Legends of Chess: Carlsen bleibt makellos

von Klaus Besenthal
25.07.2020 – Nach vier absolvierten Matches kann Magnus Carlsen beim 15+10-Onlineturnier "Legends of Chess" als einziger Spieler mit den maximal möglichen 12 Punkten aufwarten. Gegen Boris Gelfand stand es gestern bereits nach drei Partien 3:0 für den Weltmeister, so dass das eigentlich geplante vierte Spiel gar nicht mehr benötigt wurde. Auf Tuchfühlung mit Carlsen befindet sich nur noch ein Spieler: Ian Nepomniachtchi gewann sein Match der 4. Runde gegen Vasyl Ivanchuk mit 2,5:1,5. | Foto: Lennart Ootes

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"Legends of Chess"

Die Qualität der Partien ist beim Rapid- oder Blitzschach nicht dieselbe wie bei einer langen Partie, aber möglicherweise ist auch das Spielen vor dem Bildschirm für den einen oder anderen Spieler aus der Weltspitze noch gewöhnungsbedürftig. In der zweiten Partie gegen Magnus Carlsen kam Boris Gelfand jedenfalls zunächst eine Qualität abhanden, woraufhin der israelische Großmeister dann gleich auch noch die gesamte Partie einstellte - mit einem einfachen Übersehen:

 

Als einziger Spieler bleibt Ian Nepomniachtchi unmittelbar an Carlsen dran. Der russische Großmeister hat ebenfalls seine ersten vier Matches gewonnen; weil er gegen Vladimir Kramnik in den Tiebreak musste, hat er aber einen Punkt weniger als der Weltmeister auf seinem Konto. Gestern gab es gegen Vasyl Ivanchuk zunächst drei Remisen für Nepomniachtchi, bevor er die entscheidende vierte Partie für sich entscheiden konnte. Nach einem kleinen Fehler seines Gegners legte "Nepo" eine große Zielstrebigkeit an den Tag:

 

Mit seinen drei Punkten liegt Ding Liren abgeschlagen auf dem 8. Platz. Gestern zeigte der Chinese mit seinem 2,5:1,5 gegen Peter Svidler aber, dass mit ihm noch zu rechnen ist. Svidler verlor die zweite Partie, als er sich in ausgeglichener, aber scharfer Stellung einen schweren Fehlgriff erlaubte:

 

Vladimir Kramnik hatte seine Laufbahn als Schachprofi ja eigentlich bereits beendet, aber in einem Turnier mit dem Begriff "Legends" im Titel ist er natürlich gut aufgehoben. Und es läuft gut für Kramnik: Auf dem 4. Platz wäre er aktuell für die Teilnahme an der K.-o.-Runde berechtigt. Gestern gewann Kramnik 2,5:1,5 gegen Peter Leko. Verantwortlich hierfür war - nach zunächst drei Unentschieden - der Gewinn der vierten Partie. Mit sicherem Gespür hatte Kramnik erkannt, dass Lekos Figuren sich allesamt ziemlich wirkungslos am Damenflügel versammelt hatten - und schlug auf der anderen Brettseite zu:

 

Ergebnisse der 4. Runde

Nepomniachtchi 2,5:1,5 Ivanchuk

Carlsen 3:0 Gelfand

Giri 2:2 Anand, Giri siegt nach Tiebreak

Svidler 1,5:2,5 Ding Liren

Kramnik 2,5:1,5 Leko

Stand nach der 4. Runde

In der Vorrunde spielt zunächst jeder gegen jeden jeweils ein aus vier 15+10-Partien bestehendes Match. Bei einem Stand von 2:2 schließt sich eine Armageddonpartie an. Ein glatter Sieg fließt mit drei Punkten in die Gesamtwertung ein; für einen Sieg nach Tiebreak gibt es zwei Punkte (der Verlierer bekommt einen).

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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