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2. Pfalz Open - Zweiter Tag
Ein großmeisterliches Duell in der zweiten Runde des Pfalz Opens gibt es zu vermelden. Der viertplazierte Ukrainer Yuriy Kuzubov trifft auf die deutsche Frauengroßmeisterin Bettina Trabert und gewinnt.
Sonst sind wie in der zweiten Runde jeden großen Opens immer noch die Duelle Profi gegen Amateur, die zählen. Und so mancher gestandener Großmeister muss Federn lassen. Die 19jährige Judith Fuchs, deutsche Nationalspielerin im JOM Team schlägt den starken Israeli Alon Greenfeld.
Auch die 9-jährige Paula Wiesner macht wieder von sich reden: Sie spielt remis gegen mehrfachen Pfalz-Meister Herbert Dietzsch aus Pirmasens (ELO 2197). Weitere überraschende Resultate schafften Thomas Frotscher aus Magdeburg, 2188 mit einem Sieg gegen FM Boris Khanukov, 2424 sowie FM Joachim Thomassen, 2290, Norwegen mit Remis gegen GM Robert Kempinski, 2584, Hamburger SK und Volker Jacob, 2267, Neckargemünd Remis gegen die Nummer elf der Setzliste GM Vasily Yemelin, 2578 aus Russland.
Alle Neustadter sind nach zweiten Runde im Mittelfeld zu finden: Fred Feibert, Gerhard Wahl, Dr. Herbert Scholz, Erich Jäger und Hans-Peter Fecht.
Heute ist der Tag, der die Konditionsfrage beleuchten: Am zweiten Brett musste beispielsweise der Setzlistenzweite Alexander Graf über die ganzen sechs Stunden und durch 92 Züge gehen, bevor er Ufuk Tuncer bezwingen konnte.
Wie viel Kraft wird ihm nun bleiben, die zweiten sechs Stunden Schach schadlos zu überstehen. Denn heute wird die dritte Runde des Turniers am Nachmittag stattfinden. Wie wird sich die kleine Paula Wiesner nach dem guten Auftakt nun im zweiten Teil des Doppelrundenspieltags schlagen?
Die ultimative Herausforderung für das Hirn
Der Triathlon ist die härteste Prüfung für den Körper. Kaum ist eine Aufgabe unter schier unmenschlichen Belastungen vollbracht, da beginnt die nächste, ebenso fordernde Aufgabe an den verbleibenden Resten der Kräfte brutal zu nagen. Eine der größtmöglichen Folterungen für Hirn und Geist sind Doppelrunden im klassischen Schach. Diese zwei Mal sechs Stunden mögliche Spielzeit standen heute auf dem Programm beim 2. Pfalz Open. Die heutige zweite und insgesamt dritte Runde des Turniers war so eine ultimative Herausforderung für das Hirn.
Da gibt es dann die, die profitieren. Dazu gehörte heute der Amerikaner Michael Encke. Er hat vier Monate in Tübingen Deutsch gelernt, doch nun studiert er in seiner Heimat und hat den Wunsch Rechtsanwalt zu werden. Hierher kam er bewusst des Schachs wegen. „In meiner Heimat gibt es kaum Turniere und so starke ganz selten. Und in Deutschland bin ich gerne“ Er möchte ein FIDE – Rating erwerben und denkt, dafür ist Neustadt an der Weinstraße der richtige Platz. Heute traf Encke auf den Neckargemünder Volker Jacob. Jacob ist titellos, aber ein wahres ELO-Schwergewicht unter den Amateuren und fast zweihundert Plätze vor Encke auf der Setzliste platziert. Ein unmöglichen Unterfangen auf einen Punkt zu bauen? Nicht in der Extremsportart Doppelrunde. „Ich lag einen ganzen Läufer zurück,“ berichtet Encke. „Wir hatten noch einige Züge zu spielen, aber nur noch vielleicht 40 Sekunden auf der Uhr und mussten blitzen. Im 41. Zug, dann als die Zeitnot vorüber war, fand mein Gegner nach langer Überlegung den einzigen Zug, der nicht zum Sieg führt, sondern mir ein Dauerschach erlaubt.“ Remis.
Auch die junge Judith Fuchs profitiert. Sie spielt Remis gegen IM Peter Vavrak. Der Oberwinder FIDE-Meister Emmanuel Reinhart kann Großmeister Aloyzas Kveinys schlagen. Graf, Baklan, Mamedov, Buhmann sind weitere Großmeister, die nun ihre bisherige Stärke in dieser Runde nun nicht zeigen und gegen nominell schwächere Gegner zumindest einen halben Punkt verlieren. Auch die neunjährige Paula Wiesner kann das Tempo nicht mitgehen und verliert.
Von den Top-Ten der Setzliste sind nach drei Runden nun nur noch sieben ganz vorne zu finden. Der Setzlistenerste Sergei Tivikov und Vorjahressieger Tomasz Markowski sind mit dabei. Großmeister Thomas Luther ist der einzig verbleibende deutsche Großmeister mit drei Punkten. Der zweifache Deutsche Meister hat ein gutes Rezept für den harten Kampf in der gnadenlosen Welt der Doppelrunden: „Im Vorfeld des Turniers Sport machen und fit bleiben. Während der kurzen Pause zwischen den Runden bereite ich mich auf meine Gegner nicht vor, sondern entspanne ich beim Spazierengehen.“
Die Neustadter Gerhard Wahl, Dr. Herbert Scholz gingen heute zwischen den Runden vielleicht zu wenig spazieren. Fred Feibert und Hans-Peter Fecht erspielen in dieser dritten Runde zumindest ein Remis. In den Morgenstunden bleibt in den kommenden Tagen nun Zeit für das Jogging. Der Rundenbeginn im Meiniger Verlag ist nun bis zum Freitag täglich um 16.00 Uhr.
1. Kuzubov,Yuriy GM 2626 3.0 4.0 10.0
315 Spieler