besaß mit Weiß einen Entwicklungsvorsprung, den er dazu nutzte, seinen Gegner zu beschäftige. Mit einem Qualitätsopfer hielt er dann den schwarzen König in der Mitte fest. Naiditsch verteidigte sich allerdings sehr zäh und erreichte nach der Rückgabe sogar noch ein Endspiel mit nur einem Minusbauern bei ungleichen Läufern. Der Baden-Badener konnte sich Hoffnungen auf ein Remis machen, doch einmal mehr beweise Aronian seine ausgezeichnte Endspieltechnik und führte die Partie zum Sieg.
Aronian bleibt vorne
Die beiden übrigen Partien endeten mit der Teilung des Punktes. Fabiano Caruana und Maxime Vachier-Lagrave lieferten sich ein Theorieduell in der modernen Version der Najdorf-Bauernraubvariante nach dem Vorbild der Partie Nakamura gegen Vachier-Lagrave, London 2016. Caruana nahm dann aber mit 14.h4 einen anderen Weg, allerdings ohne damit einen Vorteil zu erzielen.
Matthias Blübaum hatte mit seiner Ragosin-Variante gegen Hou Yifans Damengambit keine Probleme. Die Partie verlief über die gesamte Distanz ausgeglichen, aber die beiden Spieler kämpften die Stellung zur Freude der Zuschauer bis zum theoretischen Remisendspiel aus. Die Weltranglistenerste liegt mit Magnus Carlsen und Fabiano Caruana auf dem geteilten zweiten Platz. Schlecht ist das nicht.
The Ragozin Defense
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Die Zuschauer kommen auf ihre Kosten
Ergebnisse der 5. Runde
Partien von Runde 1 bis 5
Stand nach fünf Runden