In Berlin: Solidaritäts-Simultan für die Ukraine und Diskussion zum Zustand der Schachwelt

von ChessBase
27.02.2023 – Am 24. Februar jährte sich der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine das erste Mal. Der Berliner Schachverband setzte anlässlich dieses Tages ein Zeichen der Solidarität. Zunächst führten die Berliner ein Simultan mit dem ukrainischen Großmeister Zahar Efimenko durch, im Anschluss diskutierte ein international besetztes Podium die Bedeutung und die Folgen dieser Ereignisse für und auf die Schachwelt. Paul Meyer-Dunker berichtet. | Foto: Zahar Efimenko beim Simultan | Fotos: Berliner Schachverband

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Bericht zum Ukraine Solidaritäts-Simultan und der Podiumsdiskussion zum Zustand der int. Schachwelt

Berliner Delegation schlägt sich achtbar im Simultan gegen Großmeister Efimenko

Um 17 Uhr eröffneten wir zunächst mit den Begrüßungen. Eine besondere Freude war es, ein Grußwort von der Vertreterin der Ukrainischen Botschaft, Frau Botschaftsrätin Alisa Podolyak, zu erhalten. Sie bedankte sich für das Zeichen der Solidarität und verwies auf die Wichtigkeit der fortwährenden Unterstützung. Ebenfalls begrüßte der Vorsitzende der Emanuel Lasker Gesellschaft, Thomas Weischede, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Simultans. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihm für die Vermittlung des Botschaftskontaktes und die Unterstützung im Vorfeld bedanken! Nachdem unser Vizepräsident Bernhard Riess noch die technischen Details einer Simultanveranstaltung erläuterte, konnte es schließlich losgehen.

Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbands

Thomas Weischede und Alisa Podolyak

Bernhard Riess

Die Simultanveranstaltung erstreckte sich über knapp drei Stunden, Großmeister Zahar Efimenko saßen 16 Schachspielerinnen und Schachspieler gegenüber, die sich mit dem starken Großmeister messen wollten. Den weitesten Weg der Simultanteilnehmer hatte sicherlich Yannick Brätz auf sich genommen, der vom SK Schweinfurt den Weg aus Bayern nach Berlin gefunden hatte!

Der Großteil der Partien wurde tatsächlich auch bis zum Schluss ausgefochten, Zahar Efimenko musste nicht nur starker Gegenwehr trotzen, sondern am Ende auch zwei halbe Punkte und einen ganzen Punkt abgeben! Andreas Modler gelang das Kunststück, den Sieg des Tages zu erringen und einen "Ehrentreffer" für die Berliner Delegation zu erringen, die sich insgesamt aber erwartungsgemäß mehr als deutlich geschlagen geben musste.

 

 

Zahar Efimenko nahm es mehr als sportlich, ihm war die Spielfreude über die gesamten drei Stunden sichtlich anzumerken!

Malcolm Pein beobachtet das Geschehen interessiert.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Podiumsdiskussion zum Zustand der internationalen Schachwelt ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffkrieges auf die Ukraine.

Das Podium war international und hochkarätig besetzt und versprach einen spannenden Diskussionsverlauf.

Als Gäste konnten wir gewinnen:

  • Internationale Schiedsrichterin Shohreh Bayat, Schiedsrichterin bei der Schach-WM der Frauen und der Weltmeisterschaft im Schach 960
  • Großmeister Peter Heine Nielsen, vom Deutschen Schachbund 2022 unterstützter Kandidat als Vizepräsident der FIDE und u.a. Trainer des Schachweltmeisters Magnus Carlsen
  • Internationaler Meister Malcolm Pein, FIDE Delegate der English Chess Federation, Vizepräsident der ECU und Mitglied der Global Strategy Commission der FIDE
  • Moderiert wurde die Diskussion von mir, Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbandes

Alle drei Gäste hatten ihre eigene Perspektive auf die Schachwelt und belebten damit jeweils die Diskussion. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über den russischen Einfluss im Schach sowie den Menschenrechten im Schach am Beispiel des Umgangs mit Shohreh Bayat und dem Slogan der iranischen Freiheitsbewegung "Women, Life, Freedom". Die Frage nach der Trennung von Sport und Politik und wie sehr die Schachwelt tatsächlich mit der internationalen Politik verbunden ist war Thema. Und schließlich wurde die Frage nach der Beziehung zwischen dem Weltschachverband FIDE und der Schachplattform chess.com aufgeworfen. Diejenigen die nicht vor Ort oder im Stream dabei waren, können die Aufnahme der 90-minütigen Diskussion auf Youtube sehen.

Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung. Mein Dank geht an Bernhard Riess und unseren Materialwart Ralf Ettel, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung nicht hätte gelingen können. Last but not least danke ich im Namen des Verbandes der Stiftung Familenunternehmen und Politik und Frau Romy Rick, die uns mit der kostenlosen Nutzung ihrer wirklich schönen und repräsentativen Räumlichkeiten im Herzen Berlins und der Unterstützung bei der Vorbereitung diese Veranstaltung erst möglich gemacht habe.

Peter Heine Nielsen

Malcom Pein

Malcolm Pein und Shoreh Bayat

Die Diskussion bei YouTube...

Ein Interview mit Paul Meyer-Dunker...

Webseite des Berliner Schachverbands...


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