Guliev gewinnt Schnellschach-Open in Dudelange

von ChessBase
17.09.2011 – Zusammen mit dem großen Open von Echternach und dem kleineren Open von Diekirch gehört das „Open International de la Forge du Sud“ von Dudelange zu den beliebtesten Schnellschachturnieren des Großherzogtums Luxemburg. Am vergangenen Wochenende fand die 22. Auflage statt. Die Bedingungen im „Lycée Technique Nic.-Biever“ waren für die etwas über 100 Spieler wie bei allen Turnieren in Luxemburg einmal mehr ganz ausgezeichnet. Mustafa Nézar und Namig Guliev lieferten sich eine Kopf-an-Kopf-Rennen. In der letzten Runde entschied Guliev das direkte Aufeinandertreffen für sich und holte sich mit 8 Punkten den Turniersieg. Gerd Densing hat das Wochenende in Wort und Bild festgehalten.Turnierseite...Mehr...

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Namig Guliyev gewinnt in Dudelange
Von Gerd Densing

In Dudelange, wenige Kilometer südlich von Luxemburg-Stadt entfernt, fand am vergangenen Wochenende die 22. Auflage des beliebten Schnellschachopens statt. Neben dem großen Schachopen in Echternach Mitte Juni und dem kleinen Open in Diekirch im Juli zählt das „Open International de la Forge du Sud“ in Dudelange jedes Jahr zu den beliebtesten Schach-Events im Großherzogtum. Neben vielen einheimischen Spielern finden regelmäßig ein paar wenige deutsche Spieler und eine größere Anzahl von französischen Spielern den Weg nach Dudelange.


Einschreibung


Turnierleitung


Ruhe vor dem Sturm


Stille Zuschauer

Am Vortag wurde bereits ein Jugend-Open ausgetragen. Wie bereits im Vorjahr bot das im Herzen von Dudelange gelegene „Lycée Technique Nic.-Biever“ wieder optimale Turnierbedingungen.

Die leibliche Verpflegung war – wie bei allen Turnieren in Luxemburg – wieder vorbildlich. Es gab wieder leckere „Thüringer“ frisch vom Grill nebst einer großen Salatauswahl.


Getränke und Grill


Salate


Viel Betrieb in der Mittagspause

Gespielt wurden anstrengende 9 Runden nach Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten pro Partie/Spieler.


Die erste Runde

Die Turnierorganisation verlief reibungslos. Besonders hervorzuheben ist die „papierlose“ Paarungsweise (Veröffentlichung der Paarungen in Echtzeit via Beamer und Ergebnismeldung am Turnierleitertisch (ohne diese kleinen Ergebnismeldeschnipselchen mit Unterschriften…).

Für die bekanntermaßen gute, freundliche und familiäre Stimmung sorgten die vielen Luxemburger Spieler in jeder Spielstärke sowie die regelmäßig anreisenden Profis. Insbesondere Frankreich ist regelmäßig mit vielen starken Spielern vertreten.

Hervorzuheben ist, dass mit GM Namig Guliyev und GM Sébastien Feller gleich zwei Spieler anreisten, welche vor wenigen Tagen in Khanty-Mansysk in Russland beim Weltcup noch gegen die absoluten Top-Leute spielten.

Weiterhin wurden aktuelle „Olympia-Sieger“ unter den Spielern begrüßt, denn das Team des Großherzugtums Luxemburg errang vor wenigen Wochen auf den Färöer Inseln in einer speziellen Schacholympiade von „Zwergstaaten“ („Small Nations Cup“) den ersten Platz und erspielte damit den ersten internationalen Titel eines Luxemburger Schach-Teams!

Mehr dazu hier:  http://www.faroechess.com/ und http://chess-results.com/tnr54681.aspx?art=1&lan=1

Mit 103 Teilnehmern, darunter 5 GM,  4 IM, 6 FM, 2 WGM war das Turnier insgesamt und an der Spitze etwas schwächer besetzt als im Vorjahr.

