Großmeister tun sich schwer beim U25 Open in Berlin

von André Schulz
25.10.2023 – Beim 1. Berliner U25 Open führen fünf Großmeister die Setzliste an, tun sich aber im Feld der anderen jungen hungrigen Spieler schwer. Keiner der fünf Top-Titelträger kam ohne Punktverlust durch die ersten drei Runden. Drei FIDE-Meister liegen mit 3 aus 3 in Führung, darunter U14-Schnellschach-Weltmeister Bennet Hagner (Bild) als bester Deutscher. | Foto: Jorinthe Hagner

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Der Schachfreund Rainer Radtke, ein großer Förderer der Jugendarbeit in seinem Berliner Schachklub SV Königsjäger Süd-West hinterließ seinem Verein bei seinem Tod im Jahr 2019 einen Großteil seines Vermögens mit dem Auftrag, das Geld für die Jugendförderung einzusetzen. Seine Vereinsfreunde kommen diesem Auftrag nach, in dem sie nun in Berlin jedes Jahr ein großes Jugendopen durchführen wollen, für junge Schachspieler unter 25 Jahren. In diesem Jahr wird das 1. Berlin U25 Open durchgeführt, mit etwa 250 Spielern in drei Gruppen. Mit 32.000 Euro ist der Preisfonds für ein solches Jugendopen sehr ansehnlich. Der Sieger des A-Opens wird 5000 Euro mit nach Hause nehmen.

Spielort ist das Beethoven-Gymnasium Lankwitz, das seine Räume, eine Sporthalle und eine Cafeteria für die Turniere zur Verfügung gestellt hat. Das Turnier hat ein dichtes Programm mit neun Runden an sieben Spieltagen vom 23. bis 29. Oktober und zwei Tagen mit Doppelrunden, am 24.10 und am 27.10. Die erste Doppelrunde wurden am Dienstag absolviert. Am Dienstag Abend war das erste Drittel des Turniers schon beendet.

Mit knapp 80 Spielern stellt der deutsche Nachwuchs das größte Kontingent an jungen Teilnehmern, gefolgt von der Ukraine, die mit 14 Spielern gelistet ist. Aus Tschechien sind acht Spieler nach Berlin gereist. Alles in allem nehmen junge Schachspieler aus 19 Nationen teil, darunter fünf Großmeister, dreizehn Internationale Meister und knapp 30 FIDE-Meister.

Die fünf Großmeister, allen voran der Litauer Paulius Pultinevicius und die Polen Pawel Teclaff und Szymon Gumularz sind naturgemäß die ersten Favoriten auf den Turniersieg, tun sich aber bisher schwer. Nach drei Runden ist keiner von den fünf Großmeistern ohne Punktverlust. Pawel Teclaff gab nach zwei Siegen in Runde drei einen halben Punkt gegen Johannes Tschernatsch vom SC Empor Potsdam ab. Szymon Gumularz startete gar mit einer Niederlage in Runde eins gegen Vitaliy Garbuz vom SF Brackel, konnte danach aber zweimal voll punkten.

Auch Elofavorit Paulius Pultinevicius kam nicht ohne Punktverluste durch die ersten drei Runden. Nach einem Sieg in Runde eins hatte der Litauer auch in Runde zwei gegen Jeremy Hommer vom Hamburger SK eine klare Gewinnstellung, verdarb sie aber kurz vor der Zeitkontrolle zum Remis. 

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In der dritten Runde musste sich Pultinevicius mit einem weiteren Remis zufrieden geben.

So liegen nach drei Runden die drei FIDE-Meister Stepan Hrbek, Pijus Stremavicius und Bennet Hagner in Führung. Bester Großmeister ist der Armenier Marmikon Gharibyan auf Platz vier mit 2,5 Punkten.

Stand nach drei Runden

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Hrbek,Stepan, 3 11
2 Stremavicius,Pijus, 3 10
3 Hagner,Bennet, 3 9,5
4 Gharibyan,Mamikon, 2,5 10,5
Tschernatsch,Johannes, 2,5 10,5
6 Teclaf,Pawel, 2,5 10
Köllner,Ruben Gideon, 2,5 10
Schmidek,Emil, 2,5 10
Parvanyan,Ashot, 2,5 10
Smolik,Jachym, 2,5 10
11 Petrov,Martin, 2,5 9,5
12 Weihrauch,Jakob, 2,5 9,5
13 Stoyanov,Tsvetan, 2,5 9
Petrovskyi,Vadym, 2,5 9
Prokofiev,Valentyn, 2,5 9
16 Tobak,Mikhail, 2,5 9
Berin,Artem, 2,5 9
18 Färber,David, 2,5 8,5
Kusa,Jakub, 2,5 8,5
Degenhard,Simon, 2,5 8,5
21 Wachinger,Nikolas, 2,5 8
22 Wong,Gengchun, 2,5 7,5
23 Yelisieiev,Yevhenii, 2 11
24 Pultinevicius,Paulius, 2 10,5
25 Tulchynskyi,Feliks, 2 10,5
Garbuz,Vitaliy, 2 10,5

108 Spieler im A-Open

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.