Hans Suri und Lucio Barvas verstorben

von ChessBase
17.06.2013 – Letzte Woche verlor das Schweizer Schach zwei große Persönlichkeiten. In Studen verstarb Hans Suri. Am gleichen Tag starb in Uster Lucio Barvas. Hans Suri war Begründer des Bieler Schachfestivals. Lucio Barvas war über viele Jahre mit seinem Schachhandel der ChessBase-Vertrieb in der Schweiz. Mit seinem Tod haben wir einen guten Freund verloren, den wir sehr vermissen werden. Nachruf...

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Letzte Woche verlor das Schweizer Schach zwei ihrer herausragenden Repräsentanten. In Studen verstarb Hans Suri im Alter von 85 Jahren. Hans Suri rief 1968 das Bieler Schachfestival ins Leben und betreute es viele Jahre als Organisator. Mehrfach war Biel dabei Austragungsort eines Interzonenturniers. Auch nach seinem Rückzug als Organisator gehörte Hans Suri zum festen Bestand des Festivals, war gern gesehener Ehrengast und spielte am Rande des Turniers gerne frei Partien.

Hans Suri

Am gleichen Tag verstarb in seinem Heimatort Uster Lucio Barvas im Alter von 78 Jahren. Zu Lucio, der viele Jahre mit seinem Schachhandel die ChessBase-Produkte in der Schweiz vertrieb, hatten viele Mitarbeiter von ChessBase ein ganz persönliches Verhältnis. Oft kam er mit seinem Auto aus der Schweiz, um seine Bestellungen persönlich abzuholen und brachte im Gegenzug Schweizer Schokolade mit. Mit seiner großen Herzlichkeit gewann er schnell viele Freunde, konnte aber, wenn notwendig, seine Interessen auch freundlich aber energisch durchsetzten.

Lucio Barvas

Sich mit Ihm zu unterhalten war anfangs nicht ganz einfach, weil man sich erst an Lucios recht eigenwillige Interpretation der deutschen Sprache gewöhnen musste. Seine Familie gehörte zum weiteren Kreis des Hofstaates des letzten ägyptischen Königs Faruq I. Nach dem Putsch 1952 wurde die Familie aus Ägypten vertrieben und kam über Italien in die Schweiz. So sprach Lucio, eigentlich hieß er Photios-Lucio, wohl eine Art Schweizer Hochdeutsch/Schwyzerdütsch mit italienisch-ägyptischen Akzent. Der lebhaften Unterhaltung tat das keinen Abbruch. Nach einigen Besuchen und wenigen Jahren Übung hatte man sich in seinen Privatdialekt gut eingehört.

Über seine Funktion als Schiedsrichter und Bulletinherausgeber stellte Lucio Barvas den Kontakt zwischen ChessBase und dem Bieler Schachfestival her, die nach vielen Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit längst familiär geworden ist. Um die ChessBase-Gäste in Biel kümmerte er sich persönlich und sorgte dafür, dass alles mehr als bestens war. Infolge einer Erbkrankheit war Lucio recht schwergewichtig und bekam im Laufe der Zeit Probleme mit seinen Knien. Eine Operation, die er lange vor sich hergeschoben hatte, verlief leider nicht wie gewünscht und so verbrachte er die letzten Jahre im Rollstuhl. Seinen Schachhandel musste er deshalb aufgeben. Mit seinem Tod haben wir einen guten Freund verloren, den wir sehr vermissen werden.

André Schulz

 

Nachruf des Schweizer Schachbundes

Hans Suri und Lucio Photios Barvas gestorben

Das Schweizer Schach hat zwei bekannte Persönlichkeiten verloren. In Studen starb im Alter von 85 Jahren Hans Suri, in Uster verschied im Alter von 78 Jahren Photios Lucio Barvas.

Hans Suris Name ist untrennbar mit dem Internationalen Bieler Schachfestival verbunden. Im Sommer 1968 organisierte er (mit 34 Teilnehmern) erstmals das Turnier, bei dem er 30 Jahre als Turnierdirektor amtierte und das bis heute einen festen Platz im internationalen Turnierkalender hat. 1976, 1985 und 1993 brachte Hans Suri auch die Interzonenturniere nach Biel. Für seine grossen Verdienste verliehen ihm der damalige Schweizerische Schachverband (SSV) und sein Stammverein SG Biel die Ehrenmitgliedschaft. Nach seinem Rücktritt als Organisator war Hans Suri regelmässig am Brett anzutreffen – auch am 45. Bieler Schachfestival 2012, wo er das Allgemeine Turnier bestritt.

Eng mit dem Bieler Schachfestival verbunden war auch Lucio Photios Barvas. Während vieler Jahre wirkte er in Biel als Schiedsrichter und Redaktor des Partienbulletins – zwei Funktionen, die er auch jahrelang an den Schweizer Einzelmeisterschaften (SEM) innegehabt hat. Nationale Bekanntheit hat er als Schweizer Vertreter von ChessBase erreicht. Gut zwei Jahrzehnte lang war Lucio Barvas in unserem Land «Mister ChessBase» und hat wesentlich zur Verbreitung der populären Schachsoftware beigetragen. Seine Affinität zum Computer-Schach hatte er bereits Anfang der 80er-Jahre unter Beweis gestellt, als er die erste offizielle Computer-Fernschachmeisterschaft des damaligen Schweizerischen Arbeiterschachbundes (SASB) gewann.

Markus Angst

Nachruf beim SSB...

Nachruf von Alexandra Kosteniuk...


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