Die Setzliste wurde angeführt von GM Sébastien Feller, als einzigem Spieler mit einer Elozahl über 2600.


Daubenfeld gegen Vatter

Zum Turnierverlauf:

Der Turnierfavorit Sebastien Feller gab bereits in der 3. Runde ein Remis ab gegen Amateurspieler Boris Prizker. Nach einem weiteren Remis in der nächsten Runde gegen WGM Elvira Berend verabschiedete er sich früh aus dem Titelrennen. Nach weiteren Remisen gegen IM Mustafa Nezar in Runde 7 und seinen Landsmann und Neu-GM Anthony Wirig in Runde 8 reichte sein Sieg in der Schlussrunde nur zum 3. Platz mit 7 Punkten.


Prizker gegen Feller


Wirig gegen Feller

Über den gesamten Turnierverlauf zeigten hingegen GM Namig Guliyev und IM Mustafa Nézar die konstanteste Leistung.


Fargere gegen Guliev


Gueliev gegen Wagner


Guliev gegen Daubenfeld


Guliev gegen Wirig


Beide gaben bis zur Schlussrunde nur jeweils zwei Remis ab, wobei der Trierer IM Ludger Körholz (Gewinner in Dudelange 1999) gegen GM Guliyev in Runde 6 eine interessante Partie spielte und eine aussichtsreiche Position erreichte, welche in beiderseitiger aufkommender Zeitnot durch vielfache (10 mal?)  Stellungswiederholung dann remis endete.


Körholz gegen Guliev

Die neunte Runde brachte dann eine echte Entscheidungspartie, in welcher sich der seit einigen Jahren für verschiedene Luxemburger Teams spielende und in Paris lebende Großmeister aus Aserbaidschan gegen den französischen Internationalen Meister durchsetzte und somit eindrucksvoll mit 8 aus 9 das Turnier mit einem Punkt Vorsprung souverän gewann.


Guliev gegen Nézar


Gratulation für den Turniersieger

Aufgrund der guten Zweitwertung (Fortschrittswertung) wurde IM Nézar Zweiter


Nézar empfängt seinen Preis


Dritter Pres für Sebastien Feller

vor GM Feller sowie einem erneut sehr gut auftretenden GM Vlastimil Jansa mit je 7 Punkten.


Berend gegen Jansa

Elvira Berend als stärkste Luxemburger Schachspielerin erreichte ebenfalls 7 Punkte und einen sehr guten 5. Rang.

Wie in den vorherigen Auflagen des Turniers wurde auch dieses Mal neben mehreren Rating-Kategorien wieder eine Team-Wertung geführt (jeweils die besten 4 Spieler eines Vereins bilden ein Team). Hier erzielte die Mannschaft des gastgebenden Vereins mit den Eheleuten Fred und Elvira Berend sowie Mustafa Nézar und Anthony Wirig mit insgesamt 27 Punkten die beste Leistung vor dem Team Gambit Bonnevoie mit 22,5 Punkten.


Elivia Berend gegen Fagere


Fred Berend


Sieger der Teamwertung

Zum Schluss bleibt festzuhalten, dass wieder ein klasse Schnellschachturnier in Luxemburg ausgetragen wurde mit vielen spannenden und äußerst interessanten Partien und Begegnungen in freundschaftlicher Atmosphäre bei diesmal sehr regnerischem Schachspielerwetter.

Die Ausrichter und der Bürgermeister der Stadt Dudelange warben für das Turnier, welches ganz bestimmt im nächsten Jahr wieder ausgetragen wird – mit hoffentlich wieder etwas höherer Teilnehmerzahl.

Hier der Link zur Vereins-/Turnierhomepage mit allen Tabellen, weiteren Informationen sowie (demnächst) neuen Fotos  …



Komplette Tabelle...

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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