ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Den Turniersieg von Levon Aronian dürfte er kaum mehr vereiteln können. Zu souverän hielt der Armenier seine letzten drei Gegner nieder – aber wenigstens gelang Magnus Carlsen in Runde fünf dank einer doppelten Springergabel gegen Georg Meier der erste Erfolg bei den der Grenke Chess Classic. Bereits nach 17 Zügen war Schwarz siegessicher und opferte wenig später die Qualität. Im 39. Zug sammelte das verbliebene Ross die beiden weißen Türme ein.
Mit drei Zählern liegt der Weltmeister nun gemeinsam mit Fabiano Caruana und der Weltranglistenersten Hou Yifan auf Platz zwei. "Ich denke nicht zu viel an meine vorherigen Resultate und mache mir Druck, auch wenn ich bei den vier Remis eine Partie hätte gewinnen sollen", blickte Carlsen nur kurz zurück und bedauerte sicher am meisten den aus der Hand gegebenen Sieg über Aronian in Runde zwei. Deshalb benötigt der Norweger nun Schützenhilfe, um den Spitzenreiter (4) in den letzten beiden Runden vom Platz an der Sonne verdrängen zu können. "Ich habe trotzdem noch die Chance, das Turnier zu gewinnen", verkündete der Weltmeister trotzig und schob nach, "ich schaue allein auf meine Partien."
Als nächste Aufgabe wartet heute (15 Uhr) in der Eventakademie Arkadij Naiditsch auf ihn. Ein Angstgegner nach zwei Niederlagen in Baden-Baden 2015 und bei der Olympiade 2014 in Tromsö? "Er ist ein starker Kontrahent, dem ich zuletzt unterlag. Außerdem ist Arkadij in solch einem Topturnier motiviert – aber ich habe ihn in den letzten zehn Jahren häufiger geschlagen und noch immer eine deutlich positive Bilanz", verwies Carlsen auf das 5:2 (bei sieben Remis/Quelle: Megabase 2017), spach's und stieg ins Auto seines Vaters Henrik, der lautlos mit dem Elektrofahrzeug Tesla davonrollte.
Auch Aronian ist mit dem Auto da
Der große Kämpfer Naiditsch saß wenig später erschöpft und völlig enttäuscht beim Analyse-Team mit Peter Leko und Jan Gustafsson. Während Aronian gewohnt wortreich Varianten herunterspulte und erklärte, warum er mehrfach Bauerngewinne ausließ und auf überzeugendere Abwicklungen vertraute, brachte der sichtlich geschaffte Weiß-Gegner von Carlsen kaum ein Wort heraus.
"Eröffnungskatastrophe", kam Naiditsch über die Lippen. Nach verpasstem 9...Sb4 (statt Lb7), das der Tabellenführer als einzige vernünftige Fortsetzung empfahl, hatte der Armenier "leichtes Spiel nach 10.Sxd5".
Anschließend hätte es Aronian "für ein Wunder" gehalten, wenn die Stellung "remis ist". So musste er lediglich immer zwischen "noch besseren Möglichkeiten" wählen. Letztlich resultierte aus dem gekonnt vorgetragenen Angriff nur ein Endspiel mit Mehrbauer und ungleichfarbigen Läufern. Das führte der 34-Jährige jedoch souverän zum dritten Erfolg in Serie, obwohl ihm "zunächst nicht ganz klar war, ob das reicht. Ich war nur überzeugt, dass das Endspiel bessere Gewinn- als Remis-Chancen bietet".
Weniger aufregend verlief der Sizilianer zwischen dem Weltranglistendritten und -fünften: Maxime Vachier-Lagrave schloss mit seinem ersten Remis im Turnier zu Naiditsch (beide 2,5) auf. Aus dem leicht besseren Endspiel konnte Caruana nichts herauspressen. Ähnlich sah es bei Hou Yifan gegen Matthias Blübaum aus, obwohl der Youngster seine Darbietung erneut "nicht toll" fand und "wieder super viel Zeit verbrauchte". Phasenweise hoffte der 20-Jährige sogar auf Vorteil. Das überraschende 16.Le5 machte ihm indes einen Strich durch die Rechnung und brachte Blübaum aus dem Konzept. Immerhin "kam aber ein halber Punkt raus", womit der Bremer wenigstens nicht mehr alleine das Tabellenende ziert - Meier steht auch erst bei einem Zähler.
Gute Nachricht am Rande des Brettes für alle Schach-Fans in Deutschland: Wie aus Insider-Kreisen verlautete, soll bereits gestern die Fortsetzung der Grenke Chess Classic vertraglich besiegelt worden sein! Gegenüber Chessbase.de hatte Turnierdirektor Sven Noppes angekündigt, dass alle Beteiligten nach dem Weltklasse-Wettbewerb eine "Bewertung" vornähmen und man dann entscheide, ob man künftig das Großmeister-Turnier alljährlich stattfindet.
Peter Leko, Magnus Carlsen, Levon Aronian
Die durchweg überwältigende Resonanz auf den terminlichen Zusammenschluss mit dem Grenke Chess Open in Karlsruhe dürfte die Verantwortlichen schon jetzt zu einer Fortsetzung bewogen haben. Wolfgang Grenke, der mit seinem erfolgreichen Leasing-Unternehmen die OSG Baden-Baden wie die Turniere sponsert, hat den Chessbase vorliegenden Informationen nach einen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Statt des bisherigen Zwei-Jahres-Rhythmus werden Carlsen&Co. immer mit am Brett sitzen, wenn das alljährliche Open läuft. Das findet sogar der Weltmeister atmosphärisch "ganz nett, dass so viele Leute da waren“ - unter der Woche in Baden-Baden sind es täglich nur rund 50.