Cheating beim Schach hat leider in der jüngeren Vergangenheit mit diversen Fällen eine gewisse Rolle gespielt. Auf verschiedenen Turnieren wurden Betrüger enttarnt, die mit Hilfe von technischen Hilfsmitteln versucht haben, ihre Ergebnisse zu verbessern. Die Anzahl der Betrüger ist gering, aber die verschiedenen Fälle haben inzwischen auch ein gewisses Maß an Unsicherheit erzeugt. Spielt jemand besser als gewohnt, wird er oder sie oft gleich verdächtigt, mit verbotenen Hilfsmitteln gespielt zu haben.
Wer beim Schach mit technischen Hilfsmitteln betrügen will, muss diese entweder mit sich führen und an unbeobachteter Stelle nach dem besten Zug schauen - der Klassiker ist das Mobilgerät auf der Toilette. Oder er muss einen Komplizen haben, der die Technik an anderer Stelle bedient und die Computerzüge übermittelt, entweder durch Fernübertragung (alle Arten von Empfänger) oder per Blickkontakt und Zeichensprache.
Der erste Fall ist leicht zu unterbinden, indem man alle Arten von Technik und Mobilgeräten im Turniersaal verbietet. Im zweiten Fall kann man den Betrugsversuch ebenfalls unterbinden, indem man die Liveübertragungen im Internet - ein Service für die Zuschauer, der von den Betrügern missbraucht wird - um eine gewisse Zeit verzögert. Beim Betrugsversuch kann der Komplize nun nicht mehr die Livestellung abgreifen und den Computer befragen, da die gezeigte Stellung zum Beispiel um 15 Minuten zurückliegt. Er müsste sich dann auf anderem Wege die Livestellung besorgen, was den Vorgang erheblich aufwändiger gestaltet. Im Jugendschach ist die Versuchung, laufende Partien durch Zugansagen zu beeinflussen, besonders groß, da es hier große Spielstärkeunterschiede gibt, und ehrgeizige Trainer und Betreuer manchmal versucht sind, von außen einzugreifen.
Bei allen Übertragungen auf dem Playchess-Server kann das Livesignal in Absprache mit dem anbietenden Organisator um eine beliebige Zeit verzögert werden, typischerweise um 15 Minuten. Andere Plattformen bieten diese technische Möglichkeit meistens nicht. Die Organisatoren der Jugendeuropameisterschaft haben sich deshalb zur Kooperation mit ChessBase entschlossen, um diese Möglichkeit der automatischen Verzögerung für die Übertragung zu nutzen.
Das Turnier wird im Sportzentrum "Zatika" ausgetragen. Am Sonntag Abend veranstalteten die Organisatoren am Strand vor dem Hotel Neptun die Eröffnungsfeier mit folkloristischen Darbietungen.
Die deutschen Teilnehmer und ihre Plätze in den Setzlisten:
Snr |
Name |
EloI |
Land |
Gruppe |
35 |
Lagunow Raphael |
2164 |
GER |
open U18 |
3 |
Kollars Dmitrij |
2443 |
GER |
open U16 |
24 |
Sawlin Leonid |
2258 |
GER |
open U16 |
26 |
Fieberg Samuel |
2153 |
GER |
open U14 |
23 |
Suvorov Alexander |
2040 |
GER |
open U12 |
42 |
Dobrikov Marco |
1914 |
GER |
open U12 |
43 |
Koellner Ruben Gideon |
1911 |
GER |
open U12 |
46 |
Suvorov Luca |
1900 |
GER |
open U12 |
67 |
Asadzade Idris |
1725 |
GER |
open U12 |
32 |
Lutz Ruben |
1651 |
GER |
open U10 |
47 |
Metzdorf Matteo |
0 |
GER |
open U08 |
33 |
Boehm Jana |
1939 |
GER |
girls U18 |
18 |
Waechter Nathalie |
1984 |
GER |
girls U16 |
22 |
Weis Olga |
1949 |
GER |
girls U16 |
14 |
Muetsch Annmarie |
1974 |
GER |
girls U14 |
20 |
Sanati Charlotte |
1871 |
GER |
girls U14 |
34 |
Muedder Melanie |
1585 |
GER |
girls U12 |
68 |
Schmidt Pauline |
0 |
GER |
girls U10 |
Die Küste von Istrien
Porec
Porec (ital. Parenzo, lat. Parentium) ist eine sehr alte Stadt mit langer und wechselvoller Vorgeschichte. Um 800 v. Chr. legte der illyrische Stamm der Histrier, von dem die Halbinsel Istrien ihren Namen hat, an dieser Stelle der Küste einen Hafen an. Um 100 v. Chr. wurden die Histrier von den Römern besiegt, die den Hafen als Flottenstützpunkt übernahmen. Nach dem Auseinanderfallen des Römischen Reiches im Zuge der Völkerwanderung gehörte Parentium zum Oströmischen Reich. Aus dieser Zeit stammt die im 6. Jh. erbaute Euphrasius-Basilika. 788 wurde Parentium zeitweise von den Franken erobert.
Im 13. Jahrhundert übernahm dann die Republik Venedig die Stadt und hielt sie bis 1797 in Besitz. Mehrere Pestepidemien dezimierten die Bevölkerung im ausgehenden 17. Jahrhundert bis auf 100 Personen. Nach 1797 gehörte Parenzo zu Österreich-Ungarn. In der Stadt selber herrschte eine italienische Oberschicht über eine kroatische Mehrheitsbevölkerung. Nach dem Zusammenbruch Österreichs-Ungarns zum Ende des Ersten Weltkrieges fiel Parenzo an Italien. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten jugoslawische Partisanen die Stadt und vertrieben die italienische Bevölkerung. Im Pariser Friedenskonferenz von 1946 wurde die jugoslawische Herrschaft über Istrien festgeschrieben. Nach dem Zerfall Jugoslawiens gehört Istrien heute zu Kroatien.
Fotos: Veranstalter
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