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Magnus Carlsen wird mit Donald Duck Comic geehrt
Von Carl Peter Kirkebo
Bekanntlich ist die Nummer eins der Schachwelt großer Fußballfan. Weniger bekannt ist vielleicht, dass er auch ein großer Fan von Donald Duck ist. Wie der norwegische Fernsehsender NRK vor kurzem berichtet hat, taucht Magnus Carlsen in einem Donald Duck Heft auf, das zu Beginn des WM-Kampfes zwischen Vishy Anand und Magnus Carlsen im November erscheinen wird. Den entsprechenden Bericht findet man unter folgendem Link.
Magnus Carlsen mit Zeichner Arild Midthun und Autor Knut Naerum.
Carlsen selbst hat einige Ideen zur Geschichte beigetragen. Foto: Kristian Nymoen / NRK
In dem Heft taucht Magnus als "Maxpuls Klarsyn" auf. Zeichner Arild Midthun hat das Gesicht von Magnus einer in der Mitte eingedrückten Erdnuss nachempfunden! ChessBase-Leser können selbst entscheiden, ob die vorgelegten Beispiele Magnus' Profil tatsächlich wiedergeben!
Donald Duck (rechts) spielt Schach mit dem Champion (links) (Foto: Donald.no, © Disney).
NRK berichtet auch, was Magnus zum Skript beigetragen hat. Nach den Bedingungen seiner Mitarbeit gefragt, meinte er, er wolle in der Geschichte lediglich seinen Rivalen am Schachbrett ein paar Streiche spielen können. Welche Rivalen in der Geschichte erwähnt oder porträtiert sein könnten, erwähnt der NRK-Bericht allerdings nicht. Zusätzlich zum oben erwähnten Artikel wurde die Geschichte auch in der wichtigsten Nachrichtensendung von NRK erwähnt.
Cover der Ausgabe, die pünktlich zum Weltmeisterschaftskampf zwischen
Vishy Anand und Magnus Carlsen, der am 7. November beginnt, erscheinen wird.
In den kurzen Ausschnitten aus dem Heft, die in diesem Bericht gezeigt werden, kann man Hans Olav Lahlum erkennen (Krimiautor, Schachspieler, Schachschiedsrichter und prominenter Norweger), der als Schiedsrichter einer Partie zwischen Donald und Magnus fungiert. Im Interview wird Magnus gefragt, ob in einer Donald Duck Geschichte aufzutauchen, nicht schöner sei, als im Schach zu gewinnen. Magnus antwortete scherzhaft, dass dies ganz gewiss der Fall ist: Denn jetzt hätte er seine zwei wichtigsten Lebensziele erreicht: in einer Donald Duck Geschichte aufzutauchen und als Gast in "Nytt på Nytt", einem beliebtem Satireprogramm in Norwegen, dabei gewesen zu sein.
Obwohl man nicht wirklich glauben kann, dass Magnus seine vielen Erfolge auf dem Schachbrett für weniger wichtig hält als die Erwähnung in einem Donald Duck Comic, so enthält dieser Scherz doch ein Körnchen Wahrheit. In Norwegen ist Donald Duck bei jung und alt sehr beliebt. Magnus Carlsen gehört zu den vielen Norwegern, die mit Comics im Allgemeinen und mit Donald Duck im Besonderen groß geworden sind.
Alte Freunde: Donald Duck und Magnus Carlsen
Zu Spitzenzeiten wurden die wöchentlich erscheinenden Comics in einer Auflage von 250.000 Stück verkauft. Eine beachtliche Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass Norwegen damals nur etwas mehr als vier Millionen Einwohner hatte. Aber warum ist Donald Duck in Norwegen so beliebt?
Durchaus für einen Scherz zu haben: Weltmeister Magnus Carlsen
Fragt man den durchschnittlichen Norweger oder auch Magnus, dann tun sie sich vielleicht schwer mit einer Erklärung. Der erste Donald Duck Comic in Norwegen erschien 1948. Eine mögliche Begründung für die anhaltende Beliebtheit der Hefte lautet, dass Donald genau zur richtigen Zeit in Norwegen erschien. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Norwegen nicht viele Formen der Unterhaltung. Fernsehen, Internet, Videos, Videospiele oder auch andere Comics gab es damals noch nicht. Donald hatte nur wenig Konkurrenz und die Qualität der Geschichten gefiel dem Publikum. Die Geschichten von Carl Barks gelten in Norwegen als Klassiker, und wenn Carls Barks Norwegen gelegentlich einen Besuch abstattete, wurde er wie ein Popstar empfangen.
Donald Duck und Magnus Carlsen
Wegen der großen Bekanntheit von Donald Duck und der anderen Figuren aus Entenhausen in den 40ern und in den frühen 50ern wurde die Liebe zu Donald von Generation zu Generation weiter gegeben. Viele Norweger lernten mit Hilfe der Geschichten um Donald und seine Freunde lesen. Doch obwohl diese Erklärung plausibel klingt, erklärt sie allein noch nicht, warum Donald in Norwegen so viel populärer war als in anderen Ländern. Ein zusätzlicher Faktor könnte sein, dass die norwegische Bevölkerung relativ homogen ist. Wird etwas populär, so verbreitet es sich schnell und zieht einen relativ großen Prozentsatz der Bevölkerung an. Die oben erwähnte Fernseh-Show "Nytt på Nytt" ist ein Beispiel für dieses Kulturphänomen. Im Schnitt hat die Show jeden Freitag mehr als eine Million Zuschauer, mehr als 20 Prozent der Bevölkerung. Die berühmte Late Night Show mit David Letterman hat im Moment im Schnitt drei Millionen Zuschauer pro Sendung. Mittlerweile sind die ersten in Norwegen veröffentlichten Donald Duck Hefte längst Sammlerstücke. Vor kurzem wurde ein Exemplar des ersten Hefts für den Rekordpreis von NOK 122.500 versteigert.
Der Käufer möchte unbekannt bleiben. Könnte es Magnus sein?
Weitere Informationen findet man zu Beginn des WM-Kampfs auf der Webseite www.donald.no.